Peters Icerunner 3650

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Peters Icerunner 3650
Die Mila (ehemals Iselmar)
Die Mila (ehemals Iselmar)
Schiffsdaten
Schiffsart Mehrzweckfrachtschiff
Bauwerft Scheepswerf Peters, Kampen
Bauzeitraum 2006 bis 2008
Gebaute Einheiten 11
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 89,99 m (Lüa)
84,95 m (Lpp)
Breite 12,50 m
Seitenhöhe 8,00 m
Tiefgang (max.) 5,30 m
Vermessung 2.528 BRZ, 1.053 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 1 × Wärtsilä-9L20-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 1.800 kW (2.447 PS)
Höchst­geschwindigkeit 13 kn (24 km/h)
Propeller 1 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 3.619 tdw
Container 157 TEU
Rauminhalt 4.929 m³
Sonstiges
Klassifizierungen Bureau Veritas,
DNV GL
Anmerkungen
Daten

Robijn[1]

Der Icerunner 3650 ist ein Mehrzweckfrachtschiffstyp der niederländischen Werft Peters B.V. in Kampen. Von 2006 bis 2008 lieferte das Unternehmen elf Schiffe dieser Baureihe ab.

Die Yvonne, der letztgebaute Icerunner

Der Icerunner 3650 wurde Anfang der 2000er Jahre von der Scheepswerf Peters B.V. als Küstenmotorschiff mit einer Tragfähigkeit von 3.650 dwt für Fahrten in Gewässern mit schwierigen Eisverhältnissen konzipiert. Die Kaskos entstanden größtenteils auf der kroatischen Werft Leda (Shipyard Leda d.o.o.) in Korčula, mit der das niederländische Unternehmen seit 2002 zusammenarbeitete.[2] Die Endfertigung und Ausrüstung der Schiffe erfolgte in den Niederlanden.

Mit dem Bau der ersten acht Icerunner wurde 2004 begonnen. Das Typschiff der Serie ist die Iselmar, deren Ablieferung am 25. August 2006 erfolgte. Die Mehrzahl der Schiffe kam für die Reederei Wagenborg in Fahrt, die mit der Jolyn auch ein eigenes Schiff dieser Baureihe bestellt hatte. Im Jahr 2007 wurden drei weitere Icerunner auf Kiel gelegt, darunter die Yvonne, die als letztes Schiff der Serie am 19. Dezember 2008 an die Reederei André Wieczorek in Hamburg ging.[3][4]

Die Iselmar bekam 2007 durch einen Eignerwechsel den Namen Mila. Die Reederei Kustvaart Harlingen veräußerte 2008 ihre beiden Icerunner Storm und Harns, die danach als Frank W. von der Reederei André Wieczorek und als Scot Pioneer von der britischen Scotline eingesetzt wurden. An Bord der Scot Pioneer kam am 27. Oktober 2011 ein Besatzungsmitglied durch einen Arbeitsunfall ums Leben.[5] Reederei Wieczorek trat ihre drei Icerunner Marc-André, Yvonne und Frank W. (ehemals Storm) im Jahr 2017 an drei niederländische Eigergesellschaften ab. Sie erhielten dadurch die Namen Speyk, Heyn und Ruyter. Die Bereederung dieser Schiffe erfolgt weiterhin durch Wagenborg.[3][4]

Heckansicht der Emma

Der Icerunner 3650 hat eine Gesamtlänge von 89,99 m (84,95 m Lpp) und eine Breite von 12,50 m. Seine Höhe vom Kiel bis zum Hauptdeck beträgt 8,00 m, der maximale Tiefgang 5,30 m. Die Schiffe besitzen einen Wulstbug und eine achtere Verlängerung der Bordwand, die auf Höhe der Wasserlinie über das Spiegelheck hinausragt. Die Rümpfe sind verstärkt und erfüllen die finnische Eisklasse 1A.[1][6]

Alle Schiffe der Baureihe sind bei Ablieferung mit 2.538 BRZ und 1.053 NRZ vermessen worden. Die Tragfähigkeit der einzelnen Einheiten variiert und liegt zwischen 3.560 dwt (Yvonne) und 3.650 dwt (Emma). Der Icerunner verfügt über einen 60,40 m langen, 10,30 m breiten und 8,13 m hohen Laderaum mit einem Rauminhalt von 4.929 m³. Der Raum kann durch drei bewegliche Schotten in vier Abschnitte unterteilt werden kann, wodurch ein gleichzeitiger Transport von verschiedenen Ladungen möglich ist. Die Schiffe sind mit Pontonlukendeckel ausgerüstet, die mit 1,6 t/m² belastet werden können. Zum Anheben und Versetzen der Lukendeckel befindet sich ein Lukenwagen an Bord. Die Tankdecke ist zum Transport von Schwergut verstärkt und für eine Belastung von 15 t/m² ausgelegt. Der Icerunner kann bis zu 157 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) stauen, davon 52 TEU an Deck. Alternativ ist ein Beladung mit 72 40-Fuß-Containern (FEU), davon 24 FEU an Deck, plus 9 TEU oder mit 48 FEU plus 9 TEU plus 16 45-Fuß-Containern möglich.[1]

