Patentverwertungsagentur

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Eine Patentverwertungsagentur (PVA) ist eine Organisation, die darauf spezialisiert ist, Patente zu verwalten und zu vermarkten (siehe Patentverwertung). Ihr Ziel ist es, die wirtschaftliche Nutzung von Erfindungen zu fördern, indem sie Patentinhabern dabei hilft, ihre Ideen zu schützen und kommerziell zu nutzen.

Patentverwertungsagenturen existieren weltweit, wobei sich ihre Struktur und Funktionsweise unterscheiden können. In Deutschland sind viele dieser Agenturen staatlich gefördert, um den Technologietransfer zwischen Forschungseinrichtungen und der Industrie zu erleichtern.

Patentverwertungsagenturen bieten eine Vielzahl von Dienstleistungen an, die von der Patentbewertung bis hin zur Lizenzvergabe reichen. Zu den häufigsten Aufgaben gehören:

  1. Patentbewertung: Analyse und Bewertung der wirtschaftlichen Potenziale von Patenten.
  2. Patentmanagement (siehe Intellectual Property Management – Patentmanagement): Verwaltung des Patentportfolios, einschließlich der Überwachung von Fristen und Gebühren.
  3. Lizenzierung (siehe Lizenz): Vermittlung und Aushandlung von Lizenzverträgen zwischen Patentinhabern und Unternehmen.
  4. Rechtsberatung: Unterstützung bei rechtlichen Fragen rund um Patente und Schutzrechte.
  5. Marktanalyse: Untersuchung von Markttrends und Identifizierung von potenziellen Lizenznehmern oder Investoren.
  6. Kommerzialisierung: Entwicklung und Umsetzung von Strategien zur Markteinführung von patentgeschützten Produkten oder Technologien.

In Deutschland gibt es mehrere bekannte Patentverwertungsagenturen, die sich auf die Kommerzialisierung von Patenten spezialisiert haben. Einige der bekanntesten Agenturen und ihre Trägerschaften sind:

Hochschul-Verbünde

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  • Bayerische Patentallianz GmbH (BayPAT): Die Bayerische Patentallianz ist die zentrale Patent- und Vermarktungsagentur von 28 bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften bzw. Technischen Hochschulen.[1]
  • PROvendis GmbH: PROvendis ist die Tochtergesellschaft von 29 Hochschulen in Nordrhein-Westfalen und neben Hochschulen und Universitätskliniken auch für Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Start-ups tätig.[2]
  • Fraunhofer Venture: Die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. betreibt ebenfalls eine eigene Verwertungsagentur, die Fraunhofer Venture, welche sich auf die Kommerzialisierung von Erfindungen und Forschungsergebnissen konzentriert.[3]
  • Max-Planck-Innovation GmbH: Max-Planck-Innovation ist die Technologietransferstelle der Max-Planck-Gesellschaft. Sie unterstützt die Wissenschaftler der Max-Planck-Institute bei der Verwertung ihrer Forschungsergebnisse und Patente.[4]

Stiftungsverbund

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  • Ascenion GmbH: Ascenion ist eine Tochtergesellschaft des LifeScience-Stiftungsverbundes und spezialisiert sich auf die Verwertung von Forschungsergebnissen aus dem Bereich der Lebenswissenschaften. Sie arbeitet mit verschiedenen Forschungseinrichtungen und Universitäten zusammen.[5]
  • Elisabeth Eppinger, Bastian Halecker, Katharina Hölzle, Martin Kamprath: Dienstleistungspotenziale und Geschäftsmodelle in der Personalisierten Medizin – Konzepte, Analysen und Potenziale. Springer Gabler; Wiesbaden, 2015, ISBN 978-3-658-08402-8, S. 467 ff.
  • Annett Bagdassarov: Wissens- und Technologietransfer an Universitäten – Interne und externe Gestaltungsansätze am Beispiel der Technologietransfer-GmbH. Springer Gabler; Wiesbaden, 2012, ISBN 978-3-8349-4392-7, S. 57–59.

Einzelnachweise

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  1. Bayerische Patentallianz GmbH (BayPAT). Abgerufen am 28. August 2024.
  2. PROvendis GmbH. Abgerufen am 28. August 2024.
  3. Fraunhofer Venture. Abgerufen am 28. August 2024.
  4. Max-Planck-Innovation GmbH. Abgerufen am 28. August 2024.
  5. Ascenion GmbH. Abgerufen am 28. August 2024.