Pfau – Bin ich echt?

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Film
Titel Pfau – Bin ich echt?
Produktionsland Österreich, Deutschland
Originalsprache Deutsch, Englisch
Erscheinungsjahr 2024
Länge 102 Minuten
Produktions­unternehmen Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion,
Cala Filmproduktion
Stab
Regie Bernhard Wenger
Drehbuch Bernhard Wenger
Produktion Michael Kitzberger, Wolfgang Widerhofer, Nikolaus Geyrhalter, Markus Glaser, Martina Haubrich
Musik Lukas Lauermann
Kamera Albin Wildner
Schnitt Rupert Höller
Besetzung

Pfau – Bin ich echt?[1] (internationaler englischer Titel Peacock) ist eine österreichisch-deutsche Tragikomödie, Satire aus dem Jahr 2024 von Bernhard Wenger mit Albrecht Schuch. Premiere war am 30. August 2024 ist im Rahmen der 81. Internationalen Filmfestspiele von Venedig,[2][3] wo der Film in die Sektion Settimana della Critica eingeladen wurde.[4][5]

Matthias leitet eine Rent-a-Friend-Agentur, bei der man für verschiedenste Zwecke Freunde mieten kann. Beispielsweise als kultivierten Partner um den Freundeskreis zu beeindrucken, als perfekten Sohn um die Meinung von Geschäftspartnern zu beeinflussen oder als Gegenüber, um einen Streit zu proben.

Matthias schlüpft dabei wie ein Schauspieler in die von Kundinnen gewünschte Rolle. So souverän er in seinem Beruf ist, so verloren ist er privat. Er ist nicht mehr in der Lage, wirkliche Emotionen zu empfinden und begibt sich auf eine Suche nach sich selbst.[2][5]

Produktion und Hintergrund

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Die Dreharbeiten fanden vom 3. Juli bis zum 10. August 2023 in Wien und Niederösterreich statt.[2][5][6]

Produziert wurde der Film von der österreichischen Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion (Produzenten Michael Kitzberger, Wolfgang Widerhofer, Nikolaus Geyrhalter und Markus Glaser) und der deutschen Cala Filmproduktion (Produzentin Martina Haubrich), die Produktionsleitung hatten Veronika Hraby und Catrin Freundlinger. Unterstützt wurde der Film vom Österreichischen Filminstitut, dem Filmfonds Wien, dem Land Niederösterreich, dem Land Salzburg, der Filmförderungsanstalt und Creative Europe MEDIA, beteiligt waren der Österreichische Rundfunk, Arte und das ZDF.[2][5][6]

Die Kamera führte Albin Wildner, die Musik schrieb Lukas Lauermann, die Montage verantwortete Rupert Höller und das Casting Eva Roth und Yngvill Haga. Den Ton gestalteten Ken Rischard und Ines Vorreiter, das Kostümbild Gitti Fuchs und das Szenenbild Katharina Haring und die Maske Nora Conradi und Julika Leiendecker. Als Green Film Consultant fungierte Antonia Bernkopf.[2][5] Mit dem Film gab Bernhard Wenger sein Langfilmdebüt.[7]

Veröffentlichung

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Premiere war am 30. August 2024 ist im Rahmen der 81. Internationalen Filmfestspiele von Venedig,[2]

Die Österreich-Premiere ist auf der Viennale Ende Oktober 2024 vorgesehen.[8][9][10]

Die internationale Kritik auf den Internationale Filmfestspiele von Venedig 2024 zeigte sich sehr interessiert: Guy Lodge von Variety beschreibt den Film als schwungvolle österreichische Komödie, einem scharfen, witzigen, mitunter herzzerreißender Debütfilm und hebt Albrecht Schuchs komödiantische Darbietung von großem körperlichen Einfallsreichtum hervor.[11]

Echt witzig sei der Film, urteilt Claire Fulton auf Loud and Clear[12] von einem klugen, ausgefeilten, unterhaltsamen Werk schreibt Allan Hunter, Screen Daily,[13] und Susanne Gottlieb von Cineuropa betont den akzentuierten Humor, der sich auf Zehenspitzen um das Surreale herum bewegt.[14]

Dieter Oßwald schreibt auf dem Arthaus-Portal Programmkino.de: "Pfiffige Pointen, bitterböse Dialoge sowie ein spielfreudiger Albrecht Schuch sorgen für eine gelungene Satire der kurzweiligen Art, an der auch „Square“-Macher Ruben Östlund vermutlich seinen Spaß hätte."[15]

