Peter Langer (Kulturmanager)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Peter Langer (* 27. April 1950 in Heidelberg) ist Dozent für Kulturmanagement, Kulturgeschichte und europäische Studien, Direktor der Europäischen Donau-Akademie und Generalkoordinator des Rats der Donaustädte und -regionen.

Langer studierte Geschichte, Politikwissenschaften und Germanistik an der Universität Heidelberg. Er war Gründer und Leiter verschiedener Kulturzentren und -festivals und ist Dozent für Kulturmanagement, Kulturgeschichte und europäische Studien des Donauraums (u. a. in Berlin, Ludwigsburg, Budapest, Wien, Ruse und Ulm). Durch diverse Studienreisen seit Anfang der 90er Jahre wurde er zum Kenner der politischen und kulturellen Szene der Donauländer.

Von 1998 bis 2010 war Langer künstlerischer Leiter des Internationalen Donaufests Ulm/Neu-Ulm, das auf seine Initiative zurückgeht. Er baute das donau.büro.ulm, eine Projekt- und Entwicklungsagentur für die politische, kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Südosteuropa, auf und leitete es bis 2010. Im Jahr 2008 gehörte er zum Gründerkreis der Europäischen Donau-Akademie in Ulm, in deren Leitung er bis heute tätig ist.[1]

Langer war maßgeblich an der Vorbereitung und Durchführung der Donau-Konferenzen 2006, 2008 und 2010 in der baden-württembergischen Landesvertretung bei der EU in Brüssel beteiligt, die wichtige Impulse für die Entwicklung der Strategie der Europäischen Union für den Donauraum gegeben haben.[2] Langer ist Sprecher und Generalkoordinator des am 11. Juni 2009 in Budapest gegründeten Rats der Donaustädte und -regionen, der einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der EU-Strategie für den Donauraum leistet. 2010 bestimmte ihn Erhard Busek zu seinem Stellvertreter bei SECI (Southeast European Cooperative Initiative) in Wien. Im Rahmen der Umsetzung der EU-Donauraumstrategie arbeitet er in den Lenkungsgremien für Kultur und Tourismus, Wettbewerbsfähigkeit und Aufbau institutioneller Kapazitäten. Langer vertritt den Rat der Donaustädte und -regionen in der ARGE Donauländer, ist Mitglied des Vorstands des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) in Wien und Teilnehmer an den Gemischten Regierungskommissionen Baden-Württembergs mit Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Serbien. Darüber hinaus gehörte Langer 13 Jahre lang dem Gemeinderat der Stadt Ulm an.

Langer ist verheiratet und hat vier Kinder.

Berufliche Stationen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1977 und 1983 absolvierte er sein Referendariat und Schuldienst in Stuttgart, Aalen und Ulm. Er war Sekretär der Ortsleitung des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) und kandidierte für diesen 1975 bei den Kommunalwahlen in Wiesloch, weshalb er den Schuldienst verlassen musste.[3] Von 1985 bis 1991 war Langer Fachbereichsleiter an der Ulmer Volkshochschule und in dieser Zeit Mitbegründer des Kulturfestivals „Das Ulmer Zelt“ und arbeitete am Aufbau der Jugendkunstschule „kontiki“. Zehn Jahre lang von 1989 bis 1999 war er Gründer und Leiter des soziokulturellen Zentrums „ROXY – Kultur in Ulm“, saß im Sprecherrat der LAKS Baden-Württemberg und war Mitglied der Kulturpolitischen Gesellschaft. In der Zeit von 1994 bis 2000 nahm er Lehrtätigkeiten an der HdK Berlin und am Institut für Kulturmanagement Ludwigsburg wahr. Seit 1998 übt er eine freie Projekt- und Beratungstätigkeit aus und war künstlerischer Leiter des Internationalen Donaufests Ulm/Neu-Ulm. Seit 2004 übt er eine Lehrtätigkeit an der Akademie der darstellenden Kunst (adk) Ulm und der Universität Ulm (ZAWiW) aus und ist seit 2005 Vertreter des Landes Baden-Württemberg in der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Donauländer. 2008 wurde er zum Leiter der Europäischen Donau-Akademie, Ulm und ist seit 2009 Sprecher des Rats der Donaustädte und -regionen.

Ehrungen und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Langers Verdienste um die Zusammenarbeit im europäischen Donauraum fand 2008 seine Würdigung durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.[4] Im Januar 2009 erhielt er den ungarischen Staatspreis „Pro Cultura Hungarica“. Am 9. November 2009 verlieh ihm der Präsident des Europäischen Parlaments Jerzy Buzek in Berlin den Europäischen Bürgerpreis.[5]

Veröffentlichungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Donauraums. In: Beiträge zur allgemeinen wissenschaftlichen Weiterbildung der Universität Ulm. Band 11: Die Europäische Union. Zentrale Aspekte ihrer Entwicklung und Perspektiven im Fokus von Verfassungsrecht, Bildungs-, Kultur-, Wirtschafts- und Umweltpolitik. Othmar Marti u. a., 2006.
  • Edition Der Strom (Hrsg.): Gregor Mirwa: Berblingers Gang. Ulm 2010.
  • mit Erhard Busek (Hrsg.): György Konrád: Donau – Lektionen über einen europäischen Strom. Ulm 2013, ISBN 978-3-932577-65-9.
  • (Mithrsg.): Die Donau – Hauptstraße Europas. Revue der Europäischen Donau-Akademie. Ulm 2010.
  • Der neue Donauraum. In: Rotary Magazin. 4, 2010.
  • Kulturmarke Donau. In: Donau+ Neue Dimensionen, neue Synergien. Museumsquartier, Wien 2011.
  • Stadt – Land – Fluss – Europa. Südwest Presse, Ulm 2011.
  • Kulturelle Identität im Donauraum. In: Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik. Heft 3. Nürnberg 2012.
  • Aus der Zusammenarbeit der Städte und Regionen entsteht der neue europäische Donauraum. donauakademie.eu, 2012.
  • Europa an der Donau. In: Senate – Magazin für eine weltweite ökosoziale Marktwirtschaft. Ausgabe 2013/3, Wien 2013.
  • mit Ulrich Klemm: Kompetenzentwicklung und Governance in Südosteuropa. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Ausgabe 18, Wien 2013.
  • mit Joachim Uhlmann (Hrsg.): Kunst und Kultur: Brückenbauer an der Donau – Beiträge zum kulturellen Dialog im Donauraum. Mit Beiträgen von Peter.Friedrich, Ilma Rakusa, Reinhard Johler, Peter Langer, Màrton Méhes u. a. Ulm, 2014, ISBN 978-3-86281-013-0.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Danube Civil Society Forum. Abgerufen am 27. Mai 2022 (englisch).
  2. EUROPASCHRIFTEN DES STAATSMINISTERIUMS BADEN-WÜRTTEMBERG HEFT NR. 13: Gemeinsam für eine EU-Strategie für den Donauraum: Eine Idee nimmt Gestalt an. (pdf) Abgerufen am 27. Mai 2022.
  3. Berufsverbote.de. Abgerufen am 27. Mai 2022.
  4. Peter Langer erhält das Bundesverdienstkreuz (Memento des Originals vom 29. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ulm.de auf ulm.de, abgerufen am 31. Juli 2015
  5. Elisabeth Jeggle: Verleihung Europäischer Bürgerpreis für Donaubüro Ulm. Abgerufen am 27. Mai 2022.