Palazzo Bartolomeo Lomellino
Der Palazzo Bartolomeo Lomellino ist ein Stadtpalast in Genua, der Teil des Welterbes der Unesco „Genoa: Le Strade Nuove and the system of the Palazzi dei Rolli“ (deutsch: Genua: Le Strade Nuove und die Palazzi dei Rolli) ist. Das Gebäude liegt in der Largo della Zecca 4.
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Palazzo Bartolomeo Lomellino stand außerhalb der Stadtmauern des 12. Jahrhunderts, aber innerhalb der Stadtmauern, die 1320 und 1536 errichtet worden waren.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Palast wurde zwischen 1565 und 1570 von Bartolomeo Lomellino am Rand des damaligen städtischen Bebauung errichtet.[Anm. 1] Der Architekt ist unbekannt.[1]
Als einer der Palazzi dei Rolli war er in den Rolli von 1588 bis 1664 eingetragen. Nach deren Klassifizierung, den „bussoli“, zählte er 1588 zur Klasse zwei, danach immer zur Klasse eins[2] (zu den Einzelheiten dieser Eintragungen vergleiche hier). Das Gebäude ist auch in dem Werk von Peter Paul Rubens von 1622 über die Genueser Stadtpaläste dokumentiert, wo er es ausführlich als „Palazzo I“ vorstellt.[3]
Im Erbgang ging der Palazzo Bartolomeo Lomellino 1757 an die Familie Rostan Reggio über. 1775[Anm. 2] erhielt Emanuele Andrea Tagliafichi den Auftrag, Garten und Innenräume neu zu gestalten. Seit 1875 war das Gebäude an die Stadt Genua vermietet, die dort ihre höhere Handelsschule (Istituto Tecnico Commerciale Vittorio Emanuele II) unterbrachte. 1892 wurde das Gebäude von der Marchesa Elisa Rostan Reggio an Edilio Raggio verkauft, der es als Schulgebäude umbauen ließ. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Straße vor dem Gebäude tiefer gelegt, der Keller zu einem Vollgeschoss ausgebaut und die Fassade im Stil der Neorenaissance komplett neu gestaltet. 1908 wurde das Gebäude nochmals erweitert. Die oberen Stockwerke erlitten im Zweiten Weltkrieg schwere Schäden, wobei ein erheblicher Teil der Innendekoration zerstört wurde.[4]
Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ursprüngliche Dekoration ging komplett verloren. Die Teile der wandfesten Ausstattung, Reste von Türgewänden, Marmorbüsten und Rokokostuckaturen die heute – trotz der Verluste im Zweiten Weltkrieg – noch zu sehen sind, stammen alle aus der Neugestaltung von 1775. Der Bauteil, der all die Umnutzungen und Umbauten ohne größere Beeinträchtigungen überstanden hat, ist der Innenhof.[5]
Bei Rubens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Liste der Palazzi des Welterbes Le Strade Nuove und die Palazzi dei Rolli in Genua
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Isabella Croce: La Misura della Bellezza. I 42 Palazzi dei Rolli. Sagep, o. O. 2011. ISBN 979-12-5590-136-5, S. 52f.
- Pomella Gioconda: Guida completa ai Palazzi dei Rolli di Genova. De Ferrari, Genova 2007. ISBN 978-88-7172-815-5
- Peter Paul Rubens: Palazzi di Genova, Bd. 2. 1622. – Nachdruck: Walter Uhl, Unterschneidheim 1969, Tafeln 53–60.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- UNESCO: Genoa: Le Strade Nuove and the system of the Palazzi dei Rolli – offizielle Website der UNESCO.
- Comune di Genova: Palace of Bartolomeo Lomellino. Website der Stadt Genua zum Welterbe.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sein Bruder Nicolosio ließ 1563 bis 1567 den Palazzo Nicolosio Lomellino in der Strada Nuova bauen (Comune di Genova: Palace of Bartolomeo Lomellino – Weblinks).
- ↑ Croce, S. 52, nennt dafür das Jahr 1769.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Croce, S. 52.
- ↑ Comune di Genova: Palace of Bartolomeo Lomellino (Weblinks).
- ↑ Siehe Literaturverzeichnis.
- ↑ Comune di Genova: Palace of Bartolomeo Lomellino (Weblinks); Croce, S. 52.
- ↑ Croce, S. 52.
Koordinaten: 44° 24′ 49,3″ N, 8° 55′ 48,6″ O