Photovoltaisches Inselsystem
Photovoltaische Inselsysteme sind eine Form netzunabhängiger Inselanlagen als Photovoltaikanlagen. Sie kommen dann zum Einsatz, wo ein Stromnetzanschluss nicht zweckmäßig ist oder nicht möglich ist, also falls die Kosten für ein Stromanschluss vergleichsweise unwirtschaftlich wären oder ein Netzanschluss nicht realisierbar wäre.
Es werden mobile und stationäre Systeme unterschieden.[1] Meist wird eine Photovoltaik mit einem Stromspeicher ergänzt, wie etwa einem Akkumulator, um auch sonnenlose Zeiten überbrücken zu können oder evtl. einer Kondensatorenschaltung zur Spannungsstabilisierung. Um eine jederzeit ausreichende Versorgung garantieren zu können, müssen die Anlagen nach dem Wintermonat mit der geringsten Sonneneinstrahlung dimensioniert werden.[2] Hierbei sollten sonnenlose Zeiten von 3 bis 6 Tagen einberechnet werden.[2]
Bei sogenannten Hybridsystemen werden sie mit zumindest einer weiteren Art von Energieversorgung kombiniert, wie etwa in Verbindung mit einem Dieselgenerator. Mit Hybridsystemen können unter Umständen jahreszeitliche beziehungsweise wetterbedingte Schwankungen leichter ausgeglichen werden.
- Beispiele für Anwendungsbereiche
- Stationäre, netzferne Systeme
- in Gegenden ohne Stromnetz, beispielsweise bei Berghütten
- Messstationen
- Parkscheinautomaten
- Notrufsäulen
- Mobile Systeme
- Satelliten und Weltraumsonden
- Taschenrechner
- solare Armbanduhren
- mobil und zeitweise mit Netzanschluss
- Wohnmobile
- Solarmobile
- Solarboote
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- „Inselsystem(-betrieb).“ In: H. Weik: Expert-Praxislexikon Sonnenenergie und solare Techniken: 1880 Begriffe von A - Z zum Verständnis der solaren Techniken und zur Nutzung der Sonnenenergie für eine umweltschonende Energiebereitstellung., 2. vollst. überarb. und aktualis. Aufl., expert Verlag, Renningen 2006, ISBN 978-3-8169-2538-5, S. 143.
- P. Brückmann: Autonome Stromversorgungen. 4. verb. Aufl., ökobuch Verl., Staufen bei Freiburg 2015, ISBN 978-3-936896-28-2.
- A. Wagner: Photovoltaik Engineering: Handbuch für Planung, Entwicklung und Anwendung. (= VDI-Buch) 4. Aufl., Springer Vieweg, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-662-48639-9, Kap. 5 „Dimensionierung von PV-Inselanlagen“: S. 133–176.
- V. Wesslak, S. Voswinckel: Photovoltaik: Wie Sonne zu Strom wird. Springer, Berlin [2016], ISBN 978-3-662-48905-5, Kap. 5.3 „Auslegung von Inselanlagen“: S. 97–103.
- M. Kaltschmitt, W. Streicher, A. Wiese (Hrsg.): Erneuerbare Energien: Systemtechnik, Wirtschaftlichkeit, Umweltaspekte. 5. Aufl., Springer Vieweg, Wiesbaden 2014 (korrigierter Nachdruck), ISBN 978-3-642-03248-6, Kap. 6.2.3 „Netzunabhängige Systeme“: S. 417–423.
- H. Häberlin: Photovoltaik: Strom aus Sonnenlicht für Verbundnetz und Inselanlagen. 2., wesentl. erw. und aktualis. Aufl., electrosuisse / [VDE-Verlag], Fehraltorf 2010, ISBN 978-3-905214-62-8 / ISBN 978-3-8007-3205-0, Kap. 8.3 „Dimensionierung von PV-Inselanlagen mit Akku“: S. 530–547.
- K. Mertens: Photovoltaik: Lehrbuch zu Grundlagen, Technologie und Praxis., 3. neubearb. Aufl., C. Hanser Verl., München 2015, ISBN 978-3-446-44232-0, Kap. 8.5 „Inselsysteme“: S. 254–262.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kapitel 4.4.4. Photovolatik-Inselanlagen. In: Viktor Wesselak, Thomas Schabbach, Thomas Link, Joachim Fischer: Handbuch Regenerative Energietechnik, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage, Berlin/Heidelberg 2017, ISBN 978-3-662-53072-6
- ↑ a b V. Wesslak, S. Voswinckel: Photovoltaik: Wie Sonne zu Strom wird, ISBN 978-3-662-48905-5, S. 98