Wacholderlaubsänger
Wacholderlaubsänger | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Wacholderlaubsänger (Phylloscopus nitidus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Phylloscopus nitidus | ||||||||||||
Blyth, 1843 |
Der Wacholderlaubsänger (Phylloscopus nitidus) ist ein monotypischer[1] Singvogel aus der Familie der Laubsängerartigen (Phylloscopidae). Er ist ein Brutvogel der bergigen Regionen des nördlichen Vorderasiens und eine seltene Ausnahmeerscheinung in Europa.
Das Artepitheton kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „glänzend“.[2]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aussehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Wacholderlaubsänger wird ca. 10 bis 11 cm groß. Er hat eine moosgrüne Oberseite und eine weißliche Unterseite, eine hellgelbe Färbung auf Wangen, Kehle und Vorderbrust, einen klar erkennbaren gelben Überaugenstreif, der die Schnabelbasis erreicht, sowie eine deutliche helle Flügelbinde, manchmal auch eine kurze zweite. Die Schnabelunterseite ist von blassorangener Farbe.[3][4]
Ähnliche Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vom sehr ähnlichen Grünlaubsänger unterscheidet er sich durch eine grünlichere Färbung, insbesondere im Gesicht und am Hals, einen kürzeren Überaugenstreif, der die Stirn nicht erreicht, sowie – falls vorhanden – durch die zweite Flügelbinde.[3][4]
Stimme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der laute und schnelle Ruf ähnelt dem des Middendorff-Laubsängers (dreisilbig „chi-zu-wi“). Die Gesangsstrophe, eine Abfolge von schnellen, scharfen Trillern, ähnelt der des Grünlaubsängers, hat aber oft ein bis drei trocken rollende Töne („tsi-tserr“) eingebaut.[3][4]
Vorkommen und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Wacholderlaubsänger brütet in der Nordtürkei, im Kaukasus, im Nordiran und in Nordwest-Afghanistan[1][5] an Berghängen mit dichtem Laub- oder Mischwald bis zur Baumgrenze.[3] Er ist ein Zugvogel und zieht im August oder September nach Südindien und Sri Lanka, wo er in Überschneidung zum sehr ähnlichen Grünlaubsänger überwintert; Anfang Mai kehrt er wieder in die Brutgebiete zurück.[3][5]
In Europa ist die Art ein seltener Irrgast. In Deutschland wurde sie bisher viermal nachgewiesen: Im Oktober 1867, im Juni 1997 und im Juni 1998 auf Helgoland, im Juni 2016 auf Mellum.[6]
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art wird wegen des sehr großen Verbreitungsgebietes von etwa 1.480.000 km²[7] in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingestuft. Die Bestände sind stabil.[5]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aufzeichnungen der Stimme von Phylloscopus nitidus auf https://www.xeno-canto.org, abgerufen am 16. November 2022
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bushtits, leaf warblers, reed warblers in IOC World Bird List. Abgerufen von https://www.worldbirdnames.org am 16. November 2022
- ↑ J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
- ↑ a b c d e Lars Svensson, Killian Mullarney, Dan Zetterström: Der Kosmos Vogelführer. 2. Auflage. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-440-15635-3, S. 332 f.
- ↑ a b c Phylloscopus nitidus auf eBird.org, abgerufen am 16. November 2022 (englisch)
- ↑ a b c Phylloscopus nitidus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2019. Eingestellt von: BirdLife International, 2017. Abgerufen am 16. November 2022.
- ↑ Deutsche Avifaunistische Kommission (Hrsg.): Seltene Vögel in Deutschland 2016. Dachverband Deutscher Avifaunisten, Münster 2018, S. 20.
- ↑ BirdLife International: Green Warbler (Phylloscopus nitidus) – Species factsheet, abgerufen am 16. November 2022 (englisch)