Peter Marboe
Peter Marboe (* 8. Juni 1942 in Wien) ist ein österreichischer Politiker (ÖVP), Intendant und Buchautor.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sein Vater war der Leiter der Bundestheaterverwaltung, Ernst Marboe, der allerdings verstarb, als Peter Marboe erst 15 Jahre alt war. Danach kümmerte sich der damalige Außenminister Leopold Figl, der durch Heirat mit der Familie in Kontakt war, um ihn und seine beiden Brüder Ernst Wolfram (Ernst Wolfram Marboe, 1938–2012, ORF-Manager) und Philipp (1944–2008, zuletzt Handelsdelegierter in Paris[1]). Nach der Matura am Schottengymnasium studierte Peter Marboe Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wo er 1965 promovierte. Danach leistete er seinen Wehrdienst. 1967 begann er seine berufliche Karriere in der Kulturabteilung des Bundespressedienstes. 1969 wurde er Sekretär von Bundeskanzler Josef Klaus. Von 1970 an arbeitete er in verschiedenen Funktionen für Österreich in den USA. Von 1987 bis 1991 war er Hauptgeschäftsführer der ÖVP. Von 1991 bis 1996 war er Leiter der Kulturpolitischen Sektion im Außenministerium. In den 1990er Jahren schrieb er zahlreiche Bücher.
1996 wurde er in der Koalition SPÖ-ÖVP unter Bürgermeister Michael Häupl Stadtrat für Kultur in Wien (Landesregierung und Stadtsenat Häupl II). Das umstrittenste Projekt seiner Amtszeit war die Neugestaltung des Judenplatzes. Während seiner Amtszeit setzte er sich für die Entpolitisierung der Kultur ein, wodurch es am Ende seiner Amtszeit immer wieder auch zu Konflikten mit seinem Parteikollegen Franz Morak kam. 2001 ging die Koalition zu Ende, Marboe verlor daher sein Amt, blieb jedoch als nicht amtsführender Stadtrat Mitglied des Wiener Stadtsenats (und der Landesregierung) bis zum 30. November 2003.
Nach Beendigung seiner politischen Tätigkeit wurde er stellvertretender Direktor der stadteigenen Gesellschaft Vereinigte Bühnen Wien und wurde von seinem Nachfolger als Kulturstadtrat, Andreas Mailath-Pokorny, zum Intendanten des Wiener Mozartjahrs 2006 ernannt. Danach nahm er keine öffentlichen Ämter mehr an.
Peter Marboe ist seit 1960 Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.A.V. Bajuvaria Wien im ÖCV.[2]
Auszeichnungen (Auszug)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Peter Marboe ist mit der Völkerrechtsprofessorin Irmgard Marboe verheiratet und hat zwei Kinder. Eines davon ist die Musikerin Anna Mabo.[3]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Engel, Engel. Legenden der Gegenwart, Verlag Kunsthalle Wien (1997), ISBN 3-85247-012-9
- Crossings. Kunst zum Hören und Sehen, Verlag Kunsthalle Wien (1998), ISBN 3-85247-015-3
- Mozart. Spuren. Wegweiser für Zeitgenossen. Ein Buch zum Wiener Mozartjahr 2006, erschienen 2005 im Verlag Wiener Mozartjahr Organisationsgesellschaft, ISBN 3-9502105-0-4
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Peter Marboe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Stadt Wien
- Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens der Stadt Wien
- Eintrag zu Peter Marboe im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nachruf
- ↑ Cartellverband der katholischen österreichischen Studentenverbindungen (Hrsg.), Gesamtverzeichnis des Österreichischen Cartellverbandes 2014, Wien 2014, IV. Teil - S. 361.
- ↑ Georg Markus: Die Marboe-Familiensaga. In: Kurier.at. Kurier, 27. Oktober 2024, abgerufen am 11. November 2024.
Personendaten | |
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NAME | Marboe, Peter |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker (ÖVP), Landtagsabgeordneter, Intendant und Buchautor |
GEBURTSDATUM | 8. Juni 1942 |
GEBURTSORT | Wien |