Petter Eldh
Frans Petter Eldh (* 1983 in Göteborg) ist ein schwedischer Jazz-Bassist, der zunächst vorwiegend in Dänemark arbeitete. Seit 2009 lebt er in Berlin.[1]
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eldh wuchs in einer Künstlerfamilie auf (seine Mutter ist die Akkordeonistin Kiki Eldh)[2] und hörte zunächst Hip-Hop-Musik. Mit 8 Jahren fing er an Gitarre zu spielen und wechselte drei Jahre später zum Kontrabass, bevor er sich mit 13 Jahren unter dem Eindruck der Musik von Charlie Parker dem Jazz zuwandte. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er zwischen 1999 und 2002 an der Uddevalla Musikhochschule. Er setzte sein Studium von 2002 bis 2004 an der Jazz School von Skurup fort, um dann nach Kopenhagen zu ziehen, wo er 2009 am Rytmisk Musikkonservatorium seinen Master machte.
Eldh arbeitet seit Mitte der 2000er-Jahre u. a. mit Django Bates (an dessen Charlie-Parker-Tribut Conformation (2011) er mitwirkte), Marc Lohr, Philipp Gropper und in den Formationen Schneeweiss und Rosenrot und The World. Im Bereich des Jazz war er Tom Lord zufolge zwischen 2007 und 2020 an 39 Aufnahmesessions beteiligt,[3] u. a. bei Marius Neset, Fredrik Kronkvist, Magnus Hjorth, Kit Downes (Vermillion), in Lucia Cadotschs Speak Low und mit Per Texas Johansson (Den sämsta lösningen av alla 2023),. Weiterhin hat er Alben mit People Are Machines und Exil eingespielt;[1] zu hören ist er auch auf Peter Evans’ Album Extra (2024).
Seit 2011 spielt er auch im Trio mit Wanja Slavin und Christian Lillinger, ferner im Trio Medusa Beats (mit Benoît Delbecq und Jonas Burgwinkel). Seit 2016 ist er auch im Trio mit Kaja Draksler und Christian Lillinger aktiv.[4] 2019 gründete er das Quintett KomaSaxo mit gleich drei Saxophonisten.[5]
Preise und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2006 gewann Eldh mit People Are Machines den Internationalen Jazzpreis von Getxo in Spanien und 2007 mit Exil den dänischen Preis Ung Jazz. Mit Schneeweiss und Rosenrot erhielt er 2012 den Neuen Deutschen Jazzpreis. Das Trio Punkt.vrt.Plastik, das er mit Christian Lillinger und Kaja Draksler bildet, erhielt als „Band des Jahres“ den Deutschen Jazzpreis 2022.[6] Im selben Jahr ging der vom Land Rheinland-Pfalz und dem Südwestrundfunk vergebene SWR-Jazzpreis an Eldh für sein „energetisches Kontrabassspiel“ und seine innovativen Band-Projekte.[7] 2024 erhielt er den Deutschen Jazzpreis in der Kategorie „Saiteninstrumente.“[8]
Diskographische Hinweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Petter Eldh/Magnus Hjorth/Kazumi Ikenaga: Plastic Moon (Stunt Records, 2010)
- The World: There Is an Ocean Between Us (Hoob Jazz, 2010; mit Anton Eger, Fabian Kallerdahl)
- Schneeweiss & Rosenrot: Pool (Yellowbird, 2012; mit Johanna Borchert, Lucia Cadotsch, Marc Lohr)
- Slavin/Eldh/Lillinger: Starlight (Unit, 2013)
- Koma Saxo (We Jazz, 2019, mit Otis Sandsjö, Jonas Kullhammar, Mikko Innanen, Christian Lillinger)[9]
- Kaja Draksler, Petter Eldh, Christian Lillinger Punkt.vrt.Plastik Somit (Intakt, 2021)[10][11]
- Project Drums Vol. 1 (Edition Records, 2021, mit u. a. Savannah Harris, Eric Harland, Richard Spaven, Gard Nilssen, Nate Wood, James Madren)[12]
- Koma Saxo with Sofia Jernberg: Koma West (We Jazz, 2022, mit Otis Sandsjö, Jonas Kullhammar, Mikko Innanen, Kit Downes, Lucy Railton, Maria Reich, Christian Lillinger sowie Kiki Eldh)[2]
- BERGMAN LL feat. Savannah Harris (2022)
- Koma Saxo: Post Koma (2023), mit Sofia Jernberg, Jonas Kullhammar, Otis Sandsjö, Mikko Innanen, Maciej Obara, Christian Lillinger[13]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webpräsenz
- Petter Eldh bei AllMusic (englisch)
- Petter Eldh bei Discogs
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Kurzporträt Berlin/Ausland
- ↑ a b Koma West – Koma Saxo auf neuen Pfaden mit Sofia Jernberg. WDR, 18. März 2022, abgerufen am 13. Mai 2022.
- ↑ Tom Lord Jazz Discography ( des vom 23. Juli 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Michael Rüsenberg Besprechung des Auftritts beim JazzFestBerlin 2017 ( vom 12. November 2017 im Internet Archive) jazzcity.de
- ↑ Berliner Feuermusik. In: Der Spiegel. 21. Oktober 2019, abgerufen am 26. Januar 2020.
- ↑ Deutscher Jazzpreis: Preisträger 2022 ( des vom 16. Mai 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Der schwedische Bassist Petter Eldh ist SWR Jazzpreisträger 2022. SWR, 13. Mai 2022, abgerufen am 13. Mai 2022.
- ↑ dpa: Netzwerk musikalischer Praktiken – Der Deutsche Jazzpreis 2024 wurde verliehen. In: Neue Musikzeitung. 19. April 2024, abgerufen am 19. April 2024.
- ↑ Michael Rüsenberg: Peter Eldh Koma Saxo (Besprechung). In: jazzcity.de. Abgerufen am 26. Januar 2020.
- ↑ Punkt.vrt.plastik: »somit«. In: skug – Journal für Musik. 23. April 2021, abgerufen am 12. Mai 2021.
- ↑ Michael Rüsenberg: Kaja Draksler, Petter Eldh, Christian Lillinger Punkt.VRT.Plastik - somit *********. jazzcity.de, 26. März 2021, abgerufen am 12. Mai 2021.
- ↑ Michael Rüsenberg: Petter Eldh Projekt Drums Volume 1 ********. jazzcity.de, 16. August 2021, abgerufen am 17. August 2021.
- ↑ Bert Noglik: Bestenliste 1. Quartal. In: Preis der deutschen Schallplattenkritik. 2024, abgerufen am 5. September 2024.
Personendaten | |
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NAME | Eldh, Petter |
ALTERNATIVNAMEN | Eldh, Frans Petter (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | schwedischer Jazzmusiker |
GEBURTSDATUM | 1983 |
GEBURTSORT | Göteborg |