Kastell Mofleni

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Kastell Mofleni
Alternativname Pelendava
Limes Dakischer Limes
Abschnitt A / XI / 88[1]
Datierung (Belegung) A) trajanisch (?)
B) hadrianisch (?)
Typ Auxiliarkastell (?)
Einheit unbekannt
Bauweise A) Holz-Erde-Lager (?)
B) Steinkastell (?)
Ort Cartier Mofleni/Craiova
Geographische Lage 44° 18′ 26,3″ N, 23° 46′ 5″ OKoordinaten: 44° 18′ 26,3″ N, 23° 46′ 5″ O
Höhe 77 m
Vorhergehend Kastell Castranova
(südöstlich)
Anschließend Kastell Răcarii de Jos
(nordwestlich)

Das Kastell Mofleni, gleichgesetzt mit der dakischen Siedlung Pelendava oder Palendova, ist ein vermutetes römisches Hilfstruppenlager auf dem Gebiet des Cartier Mofleni (dem ehemaligen Dorf Bucovăț in der ehemaligen Gemeinde Cârligei), einem heutigen Stadtteil im Gebiet von Craiova in Rumänien. Topographisch befindet es sich im Westen der rumänischen Landschaft Walachische Tiefebene. In antiker Zeit war es möglicherweise Bestandteil des Dakischen Limes und gehörte administrativ zur Provinz Dacia inferior, später zur Dacia Malvensis.

Das vermutete Siedlungsareal befindet sich am südwestlichen Stadtrand von Craiova, gut anderthalb Kilometer nordöstlich des Flusses Jiu, dessen Überwachung es in antiker Zeit wohl gedient haben mag. Die Römer sollen sich dort auf dem Gelände einer älteren dakischen Siedlung namens Pelendava angesiedelt haben.[2] Dieser Ort ist auf der Tabula Peutingeriana verzeichnet.[3][4]

Forschungsgeschichte

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Aufgrund der Überbauung im 15./16. Jahrhundert (siehe weiter unten) konnte nur wenig erforscht werden.

Archäologische Befunde und Geschichte

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Vorrömische Zeit

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Pelendava war eine prosperierende, befestigte dakische Siedlung aus dem 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung.[2] Das Toponym Pelendava ist vermutlich ein Kompositum aus dem indogermanischen Wort peled (nass, fließend) und dem dakischen Wort deva oder dava (Siedlung, Dorf, Ort).[5][6] Das Gelände wurde in der frühen Neuzeit von der Kirche und dem Kloster San Nicola überbaut. Auf diese beziehen sich auch die weiter unten angegebenen RAN- und LMI-Codes. Aufgrund der Überbauung ist weder über das dakische Pelendava noch über die spätere römische Siedlung viel bekannt.

Unter dem Fundmaterial befindet sich ein Ziegelstempel eines Numerus Maurorum S.... Die relativ geringe Anzahl an Funden lassen jedoch keine sicheren Schlüsse auf die Datierung, Struktur und Funktion des Kastells zu.[7] Es könnte jedoch zu Beginn der Okkupation Dakiens unter Trajan zunächst als Holz-Erde-Lager errichtet worden zu sein. Unter Hadrian könnte es dann eine Bauphase aus Stein und Ziegeln erfahren haben. Diese Materialien seien dann in der Neuzeit zum Bau der Kirche und des Klosters verwendet worden. Aufgrund der völlig unsicheren Befundlage zweifelte Felix Marcu die Existenz eines solchen Kastells generell an.[8]

Befundsicherung und Fundverbleib

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Die gesamte archäologische Stätte steht nach dem 2001 verabschiedeten Gesetz Nr. 422/2001 als historisches Denkmal unter Schutz und ist mit den LMI-Code DJ-I-s-A-07878 in der nationalen Liste der historischen Monumente (Lista Monumentelor Istorice) eingetragen.[9] Der RAN-Code lautet 69937.01.[10] Diese Codes beziehen sich jedoch auf Kirche und Kloster San Nicola, durch die das Gelände im 15./16. Jahrhundert überbaut wurde. Zuständig ist das Ministerium für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii şi Patrimoniului Naţional), insbesondere das Generaldirektorat für nationales Kulturerbe, die Abteilung für bildende Kunst sowie die Nationale Kommission für historische Denkmäler sowie weitere, dem Ministerium untergeordnete Institutionen. Ungenehmigte Ausgrabungen sowie die Ausfuhr von antiken Gegenständen sind in Rumänien verboten.

  • Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44, 2 (1997), S. 95f., (Digitalisat).
  • Felix Marcu: The Internal Planning of Roman Forts of Dacia. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S. 209.
  • Dumitru Tudor: Oltenia romană. Editura Academiei Republicii Socialiste România, București 1978, S. 224.
  • Donald W. Wade: The Roman auxiliary units and camps in Dacia. Chapel Hill 1970, S. 298f.

Einzelnachweise

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  1. Strecke/Abschnitt/Kastellnummer (nach Nicolae Gudea, 1997).
  2. a b The Dacian Fortress Pelendava, from Cârligei-Bucovăț auf digiheritage.eu (englisch), abgerufen am 24. Oktober 2024
  3. Tab. Peut. VII, 4 o
  4. Pelendava auf den Seiten von Pleiades (englisch), abgerufen am 24. Oktober 2024
  5. Alois Walde und Julius Pokorny: Vergleichendes Wörterbuch der indogermanischen Sprachen (Dicționar comparativ al limbilor indoeuropene), Band 2. Berlin 1927–1932, S. 66.
  6. Wilhelm Tomaschek: Die alten Thraker. Eine ethnologische Untersuchung (Vechii traci. Cercetare etnologică). Wien 1893–1894, (= Sitzungsberichte der Akademie Nr. 128, 130 & 131), I, S. 101, II, 2, S. 29.
  7. Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44, 2 (1997), S. 95f. (Digitalisat).
  8. Felix Marcu: The Internal Planning of Roman Forts of Dacia. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S. 209.
  9. Liste der historischen Monumente auf den Internetseiten des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe
  10. RAN 69937.01 auf der Webpräsenz des Repertoriul Arheologic Național (rumänisch), abgerufen am 23. Oktober 2024.