Patrice Talon

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Patrice Talon (2020)

Patrice Athanase Guillaume Talon (* 1. Mai 1958 in Ouidah, Kolonie Dahomey) ist ein Geschäftsmann und Politiker, seit April 2016 der Staatspräsident der Republik Benin.

Patrice Talon kam 1958 in der Küstenstadt Ouidah zur Welt. Talon erlangte das Abitur in Dakar, Senegal, und studierte anschließend an der Université Cheikh Anta Diop de Dakar. Später wechselte er nach Paris, wo er Zugang zur Agrarwirtschaft fand. Er kehrte 1985 zurück und gründete die Societé de Distribution Intercontinentale (SDI), die sich als Zulieferer der Baumwollindustrie etablierte. Mit Beginn der Privatisierung der Industrie Anfang der 1990er Jahre baute Talon seine Stellung soweit aus, dass er den Spitznamen King of Cotton (deutsch Baumwollkönig) erhielt. Bei den Präsidentschaftswahlen 2006 und 2011 unterstützte er Boni Yayi, der sich 2012 so gegen Talon stellte, dass dieser nach Paris floh. 2014 wurden die Vorwürfe gegen ihn aber fallengelassen, so dass Talon zurückkehren konnte.[1]

Bei der Präsidentschaftswahl in Benin 2016 setzte sich Talon am 20. März in einer Stichwahl gegen Lionel Zinsou durch.[2] Er folgte Thomas Boni Yayi im Amt des Präsidenten am 6. April 2016. Nach seiner Wahl stellte er am 6. April 2016 sein Kabinett vor, das am 27. Oktober 2017 in mehreren Positionen umgebildet und erweitert wurde.[1][3] Nach seiner Wiederwahl 2021 führt er sein zweites Kabinett.

Talon hat zwei Kinder. Er stammt aus dem Fon-Volk.

Präsidentschaft

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Nach der Präsidentschaftswahl 2016 entwickelte der neue Präsident Talon u. a. ein 45-Punkte-Programm (französisch Programme d’actions du gouvernement, PAG), dessen Umsetzung innerhalb der Amtsperiode anvisiert wurde. Acht dieser Vorzeigeprojekte bezogen sich konkret auf Infrastrukturmaßnahmen, darunter der Bau des internationalen Flughafens Glo-Djigbé.[4] Um speziell die Finanzierung dieses Projekts sicherzustellen, war Talon zuvor im September 2016 erstmals in die Volksrepublik China gereist.[5]

Bei der Präsidentschaftswahl im April 2021 wurde Talon wiedergewählt, wobei Betrugsvorwürfe aufkamen.[6] Die Oppositionspolitiker Joël Aïvo und Reckya Madougou wurden nicht zur Wahl zugelassen und stattdessen zu Haft- und Geldstrafen verurteilt.[7] Im September 2021 trafen sich Patrice Talon und Thomas Boni Yayi, politische Verbündete, die zu engen Freunden geworden sind, im Marina Palace in Cotonou. Während dieses Tête-à-Tête präsentierte Thomas Boni Yayi Patrice Talon eine Reihe von Vorschlägen und Anträgen, insbesondere in Bezug auf die Freilassung von „politischen Häftlingen“.[8]

Einzelnachweise

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  1. a b The Statesman's Yearbook 2017: The Politics, Cultures and Economies of the World. Macmillan Publishers, London 2016, ISBN 978-1-137-44008-2, S. 210 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Bénin: Patrice Talon, un nouveau président empoisonné par une affaire d'assassinat. Libération
  3. Remaniement ministériel: Liste de 22 membres du 2è gouvernement de Talon (27. Oktober 2017)
  4. Natacha Gorwitz: Quatre ans, huit chantiers et 2,8 milliards d’euros pour relancer l’économie béninoise. In: jeuneafrique.com. 26. April 2017, abgerufen am 17. Februar 2023 (französisch).
  5. Judicaël Zohoun: Le Groupe Chinois AVIC en voie de construire l'Aéroport de Glo Djigbé. In: 24haubenin.info. 10. September 2016, abgerufen am 17. Februar 2023 (französisch).
  6. Allegresse Sasse, Noel Tadegnon: Vote counting in Benin after election marked by violent protests. Reuters, 12. April 2021
  7. Katrin Gänsler: Haftstrafen für Oppositionelle in Benin: Ohne Zeugen, ohne Beweise. In: taz.de. 11. Dezember 2021, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  8. Allegresse Sasse, Noel Tadegnon: Exclusif – Bénin : au cœur du tête-à-tête entre Patrice Talon et Thomas Boni Yayi Jeune Afrique, 22. September 2021