Paisios Jung

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Priestermönch Paisios[1]

Paisios Jung (* 8. Juli 1962 im Saarland als Michael Jung; † 7. Oktober 2024 in Serbien) war ein orthodoxer Schema-Archimandrit und Priestermönch. Er war von 2015 bis 2022 sieben Jahre lang erster Abt des griechisch-orthodoxen Klosters Maria Schutz.

Paisios wurde am 8. Juli 1962[2] im Saarland in Deutschland[3] unter dem Namen Michael Jung geboren.[4] Er stammte aus einer gemischt protestantischen und römisch-katholischen Familie.[5]

Katholischer Geistlicher

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Jung absolvierte sein Studium in Österreich,[6] an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Heiligenkreuz,[7] das er 1989 mit einer Diplomarbeit unter dem Titel Der Evangelist Matthäus als Interpret der Bergpredigt als Magister der Theologie abschloss.[4] Bis 1996 gehörte er dem Benediktinerorden und dem bayrischen Kloster Weltenburg an,[8] unter dem Ordensnamen „Pater Maximilian Maria“.[9] Nachdem er zum 30. Januar von seinen Gelübden dispensiert wurde, wechselte er von dort in die Diözese Speyer,[8] wo er bereits vorher gewirkt hatte. So war er bereits zum 1. Januar 1993 Kaplan in Bad Dürkheim geworden.[10] Noch im selben Jahr wurde er im August zum Ständigen Administrator der Pfarreien Gersheim St. Alban und Walsheim St. Pirmin ernannt.[11] Seit dem 1. Februar 1996 hatte Pater Maximilian die Administratur der Pfarreien Erfenbach Unbefleckte Empfängnis Mariä und Kaiserslautern St. Michael inne.[12] Mit seiner Inkardination (mit Wirkung vom 22. März 1996) in die Diözese Speyer verlieh ihm Bischof Anton Schlembach diese nun.[9] Nach drei Jahren endete seine Tätigkeit dort und er erhielt zum 1. September 1999 die Pfarreien Böbingen mit Großfischlingen und Venningen.[13] Im Jahr 2000 wurde er zum Pfarrverbandsleiter von Edenkoben gewählt und ernannt.[14]

Orthodoxer Mönch

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Mit der Zeit entfremdete er sich vom römischen Katholizismus. Sinnsuchend begab er sich unter anderem ins Kloster des Heiligen Spyridon in Geilnau. Der Abt der Skite brachte ihn in Kontakt mit dem Geronta/Starzen Theoklitos des Klosters des Heiligen Arsenios von Kappadokien.[2] Insgesamt führte die Erfahrung mit dem orthodoxen Christentum auf dem Berg Athos,[3] und speziell mit dem orthodoxem Abt[5] zu seiner Konversion. Der katholische Geistliche[3] wurde im Jahr 2004 orthodoxer Mönch im Kloster des Heiligen Arsenios in Vatopedi auf der Halbinsel Chalkidiki.[2][15] Hier empfing er (erneut) die Taufe, Mönchs-, Diakon- und Priesterweihe.[2] Als Mönchsnamen erhielt er Paisios nach Paisios vom Berg Athos.[16]

Metropolit Arsenios Kardamakis plante seit seinem Amtsantritt 2011 die Gründung eines Klosters in Österreich.[17] Im Jahr 2014 erhielt das Ökumenische Patriarchat auf Bitten von Arsenios[18] ein Stück Land der katholischen Diözese Eisenstadt,[19] sodass mit der Planung des Baus und der Suche nach einer passenden Bruderschaft begonnen wurde.[18]

Die Wahl fiel auf Priestermönch Paisios sowie drei weitere Mönche des Kloster des Heiligen Arsenios. Im Januar[15] oder Juli 2015 zogen sie aus Griechenland nach Österreich.[2] Das Kloster „Maria Schutz und Hl. Paisios vom Berg Athos“ wurde am 12. Juli 2015 von Metropolit Arsenios offiziell gegründet.[20] Die Klostergemeinschaft kam übergangsweise zuerst in Weiden am See und später dann 2016 in St. Andrä am Zicksee unter, wo die Metropolie ein Haus gekauft hatte.[21][22][23]

Am 10. Oktober 2015 empfing Priestermönch Paisios in der Kapelle Maria Schutz in Weiden am See das Große Schema. Darauf wurde er am 11. Oktober in den Rang eines Archimandriten erhoben und Metropolit Arsenios übergab ihm den Abtsstab.[24] Bei der Göttlichen Liturgie am Sonntag war auch Archimandrit Theoklitos vom Heimatkloster des Paisios anwesend.[25]

Zusammen mit Metropolit Arsenios, Bischof Ägidius J. Zsifkovics und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil nahm er am 26. September 2020 die Grundsteinlegung des Klosterneubaus vor, wobei jeder einen Stein an den Ort des zukünftigen Altars der Kirche setzte.[23][26] Der tatsächliche Bau verzögerte sich in der Folge wegen stark angestiegener Baukosten jedoch weiterhin.[27]

