Paulus Juusten
Paulus Juusten (* etwa 1516 in Juustila bei Wiborg; † 22. August 1575 in Turku) war Bischof von Wiborg und Turku in Finnland. Er gilt als einer der bedeutendsten finnischen Kirchenführer der Reformation.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Juusten wurde als Kind einer bürgerlichen Familie aus Wiborg geboren. Etwa 1540 empfing er die Priesterweihe. Er arbeitete als Hausprediger beim Bischof Martin Skytte und war in Wiborg als Schulrektor tätig. 1543 reiste er nach Wittenberg in Deutschland und studierte an der von der Reformation geprägten Universität Wittenberg Theologie und gehörte zu den wenigen finnischen Studenten an der Universität. Die Vorlesungen hielt hauptsächlich Philipp Melanchton. Melanchton gab Juusten nach dem Abschluss des Studiums 1546 dann ein Empfehlungsschreiben an den König Gustav I. Wasa und das Domkapitel Turku.[1]
Er kehrte nach Finnland zurück und wurde Rektor der Kathedralschule Turku, an der die finnische Priesterausbildung erfolgte. 1554 wurde Juusten erster Bischof des nach der Teilung der finnischen Diözese neu geschaffenen Bistums Wiborg. 1563 wurde er dann Bischof von Turku. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tode inne.
Etwa im Jahr 1565 erarbeitete er eine Sammlung und Bearbeitung älterer finnischer Bischofschroniken mit dem Titel Catalogus et ordinaria successio episcoporum Finlandensium.[2] Sie wurde mehr als ein Jahrhundert später von Henrik Gabriel Porthan vervollständigt und kommentiert herausgegeben. Das Werk führte dazu, dass Juusten als Vater der finnischen Geschichtsschreibung betrachtet wird.[3]
1574 veröffentlichte er einen Katechismus in finnischer Sprache. 1575 folgte ein finnisches Meßbuch.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jussi Nuorteva: Juusten, Paulus. In: Olli Alho (Hrsg.): Kulturlexikon Finnland. 2. Auflage. Finnische Literaturgesellschaft, Helsinki 1999, ISBN 951-717-032-5, S. 158.
- Simo Heininen: Agricolan perintö. Paulus Juustenin elämä, Helsinki 2012.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Simo Heininen, Die finnischen Studenten in Wittenberg 1531-1552, Helsinki, 1980, S. 20–68, 91–94.
- ↑ Juustens Bischofschronik ist als Edition zugänglich: Simo Heininen, Paul Juusten: Catalogus et ordinaria successio episcoporum Finlandensium, Helsinki 1988.
- ↑ Simo Heininen, Suomalaisen historiankirjoituksen synty: tutkimus Paavali Juustenin piispainkronikasta, Helsinki 1989.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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- | Bischof von Wyborg 1554–1563 | Canutus Johannis |
Pietari Follingius | Bischof von Turku 1563–1575 | Ericus Erici Sorolainen |
Personendaten | |
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NAME | Juusten, Paulus |
KURZBESCHREIBUNG | finnischer Bischof |
GEBURTSDATUM | um 1516 |
GEBURTSORT | Juustila bei Wiborg |
STERBEDATUM | 22. August 1575 |
STERBEORT | Turku |