Valerie Dirk meinte auf DerStandard.at, dass Wenger eine gewitzte, ideenreiche Satire über die Dienstleistungsgesellschaft und fragile Männlichkeit gelungen sei. Als deutliche Referenz dränge sich Ruben Östlund auf. Der trockene Humor schleiche sich oft wie zufällig in die streng komponierten Bilder, fast nehme das in seiner Sketchartigkeit Überhand. Neben Hauptdarsteller Albrecht Schuch brillierten zahlreiche bekannte Gesichter der heimischen Schauspielprominenz.[1]

Marian Wilhelm dagegen urteilte in der Kleinen Zeitung, dass die Produktion zwar unterhaltsam, amüsant und manchmal auch böse, aber kaum bissig sei.[16]

Magdalena Miedl beschrieb den Film auf ORF.at als modische Gesellschaftssatire, im Tonfall zwischen dem Besserwisserhumor von Ruben Östlunds Triangle of Sadness und dem zwischenmenschlichen Horror von Regisseuren wie Alex Garland, Giorgos Lanthimos und Joachim Trier (The Worst Person in the World).[8]

Björn Becher vergab auf Filmstarts.de drei von fünf Sternen. Er vergleicht das Grundszenario des Films mit jenem von Family Romance, LLC (Werner Herzog, 2019). Der Film biete zwar einige amüsante Szenen, bliebe allerdings aufgrund der episodischen Struktur und des Fehlens einer fesselnden Erzählung letztlich hinter seinen Möglichkeiten zurück.[17]

Internationale Filmfestspiele von Venedig 2024

  • Auszeichnung mit dem Premio Bisato d’Oro[18]
  • Auszeichnung mit dem Premio Fondazione Fai Persona Lavoro Ambiente der Fai Cisl Studio e Ricerche Foundation[19][20]

Einzelnachweise

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  1. a b Valerie Dirk: Bernhard Wengers Sozialsatire "Peacock" erntet Applaus in Venedig. In: DerStandard.at. 1. September 2024, abgerufen am 1. September 2024.
  2. a b c d e f Pfau – Bin ich echt? bei crew united, abgerufen am 23. Juli 2024.
  3. "Pfau"-Weltpremiere in Venedig: Einen Freund mieten. In: k.at. 31. August 2024, abgerufen am 31. August 2024.
  4. Jochen Müller: Bernhard Wengers „Peacock“ feiert Weltpremiere in Venedig. In: spot-mediafilm.com. 22. Juli 2024, abgerufen am 23. Juli 2024.
  5. a b c d e Peacock. In: Österreichisches Filminstitut. Abgerufen am 23. Juli 2024.
  6. a b Pfau – Bin ich echt? In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 23. Juli 2024.
  7. Barbara Schuster: Drehstart für „Pfau“ mit Albrecht Schuch. In: blickpunktfilm.de. 19. Juli 2023, abgerufen am 23. Juli 2024.
  8. a b Magdalena Miedl: Österreichische Satire „Pfau“ gefällt in Venedig. In: ots.at. 1. September 2024, abgerufen am 1. September 2024.
  9. Pfau - Bin ich echt? In: viennale.at. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
  10. Valerie Dirk: 62. Viennale: Aktivistisches Kino und Arthouse-Perlen. In: DerStandard.at. 9. Oktober 2024, abgerufen am 9. Oktober 2024.
  11. ‘Peacock’ Review: A Zingy Austrian Comedy Follows a Friend-For-Hire In Desperate Need of a Real Connection, auf variety.com
  12. Peacock Review: We Are Who We Want To Be, auf loudandclearreviews.com
  13. ‘Peacock’: Venice Review, auf screendaily.com
  14. Review: Peacock, auf cineuropa.org, abgerufen am 17. September 2024
  15. Pfau – Bin ich echt? – Programmkino.de. Abgerufen am 20. Oktober 2024 (deutsch).
  16. Marian Wilhelm: Mann ohne Eigenschaften für gewisse Dienste. In: Kleine Zeitung. 1. September 2024, abgerufen am 1. September 2024.
  17. Björn Becher: Peacock. In: Filmstarts.de. Abgerufen am 2. September 2024.
  18. Goldener Löwe an Almodovars „Room Next Door“. In: ORF.at. 7. September 2024, abgerufen am 7. September 2024.
  19. Collateral awards of the 81st Venice Film Festival. In: labiennale.org. 7. September 2024, abgerufen am 7. September 2024 (englisch).
  20. Barbara Schuster: „Pfau – Bin ich echt?“ in Venedig ausgezeichnet. In: spot-mediafilm.com. 7. September 2024, abgerufen am 7. September 2024.