Pat Buchanan

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Pat Buchanan (2008)
Buchanan als Angestellter im Weißen Haus 1969

Patrick „Pat“ Joseph Buchanan [bjuːˈkænən] (* 2. November 1938 in Washington, D.C.) ist ein paläokonserativer US-amerikanischer Politiker, Journalist und TV-Kommentator.

Patrick Buchanan ist ein Sohn irischer Einwanderer und hat sowohl deutsche als auch englische und iroschottische Vorfahren. Er ist katholisch, ein Anhänger der überlieferten Liturgie, seit 1971 mit Shelley Ann, geb. Scarney, verheiratet und hat keine Kinder. Er ist Mitglied der Sons of Confederate Veterans.[1]

Buchanan begann im Alter von 23 Jahren als Journalist für den St. Louis Globe-Democrat zu arbeiten. Ab 1966 arbeitete er für Richard Nixon zunächst als Wahlkampfhelfer und später als Berater des Präsidenten Nixon.[2] Unter Nixons Nachfolger Gerald Ford wollte Buchanan in 1974 US-Botschafter in Südafrika werden, welches aber nach Kritik in den Medien nicht zustande kam.[3] Von 1985 bis 1987 war er Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses unter Ronald Reagan.[4] Er trat zweimal als Kandidat in Vorwahlen der Republikanern für das Amt des US-Präsidenten an, unterlag aber 1992 George H. W. Bush und 1996 Bob Dole.[5] Im Jahr 2000 trat Buchanan für die Reform Party als Präsidentschaftskandidat gegen George W. Bush und Al Gore an, erhielt aber nur 0,43 % der Stimmen.

Neben seiner politischen Karriere war Buchanan ein regelmäßiger Gast in der politischen Talkshow The McLaughlin Group.[2]

Buchanan ist Ritter des Malteserordens und Mitbegründer des Magazins The American Conservative.

Als Paläokonserativer vertritt Buchanan in Fragen der Außenpolitik einen Kurs des Isolationismus. In seinem Buch A Republic, Not an Empire vertritt er die Ansicht, dass der Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg ein Fehler gewesen sei. In seinem Buch Churchill, Hitler, and „The Unnecessary War“. How Britain Lost Its Empire and the West Lost the World vertritt er die These, dass Winston Churchill die Verantwortung am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges trage, und argumentiert, dass Adolf Hitler keinen Krieg gewollt habe.[6][7]

In den 1980er Jahren war Buchanan ein Gegner von Wirtschaftssanktionen gegen das Apartheid-Regime in Südafrika.[2]

Buchanan ist zudem ein Gegner der neokonservativen Außenpolitik von George W. Bush und lehnte den Irakkrieg (2003) wie den Zweiter Golfkrieg (1991) ab. Über die jüdischen Befürworter des Krieges Abe Rosenthal, Richard Perle, Charles Krauthammer und Henry Kissinger schrieb Buchanan:

„Die zivilisierte Welt muss diesen Kampf gewinnen“, schreiben sie. Aber wenn es zum Krieg kommt, wird es nicht die „zivilisierte Welt“ sein, die die blutige Straße nach Bagdad bestreiten; es werden amerikanische Kinder mit Namen wie McAllister, Murphy, Gonzales und Leroy Brown sein.[8]

Buchanan ist auch ein Gegner der engen Beziehung der USA zu Israel. Kritik an der Pro-Israel-Ausrichtung der US-Politik überschreitet bei Buchanan häufiger die Grenzen zum Antisemitismus.[9] So hat Buchanan Capitol Hill als israelisch besetztes Gebiet bezeichnet oder sich negativ über den Umstand geäußert, dass 13 Mitglieder des Senates jüdischen Glaubens sind.[8] In 2005 meinte Buchanan: Wer würde von einem Krieg der Zivilisationen zwischen dem Westen und dem Islam profitieren? Antwort: eine Nation, ein Politiker, eine Partei. Israel, Scharon, Likud.[8] In 2008 vertrat er die Ansicht, dass Israel und seine Fünfte Kolonne in Washington uns in einen Krieg mit dem Iran treiben wollen.[8]

Buchanan ist außerdem ein Gegner von Einwanderung in die USA. In seinem Buch Suicide of a Superpower warnt er vor den Folgen der Einwanderung und sieht The End of White America kommen. Für diese Aussage wurde er als TV-Kommentator von dem Sender MSNBC entlassen, für den er von 2002 bis 2012 gearbeitet hat.[10]

