Payal Kapadia

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Payal Kapadia auf dem Film Festival in Cannes 2024

Payal Kapadia (Hindi पायल कपाड़िया, Marathi पायल कपाडिया, geboren 1986 in Mumbai) ist eine indische Filmemacherin.

Kapadias Mutter ist die Künstlerin Nalini Malani. Als Schülerin der Rishi Valley School, einem Internat, das für seine alternative Herangehensweise an Bildung bekannt ist, war Payal Kapadia Mitglied eines Filmclubs und beschäftigte sich bereits mit Autoren wie Ritwik Ghatak und Andrei Arsenjewitsch Tarkowski. Sie besuchte danach das St. Xavier’s College in Mumbai und studierte Wirtschaftswissenschaften. Nach dem Abschluss eines einjährigen Master-Programms am Sophia College bewarb sie sich am Film and Television Institute of India (FTII) in Pune, wurde jedoch abgelehnt. Sie arbeitete fünf Jahre in der Werbungbranche in Mumbai und bewarb sich 2012 erneut am FTII, diesmal erfolgreich und spezialisierte sich auf Filmregie.[1][2] Nachdem ihre Arbeiten bei verschiedenen internationalen Filmfestivals ausgezeichnet wurden, agierte Payal Kapadia in der Jury der Berlinale Shorts 2022.[3]

Kapadias Kurzfilme liefen unter anderem auf dem Cannes Lions International Festival of Creativity und auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin. Bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen erhielt ihr Kurzfilm „The Last Mango before the Monsoon“ 2015 eine Lobende Erwähnung der internationalen Jury sowie den FIPRESCI-Preis. Im Jahr 2018 wurde auf dem International Documentary Film Festival Amsterdam (IDFA) And What Is the Summer Saying mit dem Sonderpreis der Jury für den besten Kurz-Dokumentarfilm ausgezeichnet. Ihr erster Langfilm A Night of Knowing Nothing wurde 2021 in Cannes mit dem Œil d’or für den besten Dokumentarfilm prämiert.[4] Er wurde beim Toronto International Film Festival (TIFF) und Festival Internacional de Cine de Mar del Plata mit weiteren Preisen ausgezeichnet.[3] Dieser Film wurde 2022 auch am Museum of Modern Art (MoMA) gezeigt.[5]

Im Jahr 2024 wurde ihr Spielfilmdebüt All We Imagine as Light in den Hauptwettbewerb des 77. Filmfestivals von Cannes eingeladen. Dort wurde das Drama mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet. Im Sommer desselben Jahres wurde sie in die Jury des Locarno Filmfestivals berufen, gemeinsam mit Jessica Hausner, Diana Elbaum, Luca Marinelli und Tim Blake Nelson.[6] Im Jahr 2025 wurde All We Imagine as Light für zwei Golden Globe Awards (Beste Regie, Bester nicht-englischsprachiger Film) nominiert.[7]

  • 2012: Cassandra’s Gift
  • 2013: Watermelon, Fish and Half Ghost
  • 2015: The Last Mango Before the Monsoon
  • 2017: Afternoon Clouds[8]
  • 2018: And What is the Summer Saying
  • 2021: A Night of Knowing Nothing
  • 2024: All We Imagine as Light
Commons: Payal Kapadia – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bhavya Dore: Payal Kapadia: Over the Clouds, Open Media Network Pvt. Ltd., 7. Juni 2017, abgerufen am 17. Februar 2024.
  2. And What Is the Summer Saying. Berlinale Shorts 2018, berlinale.de, abgerufen am 17. Februar 2024.
  3. a b Die Internationale Jury der Berlinale Shorts, berlinale.de, abgerufen am 17. Februar 2024
  4. A Night of Knowing Nothing. Payal Kapadia, Internationales Frauenfilmfestival Dortmund/Köln, abgerufen am 17. Februar 2024.
  5. MoMA Presents. Payal Kapadia’s A Night of Knowing Nothing, MoMA, abgerufen am 17. Februar 2024.
  6. Locarno Festival 2024: Concorso Internazionale Jury. Abgerufen am 3. September 2024 (englisch).
  7. All We Imagine as Light. In: Golden Globes. Abgerufen am 11. Dezember 2024 (amerikanisches Englisch).
  8. Isha Sharma: Cannes 2021: FTII Alumna Payal Kapadia's 'A Night of Knowing Nothing' Wins Best Documentary. In: IndiaTimes. 25. August 2023, abgerufen am 17. Februar 2024 (indisches Englisch).