Perikles Simon
Perikles Wolfgang David Wilhelm Simon (* 11. Januar 1973 in Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Sportmediziner und Arbeitsphysiologe.
Simon promovierte im Jahr 2000 im Fach Humanmedizin an der Eberhard Karls Universität Tübingen und 2004 an der University of Pennsylvania in Philadelphia und in Tübingen in Verhaltens- und Neurobiologie. Danach war er in der ambulanten Versorgung, Diagnostik und sportmedizinischen Beratung der Abteilung für Sportmedizin in Tübingen tätig. 2008 wurde er als Professor an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen, wo er seit 2009 die Abteilung für Sportmedizin leitet. Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit sind die genetischen Voraussetzungen und molekularen Mechanismen der körperlichen Leistungsfähigkeit und ihre Trainierbarkeit.[1]
Von 2009 bis 2013 war Simon Mitglied im Gene Doping Pannel der World Anti-Doping Agency (WADA).[2] Er war als Forscher und Experte zum Thema Doping in den Medien vielfach präsent.[3] Seit 2017 zog sich Simon aus der Dopingberichterstattung zunehmend zurück.[4] Zuletzt gelang es ihm zusammen mit einer internationalen Forschergruppe eine erschreckend hohe Dunkelziffer für Doping im Internationalen Spitzensport von über 40 % zu ermitteln.[5] Die Veröffentlichung speziell dieser Arbeit wurde seitens der organisierten Sports jahrelang blockiert und schließlich zum Gegenstand einer Anhörung im britischen Parlament.[6] In Anbetracht erheblicher struktureller Defizite im Anti-Dopingkampf widmet sich Simon vermehrt gesellschaftlich relevanten Themen in der Krebsfrüherkennung und der internetbasierten Sporttherapie.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Perikles Simon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Veröffentlichungen von Perikles Simon auf PubMed
- Prof. Dr. Dr. Perikles Simon, Abteilung Sportmedizin, Prävention und Rehabilitation am Institut für Sportwissenschaft der Universität Mainz
- Perikles Simon in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank
- „Verwerflich, wenn man da mitmacht“ (Interview, August 2017)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kurzbiografie im AutorInnen-Verzeichnis von Swen Körner, Julia Maria Erber-Schropp (Hrsg.): Gendoping: Herausforderung für Sport und Gesellschaft. Springer Spektrum, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-12449-6, S. 256, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Kurzvita, Perikles Simon in einer Vortragsreihe der TU Chemnitz
- ↑ Doping-System von "ganz, ganz weit oben geschützt", Perikles Simon im Gespräch mit Gabi Wuttke, Deutschlandradio Kultur, 28. Januar 2013
Lorenz Vossen: Doping: Forscher Simon sagt Skandale in Deutschland voraus, Die Welt, 16. Juli 2013
Christian Hönicke: Dopingforscher Perikles Simon im Interview: Doping im Fußball: "Unrat bis über beide Ohren", Der Tagesspiegel, 5. März 2015
Johannes Aumüller: Olympia: "Das überlebt man nicht als sauberer Athlet", Süddeutsche Zeitung, 21. Juli 2016
Simon: "Immer mehr wird ans Licht kommen" - Doping-Experte im Interview, ZDF, 28. Dezember 2016
Anno Hecker: Doping-Forscher Perikles Simon: „Ein massives Wettrüsten – wie im Kalten Krieg“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. Februar 2017 - ↑ Udo Ludwig, Thilo Neumann: Dopingforscher erklärt sein Scheitern: "Man muss bereit sein zu sagen: Medaillen interessieren uns nicht mehr". In: Der Spiegel. 15. Dezember 2017 (spiegel.de [abgerufen am 8. Juli 2018]).
- ↑ Rolf Ulrich, Harrison G. Pope, Léa Cléret, Andrea Petróczi, Tamás Nepusz: Doping in Two Elite Athletics Competitions Assessed by Randomized-Response Surveys. In: Sports Medicine. Band 48, Nr. 1, 28. August 2017, ISSN 0112-1642, S. 211–219, doi:10.1007/s40279-017-0765-4 (springer.com [abgerufen am 8. Juli 2018]).
- ↑ Committee publishes "blocked" study on doping - News from Parliament. Abgerufen am 8. Juli 2018 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Simon, Perikles |
ALTERNATIVNAMEN | Simon, Perikles Wolfgang David Wilhelm (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Sportmediziner und Dopingforscher |
GEBURTSDATUM | 11. Januar 1973 |
GEBURTSORT | Freiburg im Breisgau |