Peisandros von Laranda

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Peisandros von Laranda (altgriechisch Πείσανδρος ὁ Λαρανδινός, Peísandros ho Larandinós) war ein antiker griechischer Dichter, der zur Zeit des römischen Kaisers Severus Alexander (222–235) aktiv war.[1]

Er verfasste ein Epos in 60 Büchern, das Heroikai Theogamiai (Ἡρωικαὶ θεογαμίαι). Wie die Werke seines Vaters Nestor von Laranda hat dieses Epos offenbar die Dionysiaka des Nonnos von Panopolis beeinflusst.[2] Peisanders Epos, von dem nur kleine Fragmente als Zitate anderer Autoren überliefert sind, kam einem „umfassenden Epos über die Weltgeschichte“ gleich.[3] In den erhaltenen Fragmenten werden Io, Kadmos und die Argonauten erwähnt, aber das bedeutendste Fragment ist das Zeugnis des spätantiken Philosophen Macrobius, das besagt, dass Peisanders Geschichte der Welt mit der Hochzeit von Zeus und Hera begann.[4]

Einzelnachweise

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  1. Sotera Fornaro: Peisandros 10. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 10, Metzler, Stuttgart 2001, ISBN 3-476-01480-0.
  2. Keydell (1935, S. 307f.).
  3. Hunter (1996)
  4. Macrobius, Saturnalia 5,2,4. Macrobius bemerkt, dass Vergil in dieser Formulierung Peisandros folgte. R. L. Hunter: Pisander (3). In: Simon Hornblower, A. Spawforth (Hrsg.): The Oxford Classical Dictionary. 3. Auflage. Oxford 1996, ISBN 978-0-19-866172-6 merkt jedoch an, dass Macrobius’ Identifizierung falsch ist, da Peisandros von Laranda erst nach Vergil schrieb, und sich stattdessen auf Peisandros von Kameiros beziehen müsse, einen Dichter der griechischen Archaik. Stattdessen könne die Anmerkung des Macrobius als Hinweis dafür genommen werden, dass Peisandros Vergil folgte.