Palazzo Balsorano
Der Palazzo Balsorano ist ein Palast aus dem 16. Jahrhundert im Viertel Chiaia von Neapel in der italienischen Region Kampanien. Er liegt in der Via Francesco Crispi an der Ecke zur Piazza Amedeo. Der Palast verdankt seinen heutigen Namen seinen ehemaligen Eigentümern, der Familie Lefevbre französischen Ursprungs, die durch Carlo Lefevbre de Clunières, einem Unternehmer, mit dem Königreich Neapel verbunden war. Ferdinand II., Herrscher des Königreichs beider Sizilien, verlieh ihm den Titel des Grafen von Balsorano.
Geschichte und Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Monumentalgebäude ist eines der ältesten im Viertel; seine Ursprünge sind auf das 16. Jahrhundert zurückzuführen. Das Bauwerk, heute eine luxuriöse Eigentumswohnanlage, war in seinen Anfängen eine Villa, umgeben von Mittelmeervegetation, in einer ausgesprochen glücklichen Gegend. Dort wohnte der berühmte Dichter Torquato Tasso, Autor des Epos Das befreite Jerusalem, wie auch eine Steintafel an einer Außenwand bezeugt. Er war Gast seines guten Freundes und Mäzens Giovanni Battista Manso, Markgraf von Villalago.
Der Eigentümer Manso, Schriftsteller und Dichter, war der Autor zahlreicher Texte, darunter auch das Compendio della vita del Tasso (Neapel 1619). Darüber hinaus war er sehr aktiv in der damaligen, neapolitanischen Gesellschaft und rief neben anderen Initiativen auch das Seminario dei Nobili ins Leben, das in der Via Silo lag und auch „Monte Manso“ genannt wurde. Es diente der Wohlfahrt der verarmten Adligen der Stadt im 17. Jahrhundert.
Wir dürfen zur Kenntnis nehmen, dass das Gebäude auch in der Nachbarschaft eines anderen Gebäudes lag, das rein mit der Poesie des 16. Jahrhunderts verbunden war: Tatsächlich muss man nur Laura Terracina, Autorin vieler erfolgreicher Reime, erwähnen, die genau an dieser Stelle ihre Inspiration fand und, wie sie selbst schrieb, sich sehr geehrte fühlte, „in der süßesten und schönsten Stadt der Welt“ geboren worden zu sein.
Der in typischem Renaissancestil gehaltene Palast besitzt Gärten und Terrassen, die ihn kennzeichnen.
In den folgenden Jahrhunderten war in dem Palast das Istituto del Sacro Cuore (dt.: Institut des Heiligen Herzens) untergebracht, dann verfiel er.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aurelio De Rose: I Palazzi di Napoli. Storia, curiosità e aneddoti che si tramandano da secoli su questi straordinari testimoni della vita partenopea. Newton & Compton, Neapel 2004.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 40° 50′ 14,6″ N, 14° 13′ 59,3″ O