Letzte Jahre und Tod

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Aufgrund seiner angegriffenen Gesundheit durch eine seit 2018 bestehende Krebserkrankung bat Paisios im Jahr 2022 um die Ablösung als Abt des Klosters. Diese Aufgabe übernahm anschließend Metropolit Arsenios,[28] der Abt blieb, aber einen Prior für das Kloster einsetzte.[29] Nachdem Paisios von der griechisch-orthodoxen Metropolis von Austria zur serbisch-orthodoxen Diözese von Bihacko-Petrovacki gewechselt war,[22] begab er sich in die Diözese nach Serbien.[29] Da das geplante Kloster in Bosnien nicht rechtzeitig fertiggestellt wurde, zog er in das Metochi Dobresch[30] des Klosters Miljkovo in der Nähe des Dorfes Glozane bei Svilajnac.[31]

Nach langjähriger Krankheit verstarb Paisios am 7. Oktober 2024.[32][33] Er wird am 15. und 16. Oktober in der Waisenhauskirche in Mödling aufgebahrt werden, nach eigenem Wunsch. Es ist die erste Aufbahrung in dem Gotteshaus seit Josef Schöffel im Jahr 1910, der die Kirche erbauen lassen hatte.[34][35]

Neben seinem Leben als Mönch hielt er verschiedentlich Vorträge.[36][37][38][39][40][41] Seine Predigten und Vorträge fanden durch das Internet weite Verbreitung.[42]

Weiterhin verfasste er eine Vielzahl Troparia, darunter Dichtungen für die Heiligen: Kyrill und Method,[43] Severin von Noricum,[44] ein gemeinsames Troparion für Rupert, Virgil, Erentrudis, Chuniald und Gislar[45] sowie für Martin von Tours.[46]

