Philipp Winterwerb
Georg Philipp Winterwerb (* 30. Juni 1827 in Braubach, Herzogtum Nassau; † 5. Januar 1873 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Maler, Lithograf und Grafiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Kindheit und Jugend, die er in Braubach zubrachte, sollte er durch Besuch eines Seminars in Idstein Lehrer werden. Jedoch verließ er das Lehrerseminar und begann in Mainz eine Lehre in einer lithografischen Anstalt. Dann wechselte er in die lithografische Anstalt von Carl Christian Otto Naumann in Frankfurt am Main. Neben seiner dortigen Arbeit als Graveur besuchte er ab 1846 das Städelschen Kunstinstitut unter Jakob Becker und Edward Steinle. Bald entstanden erste Gemälde, die Titel wie Othello erzählt seine Abenteuer, Der durch Delia verratene Simson, Der Lautenspieler, Das Innere eines Ateliers und Faust in der Studierstube trugen und in denen er die romantische Malerei der Düsseldorfer Schule anklingen ließ. Anerkennung und Beschäftigung erzielte er allerdings im Porträtfach. Bildnisse, die er in München ausstellte, fanden Anklang und wurden gewürdigt. Großen Einfluss auf sein Schaffen hatte ein mehrmonatiger Aufenthalt in Italien. Zu seinen Arbeiten als Historienmaler zählen die Gemälde Luther in Frankfurt am Main und Maria Stuart vor ihrem letzten Gange zum Schafott. Während der Deutschen Revolution 1848/1849 schuf er zahlreiche Bildnisse von Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung. In dieser Zeit zeichnete er die politische Karikatur Deutscher Hofball 1848. Auf dem Blatt wird dargestellt, wie unter den Klängen des Liedes „Fürsten zum Land hinaus“ eine Ballgesellschaft deutscher Fürsten von Vertretern des Volkes, darunter Friedrich Hecker und Robert Blum, beendet wird.[1]
Am 13. April 1859 heiratete er Maria Caroline Johanna Jung, geborene Brönner, die Witwe des Frankfurter Kaufmanns Anton Joseph Jung.[2] Ehe er 45-jährig starb, war er infolge eines Schlaganfalls über mehrere Monate ans Bett gefesselt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Philipp Winterwerb † Nachruf in: Didaskalia. Belletristisches Beiblatt des Frankfurter Journals. Ausgabe Nr. 9 vom 9. Januar 1873 (Google Books).
- Winterwerb, Philipp. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 36: Wilhelmy–Zyzywi. E. A. Seemann, Leipzig 1947, S. 93 (biblos.pk.edu.pl).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Philipp Winterwerb im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Philipp Winterwerb, Datenblatt im Portal rkd.nl (RKD – Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis)
- Philipp Winterwerb, Datenblatt im Portal deutsche-digitale-bibliothek.de
- Philipp Winterwerb, Datenblatt im Portal sammlung.staedelmuseum.de
- Winterwerb, Philipp Georg. Hessische Biografie. (Stand: 17. Oktober 2024). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Winterwerb, Philipp im Frankfurter Personenlexikon
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Annette Reiter: Die Sammlung A. W. Heil. Politische Druckgraphik des Vormärz und der Revolution 1848/49. Butzbach 1994, S. 284 Kat.-Nr. 543.
- ↑ Amts-Blatt der freien Stadt Frankfurt. Ausgabe Nr. 47 vom 19. April 1859
Personendaten | |
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NAME | Winterwerb, Philipp |
ALTERNATIVNAMEN | Winterwerb, Georg Philipp (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Lithograf und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 30. Juni 1827 |
GEBURTSORT | Braubach, Herzogtum Nassau |
STERBEDATUM | 5. Januar 1873 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |