Phönizischer Bäderexpress
Phönizischer Bäderexpress | |
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Der Phönizische Bäderexpress
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Nummerierung: | M 8 |
Anzahl: | 1 |
Hersteller: | Bayerische Fliegerabteilung 304 |
Baujahr(e): | 1918 |
Ausmusterung: | 1918 |
Achsformel: | 1’1’a |
Gattung: | Triebwagen |
Spurweite: | 1050 mm |
Leermasse: | 10 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 90 km/h |
Indizierte Leistung: | 160 PS |
Antrieb: | Propeller |
Den Spitznamen Phönizischer Bäderexpress erhielt während des Ersten Weltkriegs in Palästina ein improvisierter Eisenbahntriebwagen, der mittels einem Propeller angetrieben wurde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Angehörigen der Bayerischen Fliegerabteilung 304, die während des Ersten Weltkriegs zum deutschen Asien-Korps zählte und seit Ende 1917 auf dem Fliegerhorst Afula nahe Nazareth stationiert war, verbrachten ihre dienstfreie Zeit bevorzugt in Haifa. Zwar verband die Jesre'eltalbahn Afula direkt mit der Küstenstadt, aber die regulären Züge waren angesichts der knapp bemessenen Zeit zu langsam.
Um dieses Problem zu beheben, konstruierten die Mechaniker der Einheit einen Triebwagen, indem sie einen ausgesonderten Benz-Flugmotor auf einen zweiachsigen Flachwagen montierten. Der Wagen, der die Nummer M 8 trug, stammte vermutlich nicht von der Hedschasbahn, zu deren Netz die Jesre'eltalbahn gehörte, da dort keine derartigen Zweiachser verwendet wurden. Seine tatsächliche Herkunft ist nicht eindeutig geklärt.
Das Design des Triebwagens stammte vom jüdischen Ingenieur Baruch Katinka.[1] Während des Krieges war Katinka Kommandant des Streckenabschnitts Haifa-Samach.
Die erste Fahrt des Triebwagens fand am 7. April 1918 statt. Zwar wird gelegentlich 1916 als Baujahr genannt, das ist jedoch unzutreffend; das tatsächliche Datum geht eindeutig aus zeitgenössischen Dokumenten hervor. Zudem waren 1916 noch keine deutschen Militärflieger in Afula stationiert gewesen. In der Folgezeit sorgte der M 8, der aufgrund seines Einsatzzwecks von den Soldaten den Namen Phönizischer Bäderexpress erhielt, dafür, dass die Angehörigen der Fliegerabteilung die Mittelmeerküste erreichen konnten, ohne dass ihnen kostbare Zeit verlorenging.
Als am Morgen des 20. September 1918 im Verlaufe der Palästinaschlacht britische Truppen auf Afula vorrückten, wurde der M 8 mit Flugzeugersatzteilen, Instrumenten und einem Maschinengewehr beladen. Ein Unteroffizier sollte mit vier Mann Besatzung Triebwagen und Ladung nach Darʿā in Sicherheit bringen. Unterwegs kollidierte der Triebwagen auf der eingleisigen Strecke mit einem türkischen Zug und wurde stark beschädigt. Die Besatzung lud die Fracht und den demontierten Motor auf den Zug um und zündete die Reste des Triebwagens vor der Abfahrt mit Hilfe von Benzin an, um ihn nicht in die Hände der bereits herannahenden britischen Kavallerie fallen zu lassen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Miniaturbahnen, Ausgabe 7/1965, S. 343.
- Norbert Schwake: Deutsche Soldatengräber in Israel (S. 150); Aschendorff, 2008, ISBN 3-402-00231-0.
- Walter Rothschild (Hrsg.): Harakevet, Ausgabe vom 18. September 1992, S. 34 ff. ISSN 0964-8763
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans-Christian Rössler: Letzte Ruhestätte Israel. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. Oktober 2014
- The Great War Forum: Haifa Day
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Benjamin Z. Kedar: The Changing Land: Between the Jordan and the Sea: Aerial Photographs from 1917 to the Present. Wayne State University Press, Detroit, Michigan 1999, ISBN 0-8143-2915-2, S. 186–187 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. März 2022]).
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