Pascale Baeriswyl
Pascale Baeriswyl (geboren am 4. April 1968 in Bern; heimatberechtigt in Basel und Freiburg) ist eine Schweizer Diplomatin. Von 2016 bis 2019 war sie Staatssekretärin im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). 2019 wurde sie vom Bundesrat zur neuen Chefin der Ständigen Mission der Schweiz bei den Vereinten Nationen in New York ernannt.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1987 legte Baeriswyl die Matura Typ A am Humanistischen Gymnasium in Basel ab. Anschliessend nahm sie ein Studium an den Universitäten Basel und Genf auf, welches sie mit Lizentiaten in Rechtswissenschaften (mit dem Schwerpunkt Europarecht) sowie Geschichte, französischer Literatur und Linguistik abschloss.
Ab 1996 war Baeriswyl als Rechtsberaterin für den Schweizerischen Nationalfonds beim Projekt Halt-Gewalt, zwischen 1998 und 2001 als Richterin im Nebenamt am Zivilgericht des Kantons Basel-Stadt tätig. 2000 wechselte sie in das EDA und begann dort eine diplomatische Laufbahn, die sie an die Vertretungen der Schweiz in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi, bei der Europäischen Union in Brüssel sowie den Vereinten Nationen in New York führte. Ab 2013 war sie in der Direktion für Völkerrecht des EDA eingesetzt. Zunächst arbeitete sie dort als Chefin der Task Force Asset Recovery, 2014 wurde sie vom Bundesrat zur Botschafterin und Vizedirektorin der Direktion für Völkerrecht ernannt.
Von Dezember 2016 bis Dezember 2019 war Baeriswyl Staatssekretärin der Politischen Direktion des EDA. Sie löste in dieser Position Yves Rossier ab, der zum Botschafter in der Russischen Föderation ernannt worden war.[1][2] Ab 1. April 2017 koordinierte Baeriswyl als Nachfolgerin des in den Ruhestand tretenden Jacques de Watteville die Verhandlungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union, darunter auch die zur Umsetzung des neuen Verfassungsartikels zur Zuwanderung.[3] Ende Januar 2018 wurde sie in dieser Funktion von Roberto Balzaretti abgelöst.[4][5] Am 21. August 2019 wurde sie zur neuen Chefin der Ständigen Mission der Schweiz bei den Vereinten Nationen in New York ernannt. Sie trat im Sommer 2020 ihr Amt an.[6] Von 2022 bis 2024 vertritt sie die Schweiz auch im UN-Sicherheitsrat. Im November 2022 erhielt sie den Alumni-Preis der Universität Basel.[7]
Politisches Engagement
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baeriswyl ist Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. Im Kantonalverband Basel-Stadt war sie Ende der 1990er-Jahre Mitglied des Parteivorstandes.[8]
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baeriswyl ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pascale Baeriswyl auf der Website des EDA (mit Lebenslauf)
- Jessica Pfister: Staatssekretärin Pascale Baeriswyl in Mosambik. Die Diplomatin, die mit den Bauern tanzt, in: Schweizer Illustrierte, 15. Oktober 2017.
- Viktor Parma: «Wir fahren Richtung Konfrontation». Porträt in: Republik, 19. April 2018.
- Kathrin Ammann: «Das Zauberwort für eine starke aussenpolitische Zukunft heisst Kohärenz», Interview in: SWI swissinfo.ch, 9. Dezember 2019.
- David Karasek: Vorsitz im UNO-Sicherheitsrat — Pascale Baeriswyl: «Ein historischer Moment für die Schweiz», in: srf.ch, 24. April 2023.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Pascale Baeriswyl zur Staatssekretärin im EDA ernannt. Pressemitteilung des EDA vom 30. September 2016, abgerufen am 23. Februar 2017
- ↑ Jan Flückiger: Sozialdemokratin wird Chefdiplomatin. NZZ, 30. September 2016, abgerufen am 23. Februar 2017
- ↑ Simon Gemperli: Normalisierung im Organigramm. NZZ, 22. Februar 2017, abgerufen am gleichen Tage.
- ↑ Markus Häfliger: Ein Parteiloser soll den gordischen Knoten lösen. Der Bund, 1. Februar 2018, abgerufen am 21. Juli 2018
- ↑ Tobias Bär: Europapolitik: Balzaretti verdrängt Baeriswyl. Luzerner Zeitung, 1. Februar 2018, abgerufen am 21. Juli 2018
- ↑ EDA-Staatssekretärin Pascale Baeriswyl übernimmt 2020 die Leitung der Mission der Schweiz bei der UNO in New York. Abgerufen am 23. Mai 2020.
- ↑ Universität Basel: Acht Ehrenpromotionen am Dies academicus der Universität Basel. Abgerufen am 25. November 2022.
- ↑ Alan Cassidy: Burkhalters überraschende Wahl. Tages-Anzeiger, 30. September 2016, abgerufen am 23. Februar 2017
Personendaten | |
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NAME | Baeriswyl, Pascale |
ALTERNATIVNAMEN | Bäriswyl, Pascale |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Diplomatin |
GEBURTSDATUM | 4. April 1968 |
GEBURTSORT | Bern |