Percival Lowell

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Percival Lowell
Percival Lowell bei der Marsbetrachtung im Lowell-Observatorium

Percival Lowell (* 13. März 1855 in Boston; † 12. November 1916 in Flagstaff, Arizona[1]) war ein US-amerikanischer Astronom. Er begann als Amateurforscher, wurde aber zu einem der bekanntesten Astronomen seiner Zeit und zum Gründer des Lowell-Observatoriums.

Er entstammte einer der reichsten und angesehensten Patrizierfamilien Bostons. Seine Schwester Amy Lowell brachte es als Dichterin, sein Bruder Abbott Lawrence Lowell als Präsident der Harvard-Universität zu Ruhm.[2] Sein Cousin Abbott Lawrence Rotch gründete das meteorologische Blue-Hill-Observatorium Boston und führte den Wetterdrachen in die Aerologie ein.

Lowells stets vorhandenes Interesse an der Astronomie wurde durch die Planeten-Beobachtungen von Giovanni Schiaparelli erhöht, insbesondere durch dessen Entdeckung der „Marskanäle“ bei der günstigen Opposition des Jahres 1877. Ausgelöst durch jahreszeitliche Verfärbungen am Mars entstand dadurch in Lowell und Camille Flammarion die Vorstellung, die „Canali“ könnten künstlich gebaute Kanäle zur Bewässerung des austrocknenden Roten Planeten sein.

Diese Meinung traf auf die schon damals für jede Sensation offenen Massenmedien, und es entstanden die „Marsianer“-Manie und eine Reihe von Science-Fiction-Literatur. Erst durch die Raumsonden der 1960er-Jahre wurden die Canali als reale Struktur widerlegt, lassen sich aber teilweise als visuelle Linienverstärkung von Terrassenrändern und Lichtkanten, Kraterreihen oder Canyons wie das Valles Marineris erklären.

Schon bald machte Lowell aus seiner Liebhaberei eine ernste und erfolgreiche Wissenschaft. Um die Planetologie zu fördern, gründete der begüterte Hobbyastronom Lowell im Jahre 1894 das Lowell-Observatorium in Flagstaff, Arizona. Es gelang ihm, ausgezeichnete Fachleute (z. B. A. E. Douglass) für sein gut ausgestattetes Institut zu gewinnen. Es wurden intensive Studien des Mars, der Venus und anderer Planeten sowie der Milchstraße durchgeführt.

In seinem Büro in Boston stellte er 1905 die Mathematikerin und Physikerin Elizabeth Langdon Williams ein, die die mathematischen Standortberechnungen für die Vorhersage eines Planeten durchführte, der die Umlaufbahn der bekannten Planeten Neptun und Uranus beeinflusste. Ihre Berechnungen führten zu Vorhersagen über den Standort des unbekannten Planeten; da aber Lowell 1916 verstarb, wurde das Projekt gestoppt. 1930 wurde dann durch Clyde Tombaugh in seinem Observatorium der lange als Planet eingestufte Pluto entdeckt und erhielt – aus doppeltem Grund – die Abkürzung „PL“. Bis heute hat das Institut einen ausgezeichneten Ruf und widmet sich derzeit der Asteroiden-Forschung.

Der Asteroid (1886) Lowell ist nach ihm benannt.[3] Ebenfalls sind der Mondkrater Lowell[4] und der Marskrater Lowell[5] nach ihm benannt.

Schriften (Auswahl)

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  • Die Seele des Fernen Ostens. Übersetzung Berta Franzos. Jena : Eugen Diedrichs, 1911
Commons: Percival Lowell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Die kleine Enzyklopädie, Encyclios-Verlag, Zürich, 1950, Band 2, Seite 75
  2. Chosön, the Land of the Morning Calm; a Sketch of Korea. In: World Digital Library. 1888, abgerufen am 12. Juni 2013.
  3. Dictionary of Minor Planet Names, Band 1 in der Google-Buchsuche
  4. Percival Lowell im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS
  5. Percival Lowell im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS
  • S. Noma (Hrsg.): Lowell, Percival. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X.