Oxasulfuron
Strukturformel | |||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Oxasulfuron | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
Oxetan-3-yl-2-[(4,6-dimethylpyrimidin-2-yl)-carbamoylamino]sulfonylbenzoat | ||||||||||||||||||
Summenformel | C17H18N4O6S | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
beiges Pulver[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 406,41 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||||||
Dichte |
1,41 g·cm−3[2] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Löslichkeit |
schwer löslich in Wasser (1,7 g·l−1 bei 20 °C und pH 7,8)[3] | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||
Toxikologische Daten | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Oxasulfuron ist ein Pflanzenschutzwirkstoff und gehört zur Klasse der Sulfonylharnstoff-Herbizide. Es ist ein beiger Feststoff.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oxasulfuron wurde von Novartis Crop Protection (heute Syngenta) entwickelt und 1996 eingeführt.[3]
Wirkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oxasulfuron ist ein selektives Herbizid. Über die Wurzeln und Knoten wird es aufgenommen und zum meristematischen Gewebe weitertransportiert. Der Wirkstoff dient als ALS-Inhibitor. Dabei wird die Biosynthese der Aminosäuren L-Leucin, L-Isoleucin und L-Valin, also einiger essentieller Aminosäuren, inhibiert. Dadurch wird die Zellteilung gehemmt, sodass es zum Wachstumsstillstand kommt. Letztendlich verblassen die Pflanzen und es bilden sich Nekrosen, weshalb die Unkräuter absterben.[3]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es wird hauptsächlich gegen breitblättrige Unkräuter und Gräser in Sojakulturen eingesetzt.[3]
Umweltaspekte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oxasulfuron ist nicht bienengiftig, aber chronisch gewässergefährdend. Der Abbau erfolgt hydrolytisch und mikrobiell bei einer Halbwertszeit von ca. 14 Tagen.[3]
Nachweis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Pflanzen und Böden kann eine Rückstandsbestimmung mittels HPLC-Methode durchgeführt werden. Dabei wird ein UV-Detektor benötigt.[3]
Zulassungsstatus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland sind bislang keine Pflanzenschutzmittel zugelassen, die diesen Wirkstoff enthalten. In der EU darf Oxasulfuron benutzt werden.[3][5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Datenblatt Oxasulfuron bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 8. Juli 2020 (PDF).
- ↑ a b c Eintrag zu Oxasulfuron in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Juli 2020. (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b c d e f g h i Eintrag zu Oxasulfuron. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 8. Juli 2020.
- ↑ Eintrag zu Oxasulfuron (ISO) im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 9. Juli 2020. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Oxasulfuron in der EU-Pestiziddatenbank, abgerufen am 10. Juli 2020.