Pınar Kür

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Pınar Kür (* 15. April 1943 in Bursa) ist eine türkische Schriftstellerin.

Kür ging in New York zur Schule und studierte an der amerikanischen Universität in Istanbul. Sie hat an der Pariser Sorbonne im Fach Literatur- und Theaterwissenschaften promoviert. Ihre literarische Prägung gestaltete auch ihre Mutter, İsmet Kür mit, die neben ihrer Arbeit als Pädagogin und Journalistin auch eine hervorragende Kennerin der türkischen Literatur und selbst Kinderbuchautorin war.

Pınar Kür publiziert seit 1971 regelmäßig ihre Werke. Zunächst waren es Erzählungen, die in literarischen Zeitschriften erschienen. Ihr erster, politisch brisanter Roman Yarin Yarin (Morgen, Morgen), der die militärische Machtübernahme vom 12. März 1971 thematisiert, erschien 1976. Auch die darauf folgenden drei Romane behandelten brisante Themen und wurden zum Gegenstand von Gerichtsverhandlungen. Allerdings wurde die Autorin von den Beschuldigungen, die meistens wegen „sexueller Freizügigkeit“ in ihren Texten erhoben wurden, freigesprochen.

Ihre Romane thematisieren oft die Machtstrukturen der Gesellschaft, insbesondere das Machtverhältnis zwischen Männern und Frauen, ebenso verarbeitete sie immer wieder die militärischen Machtübernahmen, die in der Türkei stattgefunden haben und sie setzte sich mit der Haltung der Intellektuellen auseinander, die für ihre Karriere schnell bereit waren, ihre „Ideale“ aufzugeben und sogar ihre Genossen zu verraten. Kür nimmt sich auch einfacherer Themen aus dem Alltag durchschnittlicher Menschen auf einem sehr hohen literarischen Niveau an.

  • Mediha Göbenli: Zeitgenössische türkische Frauenliteratur. Eine vergleichende Literaturanalyse ausgewählter Werke von Leylâ Erbil, Füruzan, Pınar Kür und Aysel Özakın. Schwarz, Berlin 2003, ISBN 3-87997-307-5 (Digitalisat).