Patrick Russell (Herpetologe)

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Patrick Russell

Patrick Russell (* 6. Februar 1727 in Edinburgh; † 2. Juli 1805 in London)[1] war ein schottisch-britischer Chirurg und Herpetologe, der ein Pionier in der Erforschung indischer Schlangen war.

Er war der Sohn eines bekannten Edinburgher Anwalts, John Russell. Sein Halbbruder Alexander Russell (um 1715–1768) war ebenfalls Arzt und Naturforscher, der eine Naturgeschichte von Aleppo verfasste (erschienen 1756) und dort als Arzt der Levantischen Handelsgesellschaft wirkte. Auch Patrick Russell studierte in Edinburgh Medizin, wurde 1750 promoviert und schloss sich seinem Bruder in Aleppo an. Als dieser 1753 nach England zurückkehrte, nahm er dessen Position in Aleppo ein. Er berichtete seinem Bruder über Pestepidemien in Aleppo (und über Vorläufer von Pockenschutzimpfung in Arabien) und verfasste naturgeschichtliche Mitteilungen, die sein Bruder (der Fellow der Royal Society war) der Royal Society vorlegte. Nach dem Tod seines Bruders gab er eine Neuausgabe von dessen Naturgeschichte von Aleppo heraus (1794). 1771 kehrte er nach England zurück und wurde Arzt in London. Dort knüpfte er Verbindungen zu Mitgliedern der Royal Society und wurde 1777 deren Fellow. 1781 zog er auf Wunsch der Familie nach Indien, um seinen jüngeren Bruder Claud zu unterstützen, der bei der East India Company in der Provinz Madras arbeitete, aber kränklich war. Gleichzeitig begann er die Natur Indiens (in der Umgebung von Madras, der Karnatik) zu erforschen. 1785 bot die East India Company ihm den Posten eines Botanikers und Naturforschers der Gesellschaft für die Karnatik an, nachdem sein Vorgänger John Koenig gestorben war. 1791 kehrte er nach England zurück. Sein Nachfolger in Madras wurde William Roxburgh.

In Indien sammelte er Pflanzen (sein Herbarium umfasste 900 Exemplare) und befasste sich mit Schlangen, in erster Linie zur Identifizierung von Giftschlangen. Er unternahm auch Experimente, um Gegenmittel gegen Schlangenbisse zu testen. Ab 1796 veröffentlichte er eine Monographie über indische Schlangen, mit selbstgefertigten Zeichnungen. Ein Teil seiner Sammlung ging in das Museum von Madras, eine große Sammlung von Schlangenhäuten an das Natural History Museum in London.

Die Kettenviper Daboia russelii wurde ihm zu Ehren benannt.

  • An Account of Indian Serpents Collected on the Coast of Coromandel, London, Band 1, 1796, Band 2 in 4 Teilen 1801, 1802, 1807, 1809, Digitalisat
  • mit Alexander Russell: A natural history of Aleppo, London: Robinson, 2 Bände 1794, Archive, Band 1, Archive, Band 2
  • A treatise of the plague: containing an historical journal, and medical account, of the plague, at Aleppo, in the years 1760, 1761, and 1762, London 1791, Archive

Einzelnachweise

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  1. Ray Desmond: Dictionary Of British And Irish Botantists And Horticulturalists. Taylor & Francis, 1994, ISBN 0-85066-843-3, S. 2605.