In 2003 sagte Howard Dean, er möchte die Stimmen derer gewinnen, die Konföderierten-Flaggen an ihren Pickups haben. Nachdem Charles Krauthammer Dean für die Aussage kritisiert hatte, warf Buchanan Krauthammer vor, den Süden der USA zu hassen und dabei eine schlimmere Sprache zu benutzten als die Südstaaten-Politiker wie George Wallace und Lester Maddox. Buchanan meinte zudem, dass er Wallace und Maddox persönlich kenne und mögen würde.[1]

Buchanan glaubt, dass die Republikanische Partei mit ihren eigenen konservativen Prinzipien gebrochen habe.[11] Er hat außerdem seine Bewunderung für Robert E. Lee, Douglas MacArthur und Joseph McCarthy geäußert.[12] Da sich seine politische Sichtweise deutlich vom Mainstream-Konservatismus in den USA unterscheidet, wird er auch fallweise als Paläokonservativer bezeichnet (da er sich der Strömung der Neokonservativen zumeist entgegenstellt).

Er bezeichnete AIDS als Vergeltung der Natur für widernatürliche Handlungen von Homosexuellen.[13]

  • Nixon's White House Wars: The Battles That Made and Broke a President and Divided America Forever, 2017, ISBN 978-1-101-90284-4
  • The Greatest Comeback: How Richard Nixon Rose from Defeat to Create the New Majority, 2014, ISBN 978-0-553-41863-7
  • Suicide of a Superpower: Will America Survive to 2025?, 2011, ISBN 0-312-57997-7
  • Churchill, Hitler, and „The Unnecessary War“. How Britain Lost Its Empire and the West Lost the World (2008) ISBN 0-307-40515-X;
  • Day of Reckoning. How Hubris, Ideology, and Greed Are Tearing America Apart. 2007, ISBN 0-312-37696-0.
  • State of Emergency. The Third World Invasion and Conquest of America. 2006, ISBN 0-312-36003-7.
  • Where the Right Went Wrong. How Neoconservatives Subverted the Reagan Revolution and Hijacked the Bush Presidency. 2004, ISBN 0-312-34115-6.
  • The Death of the West. How Dying Populations and Immigrant Invasions Imperil Our Country and Civilization. 2001, ISBN 0-312-28548-5.
  • A Republic, Not an Empire. Reclaiming America's Destiny. 1999, ISBN 0-89526-272-X.
  • The Great Betrayal. How American Sovereignty and Social Justice Are Being Sacrificed to the Gods of the Global Economy. 1998, ISBN 0-316-11518-5.
  • Right from the Beginning. 1988, ISBN 0-316-11408-1.
  • Conservative Votes, Liberal Victories. Why the Right Has Failed. 1975, ISBN 0-8129-0582-2.
  • The New Majority. President Nixon at Mid-Passage. 1973
  • Nicole Hemmer: Partisans: The Conservative Revolutionaries Who Remade American Politics in the 1990s. Basic, New York 2022, ISBN 978-1-5416-4688-9.
Commons: Pat Buchanan – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Why Do the Neocons Hate Dixie So? In: The American Cause
  2. a b c Pat Buchanan and the Great Right Hope In: The Washington Post
  3. Pat Buchanan In: Gerald R. Ford Foundation
  4. Nixons Rache, Artikel vom 29. Juli 1985 auf Spiegel Online
  5. Geld ohne Charisma, Artikel vom 19. Februar 1996 auf Spiegel Online
  6. MSNBC removes Buchanan column defending Hitler. In: National Jewish Democratic Council. Abgerufen am 31. Juli 2024 (englisch).
  7. Hitler? Harmlos!, Artikel vom 17. Mai 2010 von Franziska Augstein auf süddeutsche.de
  8. a b c d Pat Buchanan in his own words. In: Anti-Defamation League. Abgerufen am 31. Juli 2024 (englisch).
  9. Unpatriotic Conservatives In: National Review
  10. Pat Buchanan axed by MSNBC. In: Politico. Abgerufen am 31. Juli 2024 (englisch).
  11. Konservative Holzwege, Artikel vom 17. November 2004 von Alfred de Zayas auf FAZ.NET
  12. The Iron Fist of Pat Buchanan In: The Washington Post
  13. Pat Buchanan: In His Own Words (Memento vom 20. Juli 2012 im Internet Archive) auf der Webseite der Anti-Defamation League