Paramelaconit
Paramelaconit | |
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Paramelaconit-Stufe aus der „Copper Queen Mine“ am Queen Hill bei Bisbee, Cochise County, Arizona, USA (Vergleichsmaßstab: 1" (= 2,54 cm) mit Einkerbung bei 1 cm) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Symbol |
Pml[1] |
Chemische Formel | Cu21+Cu22+O3 |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Oxide und Hydroxide |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
IV/A.05 IV/A.05-020 4.AA.15 04.06.04.01 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol | 4/mmm |
Raumgruppe | I41/amd[2] |
Gitterparameter | a = 5,837 Å; c = 9,932 Å[2] |
Formeleinheiten | Z = 4[2] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 4,5 |
Dichte (g/cm3) | 6,04 |
Spaltbarkeit | fehlt |
Bruch; Tenazität | muschelig |
Farbe | schwarz |
Strichfarbe | schwarz |
Transparenz | opak |
Glanz | metallisch, Diamantglanz |
Paramelaconit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu21+Cu22+O3 und bildet bis zu 7,5 cm große prismatische Kristalle von schwarzer Farbe.
Etymologie und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Paramelaconit wurde erstmals 1890 von A. E. Foote in der Typlokalität, der Copper Queen Mine in Bisbee im US-Bundesstaat Arizona gefunden. Das Mineral wurde 1891 von August König untersucht, der es als tetragonale Modifikation von Kupfer(II)-oxid und dimorph zu Tenorit beschrieb.[3] Hieraus entstammt auch der Name des Minerals, da Melaconit ein inzwischen veralteter alternativer Name für Tenorit ist. Die genaue Zusammensetzung des Paramelaconits konnte 1941 Clifford Frondel durch Röntgenstrukturanalyse aufklären.[4]
Klassifikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Systematik nach Strunz wird Tenorit zu den Oxiden mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 2:1 und 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Crednerit, Delafossit, Mcconnellit und Tenorit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit eine eigene Untergruppe der Oxide mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 2:1 (und 1.8:1).
In der Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der einfachen, nicht klassifizierten Oxide.[5]
Bildung und Fundorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Paramelaconit bildet sich sehr selten als Sekundärmineral unter hydrothermalen Bedingungen in Kupferlagerstätten. Es ist vergesellschaftet mit Cuprit, Tenorit, Connellit, Malachit, Goethit, in einem anderen Fundort auch mit Chrysokoll, Plancheit, Dioptas und Atacamit.
Es sind nur eine geringe Zahl Fundorte bekannt. Neben der Typlokalität in Bisbee fand man Paramelaconit auch in der Algomah-Mine im US-Bundesstaat Michigan, Skouriotissa auf Zypern, Laurion in Griechenland und Budleigh Salterton in Devon (England).
Kristallstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Paramelaconit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe I41/amd mit den Gitterparametern a = 5,837 Å und c = 9,932 Å, sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.[6]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
- ↑ a b M. O’Keeffe, J.-O. Bovin: The crystal structure of paramelaconite, Cu4O3. In: American Mineralogist. 1978, 63, S. 180–185 (PDF).
- ↑ George A. Koenig: On Paramelaconite, and the Associated Minerals. In: Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia. 1891, 43, S. 284–291 (Abstract).
- ↑ Clifford Frondel: Paramelaconite: a tetragonal oxide of copper. In: American Mineralogist. 1941, 11, S. 657–672 (PDF).
- ↑ New Dana Classification of Simple Oxides
- ↑ M. O’Keeffe, J.-O. Bovin: The crystal structure of paramelaconite, Cu4O3. In: American Mineralogist. 1978, 63, S. 180–185 (PDF).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paramelaconit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).