Pernhofen
Pernhofen (Fabrik) Katastralgemeinde Pernhofen | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Mistelbach (MI), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Mistelbach | |
Pol. Gemeinde | Laa an der Thaya | |
Ortschaft | Wulzeshofen | |
Koordinaten | 48° 43′ 15″ N, 16° 16′ 47″ O | |
Fläche d. KG | 4,85 km² | |
Postleitzahl | 2064 | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Katastralgemeinde-Nummer | 13005 | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Pernhofen ist eine Katastralgemeinde von Laa an der Thaya im Bezirk Mistelbach im nördlichen Weinviertel in Niederösterreich.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pernhofen liegt im Norden des Weinviertels in Niederösterreich und ist eine Katastralgemeinde der Stadt Laa an der Thaya. Die Fläche der Katastralgemeinde beträgt 4,84 km².[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pernhofen wurde erstmals urkundlich als Perenhoven im Jahr 1240 erwähnt.[2] Im Jahre 1351 übertrug Chunrat von Schaunberg seinem Onkel Stephan von Meissau seine Güter zu Pernhofen.[2] 1360 sind Besitzungen des Klosters Waldhausen zu Pernhofen nachweisbar.[2] Die Herrschaft über Pernhofen gehörte zu Staatz, in dessen Urbar der Ort 1569 als Wüstung bezeichnet wird.[2] Vermutlich fiel Pernhofen bereits in der Zeit zwischen 1459 und 1468 wüst, als Georg von Podiebrad die Gegend verheerte.[2] 1601 wurde die Wüstung Pernhofen von Christoph von Breuner an Wulzeshofen veräußert.[2] Bereits zehn Jahre später ging Pernhofen an Elisabeth von Kuering, Frau von Hagenberg und Stronsdorf über.[2] Pernhofen verblieb bei der Herrschaft Stronsdorf bis zum Jahre 1857, in welchem es käuflich durch Karl Kammel, Edlen von Hardegg, erworben wurde.[2] Dieser errichtete zu Pernhofen eine Zuckerfabrik, welche er 1867 in eine Spiritusbrennerei umwandelte.[2] 1901 ging die Brennerei zu Pernhofen in den Besitz der Familie Lederer über und wurde somit Ausgangspunkt des späteren Pernhofener Produktionswerkes der Firma Jungbunzlauer.[3] Inzwischen besteht die Katastralgemeinde nur noch aus dem Werk samt Nebengebäuden und hat keine Wohnhäuser mehr.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Pernhofen gibt es eine neogotische Annenkapelle aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.[4]
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Pernhofen gibt es den Werksverein Sportclub Jungbunzlauer – Pernhofen.[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Pernhofen befindet sich der wichtigste Produktionsstandort des Unternehmens Jungbunzlauer, an welchem Citronensäure, Xantan und Glucose produziert werden.[6] Im Werk Pernhofen sind 450 Mitarbeiter beschäftigt.[6]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen den beiden Katastralgemeinden Pernhofen und Wulzeshofen befindet sich der Bahnhof Pernhofen-Wulzeshofen,[7] welcher an der Bahnstrecke Novosedly–Zellerndorf liegt und noch heute vom Güterverkehr bedient wird, dessen Hauptkunde das Jungbunzlauer Werk Pernhofen ist.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 5. Band: Neusiedl bis Rohrendorf. Sollinger, Wien 1835, S. 78 (Pernhofen – Internet Archive).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Österreichisches Städtebuch. Band 4/2: Die Städte Niederösterreichs. 2. Teil H-P. Redaktion Friederike Goldmann, Evelin Oberhammer, Johanne Pradel. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1976. ISBN 3-7001-0485-5, S. 180.
- ↑ a b c d e f g h i Geschichte von Wulzeshofen, auf der Website von Wulzeshofen.
- ↑ Milan Hlavačka: Ein böhmisch-jüdisches Unternehmensmärchen mit bitterem Ende. Ignatz Lederer und seine "Jungbunzlauer" Alkoholerzeugung in Böhmen. In: Prager wirtschafts- und sozialhistorische Mitteilungen, Band 6 (2001/2002), S. 41–52.
- ↑ Alois Toriser: Neogotische Annenkapelle Pernhofen. In: Niederösterreichs Klein- und Flurdenkmäler (marterl.at). Kultur.Region.Niederösterreich GmbH, abgerufen am 4. Juni 2024.
- ↑ Sportclub Jungbunzlauer – Pernhofen, auf der Website der Stadt Laa an der Thaya.
- ↑ a b Werk Pernhofen, auf der Website von Jungbunzlauer.
- ↑ Bahnhof Pernhofen-Wulzeshofen, auf der Website von Marco Polo Reiseführer.