Paul Wilhelm Kolb

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Paul Wilhelm Kolb (* 16. August 1920 in München; † 28. April 2014 in Bonn)[1] war langjähriger Präsident des deutschen Bundesamts für Zivilschutz.

Paul Wilhelm Kolb war zum Ende des Zweiten Weltkriegs Oberleutnant.[2] Nach Kriegsende studierte er Jura und Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München und promovierte in diesem Fach mit einer Arbeit aus dem öffentlichen Recht.[2] Er war zunächst als Rechtsanwalt tätig, wechselte dann aber in die öffentliche Verwaltung.[3] Dort war er Personalreferent im Bundesministerium der Verteidigung und bekleidete leitende Positionen im Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung sowie im Bundesministerium für die Angelegenheiten des Bundesverteidigungsrates.[3] 1968 wurde er zunächst Vizepräsident[4][5] und 1969 als Nachfolger des verstorbenen Rudolf Schmidt Präsident des Bundesamts für zivilen Bevölkerungsschutz (ab 1974 Bundesamt für Zivilschutz)[6] und blieb es bis zu seiner Pensionierung 1985; sein Nachfolger wurde Hans-Georg Dusch.[3]

Im Ruhestand beschäftigte sich Paul Wilhelm Kolb weiter mit dem Katastrophenschutz: Bis 1998 war er Präsident des von ihm 1986 gegründeten Schutzforums, einer Plattform für die Zusammenarbeit in der Sicherheitsforschung;[3] ihm folgte Klaus-Dieter Kühn nach. Er war außerdem Mitglied der Ständigen Konferenz für Katastrophenschutz und Katastrophenvorsorge und des Deutschen Komitees Katastrophenvorsorge und ab 1988 Präsident der Deutschen Schutzbaugemeinschaft.[3] Er war Herausgeber des Handbuchs Notfallvorsorge bzw. Katastrophenschutzpraxis, das nach ihm oft als Der Kolb bezeichnet wird.[4]

In seinem Engagement in Zivil- und Katastrophenschutz setzte er sich für deutschlandweit einheitliche Strukturen ein, deren Grundlage mit dem Gesetz über die Erweiterung des Katastrophenschutzes kurz vor seinem Amtsantritt geschaffen worden war.[3][7] Er förderte die Sicherheitsforschung und betonte die Ähnlichkeit der Methoden von Katastrophen- und Umweltschutz.[3] Die vom Technischen Hilfswerk Mitte der 1980er Jahre erneut angestrebte Unabhängigkeit vom Bundesamt für Zivilschutz konnte er verhindern.[6]

Paul Wilhelm Kolb wurde für sein Engagement mit den folgenden Orden und Ehrenzeichen ausgezeichnet:[3]

Notfallvorsorge, begründet von Paul Wilhelm Kolb, fortgeführt von Rudolf Wandel. Loseblattwerk, 10 Bände. Walhalla Fachverlag, Regensburg, ISBN 3-8029-6700-3.

Einzelnachweise

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  1. Traueranzeige der Familie. In: Süddeutsche Zeitung vom 10. Mai 2014.
  2. a b Dr. Paul Kolb wurde Präsident des BzB. In: Bundesverband für den Selbstschutz (Hrsg.): Ziviler Bevölkerungsschutz 6/1969. Münchner Buchgewerbehaus GmbH, München (PDF-Datei, 11 MB).
  3. a b c d e f g h Klaus-Dieter Kühn: Dr. Paul Wilhelm Kolb wurde 85. In: Bevölkerungsschutz 4/2005, S. 48–49. (PDF-Datei, 94 kB).
  4. a b Winfried Glass: Was ist aus dem Kolb geworden? In: Notfallvorsorge 3/2008, S. 34. Walhalla Fachverlag Regensburg.
  5. Protokoll der 106. Kabinettssitzung am 13. Dezember 1967, 1. Personalien (RTF-Datei, 11 kB).
  6. a b Festschrift „50 Jahre Zivil- und Bevölkerungsschutz in Deutschland“. Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (Hrsg., 2008).
  7. a b Langjähriger Präsident des BZS Dr. Paul Wilhelm Kolb verstorben. Meldung vom 12. Mai 2014. Website des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
  8. Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Ministerialblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, 33. Jahrgang, Nr. 100, ausgegeben zu Düsseldorf am 6. Oktober 1980, S. 2135–2141 (PDF-Datei, 930 kB).
  9. Dr. Paul Wilhelm Kolb erhielt DRK-Ehrenzeichen. In: Zivilschutz-Magazin 9/1981 (PDF-Datei, 26 MB).