Paul Fallot

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Paul Fallot (* 25. Juni 1889 in Straßburg; † 21. Oktober 1960 in Paris) war ein französischer Geologe und Paläontologe.

Fallot war der Sohn eines Industriellen, der sich in Lausanne niederließ. Ab 1908 studierte er Geologie bei Maurice Lugeon in Lausanne (wo damals auch Émile Argand Doktorand war), in Grenoble bei Wilfrid Kilian (1862–1925) und 1910/11 bei Émile Haug an der Sorbonne. Seine erste Veröffentlichung erfolgte 1910 (über pyritisierte Ammoniten der Balearen). Er begann 1912 mit ausführlichen Feldstudien auf den Balearen.

1914 meldete er sich freiwillig im Ersten Weltkrieg zum Militärdienst und stieg vom Soldaten 2. Klasse zum Leutnant auf, zuletzt im Generalstab der 162. Infanteriedivision und des 3. Korps. Für seine Tapferkeit wurde er mehrmals ausgezeichnet.

1922 wurde er an der Sorbonne bei Haug promoviert. In seiner Dissertation zeigte er, dass die Betische Kordillere sich über Mallorca nach Süd-Sardinien und Sizilien fortsetzt.[1] 1923 wurde er als Nachfolger von René Nicklès (1859–1917) Professor für Angewandte Geologie an der Universität Nancy und befasst sich dort auch mit der regionalen Geologie und Kartierung im französischen Jura. Ab 1938 war er Professor am Collège de France.

Er befasste sich insbesondere mit Geologie, Stratigraphie und Paläontologie des westlichen Mittelmeers und Spaniens, insbesondere der Balearen. Später wandte er sich auch der Geologie der Alpen zu, in den 1950er Jahren der Tektonik der Ostalpen.[2] Von ihm stammen über 300 Veröffentlichungen. Er beschäftigte sich auch mit Ingenieurgeologie und militärischer Geologie.

Militärisch:

Auszeichnungen:

Ehrendoktorwürde:

Ehrenmitglied:

Mitglied:

Nach ihm benannt:

Schriften (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Étude géologique de la sierra de Majorque, Paris und Lüttich 1922
  • La géologie et les mines de la France d’outre-mer, 1932
  • Géologie de la Méditerranée occidentale, mehrere Bände, Paris und Lüttich 1931–1937
  • Sur la géologie de l’île d’Ibiza (Baléares)
  • Essai sur la géologie du Rif septentrional, Rabbat 1937
  • Les progrès de la géologie en Espagne depuis cent ans
  • El sistema cretácico en las cordilleras Béticas, Madrid 1944
  • Estudios geológicos en la zona subbética entre Alicante y el Río Guadiana Menor, 1945
  • Livre à la mémoire du professeur Paul Fallot consacré à l’évolution paléogéographique et structurale des domaines méditerranéens et alpins d’Europe, Paris 1960–1963 (Buch über Paul Fallot).
  • Walter E. Petrascheck: Paul Fallot. In: Mitteilungen der Österreichischen Geologischen Gesellschaft. Band 54, Wien 1961, S. 267–270 (zobodat.at [PDF], Nachruf).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Sie hat aber, wie er später zeigte, keine Fortsetzung nach Marokko in den Rif-Atlas
  2. Les dilemme des alpes orientales, Bull. Soc. Geolog. Belgique, Band 78, 1955, S. 147. Er spricht sich dort für die Herkunft der nördlichen Kalkalpen aus dem Süden aus