Einzelnachweise

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  1. Abt Paisios. Abgerufen am 8. Oktober 2024 (deutsch).
  2. a b c d e Alex: Ewiges Gedenken. In: † Deutschsprachige russisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Hamburg. 9. Oktober 2024, abgerufen am 11. Oktober 2024.
  3. a b c Erster Abt des orthodoxen Klosters in St. Andrä verstorben. In: kathpress. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
  4. a b Jung, Maximilian Maria Michael: Der Evangelist Matthäus als Interpret der Bergpredigt. Abgerufen am 10. Oktober 2024.
  5. a b Das Leben als orthodoxer Mönch. In: burgenland.orf.at. 6. April 2017, abgerufen am 10. Oktober 2024 (Vermutlich ist hier Theoklitos gemeint).
  6. Orthodoxe starten Bau von symbolträchtigem Mönchszentrum im Seewinkel. In: Martinus.at. Diözese Eisenstadt, abgerufen am 9. Oktober 2024.
  7. Besucht die Ikonenausstellung im Stift Heiligenkreuz (12.05.16.). In: Stift Heiligenkreuz. Abgerufen am 13. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
  8. a b 1996 - Benediktinerabtei St. Georg. 1. Dezember 1996, abgerufen am 10. Oktober 2024 (deutsch).
  9. a b Oberhirtliches Verordnungsblatt. Amtsblatt für das Bistum Speyer. 89 1996, Nr. 6, S. 97-128, hier S. 125.
  10. Oberhirtliches Verordnungsblatt. Amtsblatt für das Bistum Speyer. 86 1993, Nr. 3, S. 381-412, hier S. 412.
  11. Oberhirtliches Verordnungsblatt. Amtsblatt für das Bistum Speyer. 86 1993, Nr. 9, S. 505-520, hier S. 514.
  12. Oberhirtliches Verordnungsblatt. Amtsblatt für das Bistum Speyer. 89 1996, Nr. 1, S. 1–40, hier S. 39.
  13. Oberhirtliches Verordnungsblatt. Amtsblatt für das Bistum Speyer. 92 1999, Nr. 08, S. 517-544, hier S. 539.
  14. Oberhirtliches Verordnungsblatt. Amtsblatt für das Bistum Speyer. 93 2000, Nr. 6, S. 109–140, hier S. 135.
  15. a b Ieromonahul Paisios Jung | Doxologia. Abgerufen am 9. Oktober 2024 (rumänisch).
  16. katholisch.at: Orthodoxes Kloster St. Andrä: Breiter Widerhall in orthodoxer Welt. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
  17. Monastery Project – monastery. Abgerufen am 13. Oktober 2024 (österreichisches Deutsch).
  18. a b Erstes orthodoxes Kloster Österreichs entsteht im Burgenland. In: Orthodoxe Kirche in Österreich. Abgerufen am 13. Oktober 2024.
  19. Franziskus: Botschaft zur Gründung des ersten griechisch-orthodoxen Klosters in Österreich (1. November 2014) | Franziskus. 2014, abgerufen am 13. Oktober 2024.
  20. About us – monastery. Abgerufen am 10. Oktober 2024 (österreichisches Deutsch).
  21. Verzögerter Baustart: Orthodoxe Klosterkirche in St. Andrä muss warten. 17. Mai 2023, abgerufen am 10. Oktober 2024.
  22. a b St. Andrä: Abt Paisios Jung verlässt orthodoxes Kloster. In: Kurier. 15. November 2022, abgerufen am 9. Oktober 2024 (Hiernach zwei Häuser; anscheinend weiteres später dazugekauft).
  23. a b Koch: Kloster bedeutendes katholisch-orthodoxes Gemeinschaftsprojekt. In: Martinus.at. Diözese Eisenstadt, abgerufen am 9. Oktober 2024.
  24. Geschichte - Heilige Metropolis von Austria, Exarchat von Ungarn und Mitteleuropa. Abgerufen am 10. Oktober 2024.
  25. Vater Paisios mit dem großen Schima bekleidet und zum Archimandriten erhoben - Heilige Metropolis von Austria, Exarchat von Ungarn und Mitteleuropa. Abgerufen am 10. Oktober 2024.
  26. Orthodoxes Kloster St. Andrä: Grundsteinlegung erfolgte. 29. September 2020, abgerufen am 10. Oktober 2024.
  27. Kein Baustart für erstes orthodoxes Kloster in Sicht. In: religion.orf.at. 9. Mai 2023, abgerufen am 10. Oktober 2024.
  28. Birgit Böhm-Ritter: Kloster ohne Abt: Paisios tritt zurück. In: BVZ. 14. November 2022, abgerufen am 9. Oktober 2024.
  29. a b Burgenland: Baustart für orthodoxes Kloster verzögert sich weiter. In: KathPress Ordensnews. Nr. 362, 22. Mai 2023, S. 13.
  30. Abt Paisios: Neujahrsgrüße 2024. 1. Januar 2024, abgerufen am 9. Oktober 2024.
  31. Kloster Miljkovo - German, Startseite. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
  32. Admin: Altabt Paisios verstorben. In: Freunde des Klosters Maria Schutz. 7. Oktober 2024, abgerufen am 8. Oktober 2024 (deutsch).
  33. Weltkirche: Nachrichten aus Österreich und der Welt. In: Sonntagsblatt Steiermark. Katholische Kirche Steiermark, 9. Oktober 2024, abgerufen am 9. Oktober 2024.
  34. Andreas Fussi und Birgit Böhm-Ritter: Kloster St. Andrä am Zicksee: Altabt Paisos Jung verstorben. In: BVZ.at. 11. Oktober 2024, abgerufen am 11. Oktober 2024.
  35. Andreas Fussi: Nach 114 Jahren wieder Aufbahrung in Mödlinger Waisenhauskirche. In: NÖN.at. 11. Oktober 2024, abgerufen am 11. Oktober 2024.
  36. Mădălina Diaconu: Ikonische Realpräsenz und fotografischer Realismus. Eine Gegenübersellung im Ausgang von Roland Bar hes. In: Sergej Seitz, Anke Graneß und Georg Stenger (Hrsg.). Facetten gegenwärtiger Bildtheorie. Interkulturelle und interdisziplinäre Perspektiven. Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden 2018, ISBN 978-3-658-22827-9 (Reihe Interkulturelle Philosophie), S. 171–189, hier S. 175, 180, 189.
  37. Biserica ortodoxă română Sf Antonie Viena / Rumänisch-Orthodoxe Kirche Hl Antonius Wien: Pelerinaj al tinerilor la mănăstirea Acoperământul Maicii Domnului / Jugendwallfahrt zum orthodoxen Kloster im Burgenland. In: Parohia ortodoxă română "Sf. Antonie cel Mare" - Viena. 9. Mai 2018, abgerufen am 13. Oktober 2024 (ro-RO).
  38. Achtes Panorthodoxes Jugendtreffen. In: Orthodoxe Kirche in Österreich. Abgerufen am 13. Oktober 2024.
  39. Rückblick. In: Orthodoxe Jugend. Abgerufen am 13. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
  40. Deutschsprachige russisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Hamburg: Vortragsabend mit V.Paisios. In: † Deutschsprachige russisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Hamburg. 19. März 2015, abgerufen am 13. Oktober 2024.
  41. Deutschsprachige russisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Hamburg: 21 Jahrhundert. In: † Deutschsprachige russisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Hamburg. 10. April 2016, abgerufen am 13. Oktober 2024.
  42. Heinz Gstrein: Ein „neuer Athos“ für Mitteleuropa. In: Hephaestus Wien. 4. Oktober 2020, abgerufen am 14. Oktober 2024 (griechisch).
  43. Orthodoxe Kirchenzeitung. Herausgegeben von der griechisch-orientalischen Metropolis von Austria für die Orthodoxe Bischofskonferenz in Österreich. Frühjahr-Sommer 2019, S. 14, 15.
  44. Orthodoxe Kirchenzeitung. Herausgegeben von der griechisch-orientalischen Metropolis von Austria für die Orthodoxe Bischofskonferenz in Österreich. Frühjahr-Sommer 2018, S. 11, 12.
  45. Heilige vor 800. In: Deutschsprachige Orthodoxie in Mitteleuropa. Abgerufen am 13. Oktober 2024 (deutsch).
  46. Russische Orthodoxe Kirche Krefeld – Segnung und Weihe der Ikone des heiligen Martins, Bischof von Tours, mit Reliquien des Heiligen. Abgerufen am 13. Oktober 2024.