Natriumammoniumhydrogenphosphat

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Natriumammoniumhydrogenphosphat (veraltet nach Berzelius Phosphorsalz) ist ein Salz, das unter anderem in der analytischen Chemie zur Vorprobe auf Metallkationen genutzt wird.[1]

Strukturformel
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Natriumammoniumhydrogenphosphat
Andere Namen
  • Ammoniumnatriumhydrogenphosphat (IUPAC)
  • Phosphorsalz (veraltet)
Summenformel NaNH4HPO4
Kurzbeschreibung

farb- und geruchloses Pulver[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7783-13-3 (Tetrahydrat)
EG-Nummer 235-860-8
ECHA-InfoCard 100.128.899
PubChem 159458
ChemSpider 140225
Wikidata Q3791962
Eigenschaften
Molare Masse
  • 137 g·mol−1
  • 209,07 g·mol−1 (Tetrahydrat)
Aggregatzustand

fest[3]

Dichte

1,544 g·cm−3 (Tetrahydrat)[3]

Schmelzpunkt

79 °C (Tetrahydrat)[2]

Löslichkeit

löslich in Wasser (167 g·l−1 bei 20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Natriumammoniumhydrogenphosphat wurde zuerst 1732 von Hermann Boerhave durch vergären menschlichen Urins dargestellt.[4] Andreas Sigismund Marggraf untersuchte das Salz ausführlich und bezeichnete es im lateinischen als Sal nativi urinae oder Sal microcosmicum, da es aus menschlichen Fäkalien dargestellt wird und der Mensch in der Scholastik als „Mikrokosmos“ gegenüber der Welt als „Makrokosmos“ dargestellt wurde.

Den deutschen Namen erhielt es später, da Marggraf es zur Herstellung von elementaren Phosphor nutzte, anstelle von Urin.[5]

Gewinnung und Darstellung

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Nach Berzelius kann das Salz durch die Reaktion von einer Dinatriumhydrogenphosphat-Lösung mit kristallinen Ammoniumchlorid dargestellt werden:[6]

Alternativ kann es durch die Reaktion von Phosphorsäure mit Ammoniak und Natriumchlorid hergestellt werden:[7]

Beim Erhitzen von Natriumammoniumhydrogenphosphat wird zuerst das Kristallwasser ausgetrieben, danach zersetzt es sich zügig zu Ammoniak und Meta- bzw. Polyphosphaten.[1][6]

In der analytischen Chemie wird neben der Boraxperle auch das Salz zur Vorprobe auf Schwermetallkationen genutzt.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c Prof. Dr. Joachim Strähle, Prof. Dr. Eberhard Schweda: Jander/Blasius Anorganische Chemie I. 17. Auflage. S. Hirzel Verlag, Leipzig 2012, ISBN 978-3-7776-2134-0, S. 520 ff.
  2. a b c Datenblatt Natriumammoniumhydrogenphosphat Tetrahydrat (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 3. April 2024.
  3. a b c Datenblatt Natriumammoniumhydrogenphosphat Tetrahydrat zur Analyse EMSURE® bei Merck, abgerufen am 3. April 2024.
  4. Hermann Boerhave: Elementa Chemiae. Leyden 1732.
  5. Andreas Sigismund Marggraf: Einige neue Methoden, den Phosphor im festen Zustande sowohl leichter als bisher aus dem Urin darzustellen, als auch denselben bequem und rein aus brennbarer Materie (Phlogiston) und einem eigentümlichen, aus dem Urin abzuscheidenden Salze zu gewinnen. Hrsg.: Übersetzt und herausgegeben von G. Mielke. Verlag Wilhelm Engelmann, Leipzig 1913.
  6. a b Jöns Jakob Berzelius: Die Anwendung des Lötrohrs in der Chemie und Mineralogie. 2. Auflage. Johann Leonhard Schrag, Nürnberg 1828.
  7. Patent US3619133A: Method for preparing sodium ammonium hydrogen phosphate. Angemeldet am 27. November 1968, veröffentlicht am 9. November 1971, Anmelder: Sumitomo Chemical Co, Erfinder: Kozo Fukuba, Reiji Matsuda, Syozo Fujioka, Yasutomo Ogushi, Shigeru Nishibara.