Pflegamt Hauseck
Koordinaten: 50° N, 12° O
Das Pflegamt Hauseck war eines der zeitweise mehr als ein Dutzend Pflegämter umfassenden Gebiete, mit denen die Reichsstadt Nürnberg die Verwaltung ihres Territorialbesitzes organisiert hatte.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Entstehung des Pflegamtes Hauseck geht auf die Erwerbung der 1338 zum ersten Mal erwähnten Burg Hauseck durch die Reichsstadt Nürnberg zurück.[1] Spätestens um das Jahr 1500 war es dem reichsstädtischen Rat nämlich gelungen, die Nutzungsrechte über diese Befestigungsanlage zu erlangen. Einige Jahre später wurde die Burg im Landshuter Erbfolgekrieg von kurpfälzischen Truppen eingenommen, den nürnbergischen Streitkräften gelang es im weiteren Verlauf des Krieges aber, diese wieder zurückzuerobern. Im Jahr 1507 konnte die Burganlage von der Reichsstadt käuflich erworben werden, die daraus einige Jahre später das Pflegamt Hauseck bildete.[2][3] Dieses bestand lediglich aus dem kleinen Ort Hauseck und der Burg, sowie aus den umliegenden Flurgebieten. Der von der Reichsstadt zur Administrierung des Gebietes eingesetzte Pfleger residierte auf Burg Hauseck, die allerdings während des zweiten Markgräflerkrieges am 24. Mai 1552 von Truppen des brandenburg-kulmbachischen Markgrafen Albrecht Alcibiades eingenommen und zerstört wurde.[1] Die Burg wurden nach dem Ende des Krieges nicht wieder aufgebaut, Hauseck fungierte aber noch ein weiteres halbes Jahrhundert als Sitz des reichsstädtischen Pflegamtes. Zur Einsparung von Verwaltungskosten wurde das Pflegamt Hauseck aber im Jahr 1610 vom Nürnberger Rat aufgehoben und dessen kleines Territorium dem Pflegamt Velden angegliedert.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
- Peter Fleischmann: Pflegämter auf dem Land. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (Gesamtausgabe online).
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
- Max Piendl: Herzogtum Sulzbach, Landrichteramt Sulzbach. In: Historischer Atlas von Bayern. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1957.
- Robert Giersch, Andreas Schlunk, Bertold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft. Hrsg.: Altnürnberger Landschaft. W. Tümmels Buchdruckerei und Verlag GmbH & Co. KG, Nürnberg 2006, ISBN 978-3-00-020677-1.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Robert Giersch, Andreas Schlunk, Bertold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft. S. 178–180.
- ↑ a b Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 101–102.
- ↑ Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 823.