PKP-Baureihe SA109
PKP-Baureihe SA109 | |
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SA109-002
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Nummerierung: | SA109-001–011 |
Anzahl: | 11 |
Hersteller: | Kolzam in Racibórz Typ 212 M |
Baujahr(e): | 2003–2012 |
Achsformel: | A’1’+1’A’ |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 26.810 mm |
Länge: | 26.630 mm |
Höhe: | 3800 mm |
Breite: | 2900 mm |
Gesamtradstand: | 2 × 7200 mm |
Dienstmasse: | 45 t |
Radsatzfahrmasse: | 11,25 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 100 km/h |
Installierte Leistung: | 2 × 190 kW (2 × 258 PS) |
Raddurchmesser: | 840 mm |
Motorentyp: | Raba D10UTSLL |
Leistungsübertragung: | hydromechanisch |
Kupplungstyp: | Schraubenkupplung |
Sitzplätze: | 73 |
Stehplätze: | 180 |
Fußbodenhöhe: | 575 mm im Einstiegsbereich 1.090 mm über den Achsen |
Klassen: | 2. |
Die Baureihe SA109 sind Triebzüge der Polnischen Staatsbahn (PKP) für den Regional- und Vorortverkehr auf nicht elektrifizierten Nebenstrecken. Die Fahrzeuge besitzen dieselmechanischen Antrieb.
Es wurden elf Fahrzeuge von Kolzam in Racibórz gebaut. Die Triebzüge waren auf verschiedenen Strecken in mehreren Woiwodschaften eingesetzt. Nach diversen Unfällen in den Jahren bis 2018 sowie Insolvenz des Herstellers waren sie 2020 nicht in Betrieb. Bekannt ist der Verkauf von zwei Fahrzeugen der Koleje Śląskie 2018 an GW Train Regio.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit den einteiligen Fahrzeugen der PKP-Baureihe SA107 entwarf Kolzam in Racibórz diese zweiteilige Schienenbuseinheit, die aus den gleichen Elementen des Typs 211M besteht. Sie besitzen lediglich einen Führerstand je Teileinheit und sind miteinander kurzgekuppelt. Zusätzlich war ein dreiteiliges Fahrzeug geplant, das wegen Insolvenz des Herstellers nicht ausgeführt wurde.
Der SA109-001 wurde 2004 in die Woiwodschaft Westpommern ausgeliefert.[2] Obwohl im August 2005 Kolzam Insolvenz anmelden musste,[3] wurden noch im Laufe der nächsten Jahre weitere Fahrzeuge in die Woiwodschaft Kleinpolen und an Polregio ausgeliefert. Der letzte Triebzug war der SA109-011. Erst als Fablok in Chrzanów die Rechte zum Weiterbau erwarb, konnte die letzte Einheit in die Woiwodschaft Schlesien 2012 geliefert werden.[3]
Im Betrieb zeigten die Fahrzeuge keine hohe Zuverlässigkeit.[3][4] Sie wurden in einige Unfälle, oft an unbeschrankten Bahnübergängen, verwickelt. Durch die Insolvenz von Kolcam war die Instandhaltung schwierig.[5][6]
Seit 2020 sind die Untersuchungsfristen der Fahrzeuge abgelaufen. Die in der Woiwodschaft Niederschlesien zuletzt eingesetzten Fahrzeuge erhalten keine Hauptuntersuchungen mehr.[7] Ein Verkauf der Fahrzeuge ist angestrebt.
GW Train Regio 817
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die SA109-005 und SA109-011 wurden an GW Train Regio verkauft und erhielten dort die Baureihenbezeichnung 817.[8] Am 6. Januar 2019 trafen beide Einheiten im GWTR-Depot in Volary ein, wo sie auf die Genehmigung für den Betrieb warteten.[9] Der Zulassung ging am 17. Oktober 2020 eine sicherheitstechnische Prüfung auf der Bahnstrecke České Budějovice–Veselí nad Lužnicí zwischen Ševětín und Veselí nad Lužnicí voraus.[10] Der ehemalige SA109-005 (95 51 2710 010-0 + 95 51 2710 011-8) erhielt die Nummern 95 54 5 817 001-1 + 95 54 5 817 201-7, der SA109-011 die Nummern 817.002-9 + 817.202-5.[11]
Technische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die zweiteiligen Fahrzeuge entsprechen vom Aufbau her dem SA107. Der Wagenkasten besitzt nur einen Führerstand, am anderen Ende ist im Hochflurbereich der Übergang zwischen beiden Wagen. Die niederflurigen Teileinheiten sitzen auf zwei Einachsdrehgestellen, von denen das jeweils äußere die Antriebsachse ist. Zwischen den Achsen ist die modulare Leichtbaukarosserie mit dem mittleren Einstieg, der den niederflurigen Zutritt 575 mm über Schienenoberkante (SOK) ermöglicht. Die Bereiche über den Achsen sind hochflur mit einer Höhe von 1090 mm über SOK, die über Treppen zu erreichen sind. Eine Teileinheit besitzt eine Toilette. An der Einstiegstür befindet sich ein Schiebetritt zur Überbrückung des Spaltes zum Bahnsteig.[12]
Der Motor Raba D10UTSLL mit einer Leistung von 190 kW treibt ein Differentialwandlergetriebe von Voith an.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Estler: Loks der Polnischen Staatsbahnen PKP. Transpress Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-613-71466-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erwähnung der Fahrzeuge auf www.le-rail.ch
- Fotosammlung der erhaltenen Triebwagen PKP SA109 auf bahnbilder.de
- Internetseite über den PKP SA109 auf kolej.mkm.szczecin.pl
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Internetseite über die SA109 bei GW Train auf spz.logout.cz
- ↑ Geschichte über die Ausschreibung für den SA109-001
- ↑ a b c Thomas Estler: Loks der Polnischen Staatsbahn PKP. Transpress Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-613-71466-3, S. 122.
- ↑ Geschichte über die SA109 in der Woiwodschaft Kleinpolen
- ↑ Internetseite über die Instandsetzung des SA109-002 aus dem Jahr 2018
- ↑ Internetseite über die Instandsetzung des 2017 verunfallten SA109-009 aus dem Jahr 2020
- ↑ Internetseite über die in Niederschlesien eingesetzten Fahrzeuge
- ↑ Internetseite über die SA 109 bei der GW Train
- ↑ Daniel Brabenec: Motorové jednotky SA109 u GW Train Regio. In: spz.logout.cz. 5. Januar 2019, abgerufen am 3. September 2022 (tschechisch).
- ↑ Daniel Brabenec: Schvalování jednotek řady 817 (SA109) pro provoz v Česku. In: spz.logout.cz. 16. Oktober 2020, abgerufen am 3. September 2022 (tschechisch).
- ↑ GW Train Regio: vozový park. In: seznam-autobusu.cz. 28. August 2022, abgerufen am 3. September 2022 (tschechisch).
- ↑ Marek Malczewski. RegioVAN-Schienenbusse in „Welt der Eisenbahn“. 4/2003, S. 12–13. Łódź: Emi-press. ISSN 1234-5962