Pavel Jeral
Pavel Jeral (15. Juli 1890 in Mladá Boleslav – nach 24. Mai 1942) war ein tschechoslowakischer Opernsänger (Heldentenor). Er wurde in einem Konzentrationslager ermordet.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pavel Jeral wurde am Prager Konservatorium ausgebildet. František Neumann holte ihn 1919 ans Brünner Opernhaus, wo er bis 1923 blieb, dann verpflichtete ihn das Landestheater Saarbrücken für 1923/1924. Nach Jerals Rückkehr nach Brünn war er bis 1941 Chasan für die dortige Synagoge, war aber weiterhin als Konzertsänger tätig.[2] Des Weiteren war er von 1925 bis 1942 Gesangslehrer.[3] Am 29. März 1942 wurde er mit den Transport Ae (seine Gefangenen-Nummer auf den Transport lautete 561) von Brünn ins KZ Theresienstadt deportiert. Von dort wurde er am 25. Mai 1942 mit dem Transport Az (seine Gefangenen-Nummer auf den Transport lautete 742) vermutlich nach Lublin überstellt.[Anm 1][4] Mit ihm wurde seine Ehefrau Margit, geborene Klein, und seine zwei Kinder Sylva (geboren 1924) und Richard (geboren 1927) deportiert. Pavel und seine Familie haben die Shoah nicht überlebt.[5][6][7]
Am 15. Oktober 2015 wurden für ihn und seine Familie vor dem ehemaligen Wohnsitz in Brünn in der Lidická vier Gedenksteine verlegt.[8]
Auf der Opernbühne
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jeral war besonders als Sänger der Opern-Repertoires von Smetana, Dvořák und Leoš Janáček bekannt. Er sang unter anderem den Radames, den Tannhäuser (1912/1913) und den Tristan (1924/1925). Am 23. November 1921 gab er in der Uraufführung von Katja Kabanowa (Káťa Kabanová) an der Brünner Oper den Tichon Kabanow.[2][3]
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lublin wird in der Quelle holocaust.cz genannt, in den übrigen Quellen ist "unbekannt" zu finden.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eintrag in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
- ↑ a b Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Walter de Gruyter, 2004, ISBN 978-3-598-44088-5, S. 2247 f.
- ↑ a b Národní divadlo: Pavel Jeral Kurzbiografie (tschechisch)
- ↑ holocaust.cz: Pavel Jeral
- ↑ Richard Jeral in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
- ↑ Margit Jeralova in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
- ↑ Sylva Jeralova in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
- ↑ vizit-sezem.webnode.cz: CZE Stolpersteine » Brno Abgerufen am 15. Mai 2016.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Jeral, Pavel |
KURZBESCHREIBUNG | tschechoslowakischer Opernsänger (Heldentenor) |
GEBURTSDATUM | 15. Juli 1890 |
GEBURTSORT | Mladá Boleslav |
STERBEDATUM | zwischen 1942 und 1945 |