Die Schiffe werden von einem 1.800 kW leistenden Neunzylinder-Viertakt-Dieselmotor des Typs Wärtsilä 9L20 angetrieben, der auf einen Verstellpropeller wirkt. Für An- und Ablegemanöver verfügen sie über ein elektrisch angetriebenes Bugstrahlruder mit einer Leistung von 220 kW. An Bord befinden sich ein Dieselgenerator zur Stromerzeugung sowie ein Notgenerator.[1][6]

Zur Kraftstoffeinsparung ließ Reederei van Dam Shipping die Ankie im Januar 2020 auf der Werft Royal Niestern Sander mit einem Tragflächen-Segel-System (Ventifoil) des niederländischen Unternehmens Econowind B.V. ausrüsten. Die beiden zehn Meter hohen Ventifoils wurden auf dem Vorschiff montiert.[7][8]

Icerunner 3650
Bauname Bau-
nummer
IMO-
Nummer
Kiellegung
Stapellauf
Ablieferung
Auftraggeber Umbenennungen
und Verbleib
Iselmar 1205* 9331335 23.12.2004
11.03.2006
25.08.2006
Roelof Henricus Oldekamp,
Kampen
2007 Mila, so 2024 in Fahrt
Storm 1011 9374674 23.12.2004
30.06.2006
27.09.2006
Kustvaart Harlingen B.V.,
Harlingen
2008 Frank W. → 2017 Ruyter, so 2024 in Fahrt
Harns 1206* 9331347 23.12.2004
04.07.2006
13.12.2006
Kustvaart Harlingen B.V.,
Harlingen
2008 Scot Pioneer, so 2024 in Fahrt
Jolyn 1012 9374686 23.12.2004
04.11.2006
11.01.2007
Wagenborg Shipping B.V.,
Delfzijl
so 2024 in Fahrt
Ankie 1207* 9331359 23.12.2004
18.11.2006
27.01.2007
C.V. Scheepvaartonderneming Van Dam,
Spijk
so 2024 in Fahrt
Marc-André 1013 9374698 23.12.2004
03.02.2007
04.04.2007
Reederei André Wieczorek GmbH & Co. KG,
Hamburg
2017 Speyk, so 2024 in Fahrt
Leonie 1208* 9331361 23.12.2004
15.03.2007
13.09.2007
C.V. Scheepvaartonderneming Van Dam,
Spijk
so 2024 in Fahrt
Emma 1014* 9374703 23.12.2004
13.07.2007
07.12.2007
Gerrit de Vries & Henk Bruins,
Harderwijk
2023 Oderborg, so 2024 in Fahrt
Sprinter 1209* 9423657 14.03.2007
17.11.2007
11.04.2008
François J. Hovestadt,
Werkendam
2022 Ohioborg, so 2024 in Fahrt
Robijn 1210* 9423669 18.07.2007
19.03.2008
21.06.2008
V.O.F. Rederij van Donderen,
Delfzijl
so 2024 in Fahrt
Yvonne 1211* 9423671 23.11.2007
12.07.2008
19.12.2008
Reederei André Wieczorek GmbH & Co. KG,
Hamburg
2017 Heyn, so 2024 in Fahrt
Baunummer mit * = Rumpf wurde auf der Werft Leda Shipyard gebaut
Daten: Stichting Maritiem Historische Databank[3], Miramar Ship Index[4]
Commons: Peters Icerunner 3650 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d Rederij van Donderen, Schiffsdatenblatt Robijn (PDF; 207 kB), abgerufen am 15. Oktober 2020
  2. Shipyard Leda d.o.o. Korčula Croatia: The Leda Shipyard (Memento des Originals vom 28. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.shipyard-leda.hr (in Englisch), abgerufen am 15. Oktober 2020
  3. a b c Stichting Maritiem Historische Databank, Startseite (in Niederländisch), abgerufen am 15. Oktober 2020
  4. a b c Miramar Ship Index, Startseite (kostenpflichtige Website), abgerufen am 15. Oktober 2020
  5. Marine Accident Investigation Branch, Report No 13/2012, Juli 2012 (in Englisch), abgerufen am 15. Oktober 2020
  6. a b Bureau Veritas, Startseite des Schiffsregisters, abgerufen am 15. Oktober 2020
  7. Van Dam Shipping: Wind Energie@1@2Vorlage:Toter Link/www.vandamshipping.nl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (in Engisch), abgerufen am 18. Oktober 2020
  8. SWZ Maritime: First voyage for ship equipped with Ventifoil wind-assist system, 19. Februar 2020 (in Englisch), abgerufen am 18. Oktober 2020