Pelzmotte
Pelzmotte | ||||||||||||
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Raupensack mit geöffneter Puppenhaut (oben), Imago (unten) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tinea pellionella | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Die Pelzmotte (Tinea pellionella) ist eine Art der tineoiden Motten in der Familie der Tineidae, die Echten Motten. Diese Art ist kosmopolitisch verbreitet und kommt fast weltweit vor.[1]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da T. pellionella eine weit verbreitete Art ist und oft mit dem Menschen in Verbindung gebracht wird, war sie eine der ersten Motten, die im modernen Sinne wissenschaftlich beschrieben wurde. Zu dieser Zeit wurden die meisten Motten in einer einzigen Gattung Phalaena zusammengefasst, aber Tinea war bereits als eine Untergattung anerkannt. Einige spätere Forscher, die diesen Falter untersuchten, glaubten irrtümlich, sie hätten Populationen entdeckt, die der Wissenschaft bis dahin unbekannt waren, und beschrieben sie als neue Arten, die heute jedoch alle zu T. pellionella gehören. In der Literatur finden sich daher veraltete wissenschaftliche Namen für diesen Nachtfalter, wie z. B.[2]
- Phalaena (Tinea) pellionella Linnaeus, 1758
- Phalaena zoolegella Scopoli, 1763
- Tinea demiurga Meyrick, 1920
- Tinea gerasimovi Zagulajev, 1978
- Tinea pelliomella (lapsus) – (mit falscher Schreibung)
Sie ist die Typusart der Gattung Tinea, die wiederum die Typusgattung der Unterfamilie, Familie sowie der Überfamilie Tineoidea ist.[3][4][5] Ihr wissenschaftlicher Name leitet sich von "tinea", einem Gattungsbegriff für Mikromotten, und dem lateinischen Begriff für einen Pelzträger, "pellionellus", ab.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Falter sind silbergrau bis glänzend hellbraun gefärbt, mit dunkelgrauen Haaren auf der Oberseite des Kopfes.[6] Die Flügelspannweite beträgt 9 bis 16 Millimeter. Die Vorderflügel sind graubraun mit einem großen Fleck und einigen kleineren, undeutlichen schwarzen Flecken. Die Hinterflügel sind einfarbig blass braun-grau. Die Unterscheidung von Tinea columbariella, Tinea dubiella und Tinea svenssoni ist schwierig, aber die Genitalien sind diagnostisch. Die Vorderflügel, vor allem aber die Hinterflügel, sind von einem haarigen Saum umgeben. Die Raupen ernähren sich hauptsächlich von faserigem Keratin, wie Haaren und Federn. Sie können zu Schädlingen werden, wenn sie sich von Teppichen, Pelzen, Polstermöbeln oder Wollstoffen ernähren. Die Raupen fressen auch Detritus, Spinnweben, Vogelnester (vor allem von Haustauben), gelagerte Gemüseprodukte und Tapeten. Sie halten sich in einem engen Gehäuse auf, das sie aus Abfällen wie Fasern und Haaren konstruieren.[7][8]
Habitat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ist synanthrop, d. h. die Imagines sind in der Regel im Sommer und Frühherbst anzutreffen, aber Populationen, die in menschlichen Behausungen leben, können auch zu anderen Jahreszeiten gesehen werden.[7]
Bekämpfung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bekämpfung der Pelzmotte ähnelt jener der gewöhnlichen Kleidermotte (Tineola bisselliella) und umfasst physikalische, chemische und biologische Maßnahmen.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ P. S. Cheema: Studies on the Bionomics of the Case-bearing Clothes Moth, Tinea pellionella (L.). In: Bulletin of Entomological Research. Band 47, Nr. 1, März 1956, ISSN 1475-2670, S. 167–182, doi:10.1017/S0007485300046605 (cambridge.org [abgerufen am 3. April 2024]).
- ↑ The Tineidae Database at the Natural History Museum. In: Natural History Museum. 3. März 2016, archiviert vom am 3. März 2016; abgerufen am 3. April 2024 (englisch).
- ↑ Natural History Museum, Brian Pitkin, Paul Jenkins: Butterflies and Moths of the World. 17. Februar 2023, doi:10.5519/s93616qw (nhm.ac.uk [abgerufen am 3. April 2024]).
- ↑ Species Tinea pellionella Linnaeus, 1758. In: Australian Faunal Directory. Australian Government Department of the Environment, 27. Februar 2012, archiviert vom am 24. September 2015; abgerufen am 24. September 2015 (englisch).
- ↑ Taxon Details - Tinea pellionella Linnaeus 1758. In: Fauna Europaea. 27. Januar 2011, archiviert vom ; abgerufen am 18. Oktober 2012.
- ↑ Tinea pellionella | insectslimited. Archiviert vom am 3. Dezember 2013; abgerufen am 8. September 2013 (englisch).
- ↑ a b Case-bearing Clothes Moth Adult | UKmoths. Abgerufen am 3. April 2024 (englisch).
- ↑ Albert Grabe: Eigenartige Geschmacksrichtungen bei Kleinschmetterlingsraupen. In: Zeitschrift des Wiener Entomologen-Vereins. Band 27, 1942, S. 105–109 (zobodat.at [PDF]).
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reinhard Gaedike: Tineidae II: Myrmecozelinae, Perissomasticinae, Tineinae, Hieroxestinae, Teichobiinae and Stathmopolitinae (= Microlepidoptera of Europe. Nr. 9). Brill, Leiden 2019, ISBN 978-90-04-38751-5.
- Günther Petersen: Die Genitalien der paläarktischen Tineiden (Lepidoptera: Tineidae). In: Beiträge zur Entomologie = Contributions to Entomology. Band 7, Nr. 5-6, 30. November 1957, ISSN 2511-6428, S. 557–595, doi:10.21248/contrib.entomol.7.5-6.557-595 (contributions-to-entomology.org [abgerufen am 3. April 2024]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tinea pellionella Linnaeus, 1758 – Pelzmotte. In: lepiforum.org. Lepiforum e.V., abgerufen am 5. April 2024.