Perklice
Perklice (deutsch Pirklitz, früher Perklitz) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Mikołajki Pomorskie (Niklaskirchen) im Powiat Sztumski (Stuhmer Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa 16 Kilometer südöstlich von Stuhm (Sztum), 13 Kilometer südwestlich von Christburg (Dzierzgoń) und zwei Kilometer nördlich von Stangenberg (Stążki).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ältere Ortsbezeichnungen sind Pirkelwitz (1288), Pirkelicz (1399), Pirklitz (1418), Birken (1437), Birk (1518) sowie Perkliczki oder Perklice (1664).[1] Pirklitz gehörte zum Güter-Komplex Stangenberg. 1418 verlieh der Deutsche Orden die Güter Stangenberg, Pirklitz und Höfchen dem Ritter Jon Swynichen; 1453 werden diese wiederum dem Orden für 1850 Mark verkauft. In der ersten polnischen Zeit war Stenzel Koska der Besitzer, der sich danach von Stangenberg oder Stemberg nennt.[2]
Im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts gehörte Pirklitz dem Generalmajor Carl Albrecht Schack von Wittenau.[3]
In die Landgemeinde Pirklitz wurde am 30. September 1929 der Gutsbezirk Höfchen eingegliedert.[4]
Im Jahr 1945 gehörte die Landgemeinde Pirklitz zum Landkreis Stuhm im Regierungsbezirk Marienwerder im Reichsgau Danzig-Westpreußen des Deutschen Reichs. Pirklitz war dem Amtsbezirk Stangenberg zugeordnet.
Im Januar 1945 wurde Pirklitz von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Pirklitz wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Perklice“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde mit wenigen Ausnahmen von der polnischen Administration aus Pirklitz vertrieben.
Demographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1818 | 90 | adliges Dorf, zur Herrschaft Stangenberg gehörig[5] |
1864 | 178 | Dorf, davon 107 Evangelische und 69 Katholiken[6] |
1910 | 106 | Dorf, am 1. Dezember, darunter 38 Evangelische und 68 Katholiken; vierzig Personen mit polnischer Muttersprache[7] |
1933 | 176 | [8] |
1939 | 182 | [8] |
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur evangelischen Pfarrei Groß Rohdau.[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pirklitz, Dorf, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Pirklitz (meyersgaz.org).
- Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868 (Google Books).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868, S. 253 (Google Books).
- ↑ Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt, 1868, ebenda, S. 251 (Google Books).
- ↑ Friedrich von der Goltz: Nachrichten über die Familie der Grafen und Freiherrn von der Goltz. R. Schultz & Comp., Straßburg 1885, S. 380 (Google Books).
- ↑ Amtsbezirk Stangenberg (Territorial.de)
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 44, Ziffer 1578 (Google Books).
- ↑ Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 200–201, Ziffer 103 (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 74–75, Ziffer 52 (Google Books).
- ↑ a b Michael Rademacher: Kreis Stuhm. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 529 (Google Books).
Koordinaten: 53° 51′ N, 19° 14′ O