Parsifal (1982)

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Film
Titel Parsifal
Produktionsland Deutschland, Frankreich
Erscheinungsjahr 1982
Länge 255 Minuten
Stab
Regie Hans Jürgen Syberberg
Drehbuch Richard Wagner
Produktion Annie Nap-Oleon
Musik Richard Wagner
Schnitt Jutta Brandstätter
Marianne Fehrenberg
Besetzung
  • Amfortas – Armin Jordan (Darsteller) – Wolfgang Schöne (Stimme)
  • Gurnemanz – Robert Lloyd
  • Titurel – Martin Sperr (Darsteller) – Hans Tschammer (Stimme)
  • Parsifal 1 – Michael Kutter – Reiner Goldberg (Stimme)
  • Parsifal 2 – Karin Krick
  • Junger Parsifal – David Luther
  • Kundry – Edith Clever (Darstellerin) – Yvonne Minton (Stimme)
  • Klingsor – Aage Haugland
  • Erster Knappe – Monika Gärtner
  • Zweiter Knappe – Thomas Fink
  • Dritter Knappe – David Meyer
  • Vierter Knappe – Judith Schmidt
  • Erster Gralsritter – Rudolf Gabler
  • Zweiter Gralsritter – Urban von Klebelsberg
  • Dritter Gralsritter – Bruno Romani-Versteeg
  • Gralsträgerin – Amelie Syberberg

Parsifal ist ein 1982 produzierter westdeutsch-französischer Film von Hans-Jürgen Syberberg nach dem gleichnamigen Musikdrama („Bühnenweihfestspiel“) von Richard Wagner. Es wurde erstmals bei den Filmfestspielen Cannes außer Konkurrenz gezeigt.[1] Der Filmstart in Deutschland war am 17. Juni 1982.[2]

Die Handlung beginnt vor der riesigen Nachbildung einer Totenmaske. König Amfortas verfügt über den Gral Christi, der in der Lage ist, Leben zu spenden. Als besagter König die Heilige Lanze an den abtrünnigen Klingsor verlor, ist er danach mit einer nicht heilenden Wunde gezeichnet. Nur ein Unschuldiger kann dem König helfen und muss durch Mitleid zur Erkenntnis gelangen. Dieser Unschuldige wird vom jungen Parsifal verkörpert, der sich nun ins Reich von Klingsor und seiner Helferin Kundry begibt.[2]

Der Soundtrack ist eine komplette Aufführung der Oper, dirigiert von Armin Jordan; aber die verwendete Bildsprache ist eine Melange aus mittelalterlichen Kostümen, Puppenspiel, Nazi-Emblemen und einer riesigen Totenmaske Richard Wagners. Für die Ausstattung wählte Syberberg u. a. Elemente aus Hieronymus Boschs Triptychen, etwa dem Garten der Lüste. Als optische Chiffre des Grals wählte Syberberg das Bayreuther Festspielhaus. Parsifal wird durch einen Austausch des Schauspielers zu einem androgynen Wesen, damit bereitet es eine Vereinigung von Mann und Frau am Ende des zweiten Aktes vor.

Für die von 2004 bis 2007 bei den Bayreuther Festspielen gezeigte Inszenierung des Parsifal von Christoph Schlingensief war Syberbergs Film eine wesentliche Inspirationsquelle.

In der Internet Movie Database erreicht der Film eine Bewertung von 7,5.

  • Solveig Olsen: Hans Jürgen Syberberg and His Film of Wagner’s Parsifal. University Press of America, Lanham 2005, ISBN 0-7618-3376-5.
  • Dalibor Davidović: Figuren Wagners – und Syberbergs. In: Kordula Knaus & Susanne Kogler (Hrsg.): Musik – Politik – Gesellschaft: Michael Walter zum 65. Geburtstag. Metzler, Berlin / Heidelberg 2023, ISBN 978-3-662-66796-5, S. 301–338 (online).

Einzelnachweise

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  1. Genre, Crew, Besetzung, Handlung etc. in der Internet Movie Database
  2. a b Kinostart in Deutschland