Picrodendraceae

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Picrodendraceae

Tetracoccus dioicus, männliche Blüten und Frucht

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Picrodendraceae
Wissenschaftlicher Name
Picrodendraceae
Small

Die Picrodendraceae ist eine Familie aus der Ordnung der Malpighienartigen (Malpighiales). Sie steht den Wolfsmilchgewächsen (Euphorbiaceae) nahe, zu denen sie früher gezählt wurde und ist bisher nur wenig erforscht.

Vegetative Merkmale

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Die Arten wachsen meist als immergrüne bis laubabwerfende Bäume, seltener als Sträucher. Die meist gestielten Laubblätter stehen sschraubig oder gegen- bis wechselständig und sind selten einfach oder meist handförmig zusammengesetzt, die 1–9 Blättchen oder einfachen Blätter sind entweder ganzrandig oder mit gezähntem Rand. Mehr oder weniger ausgebildete, meist abfallende Nebenblätter können vorhanden sein.[1]

Generative Merkmale

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Die Arten sind meist zweihäusig diözisch. Die traubigen oder zymösen bis büscheligen oder köpfchenförmigen Blütenstände sind meist achselständig oder selten Stiel- und Blattständig, die weiblichen Blüten können auch einzeln erscheinen.

Die eingeschlechtigen Blüten sind oft dreizählig mit einfacher Blütenhülle, die Kronblätter fehlen. Die drei bis neun Kelchblätter sind meist frei und dachig. Es sind 4 bis über 20 meist freie Staubblätter vorhanden. Ein meist gelappter Diskus ist in der Regel vorhanden. Bei den weiblichen Blüten können Staminodien vorkommen, bei den männlichen ein Pistillode. Das meist oberständige, behaarte bis kahle Gynoeceum ist mehrheitlich dreizählig, selten zweizählig und gelegentlich variabel innerhalb der Gattungen zwei- bis fünfzählig. Die Griffel sind meist frei, selten fehlen sie. Die meist ungeteilten Narben sind ausgeprägt und meist einfach, sie können auch trocken sein.[1]

Jedes Fruchtblatt enthält zwei Samenanlagen mit einem stark ausgeprägten Nucellus, die von einem großen Obturator bedeckt sind. Der Nucellus weist an seinem äußersten Ende ein mehrschichtiges Gewebe auf und ist verlängert, der Fortsatz reicht in beziehungsweise an die Mikropyle heran. Diese wird vom inneren wie dem äußeren Integument gebildet, das innere ist meist dicker als das äußere.

Die mehrsamigen (1–6) Früchte sind öffnend oder nicht öffnend, stein- oder kapselfruchtartig, die Samen weisen oft eine Samenschwiele auf.

Systematik und Verbreitung

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Blätter und Früchte von Hyaenanche globosa
Laubblätter von Petalostigma pubescens
Laubblätter und reife Früchte von Petalostigma triloculare

Die Familie Picrodendraceae ist tropisch verbreitet, Schwerpunkte sind Australien (einschließlich Neuguinea und Neukaledonien), Amerika sowie Afrika (mit Madagaskar).[1]

Die Blütenstruktur weist ebenso wie molekulargenetische Untersuchungen auf eine enge Verwandtschaft der Familie zu den Phyllanthaceae und den Wolfsmilchgewächsen im heutigen Sinn hin.

Die Familie Picrodendraceae umfasst rund 28 Gattungen mit ungefähr 100 Arten und wurde im Zuge molekulargenetischer Ergebnisse aus der früheren Unterfamilie Oldfieldioideae der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) ausgegliedert.

Die etwa 28 Gattungen der Familie Picrodendraceae sind:[2]

  • Androstachys Prain: Sie enthält nur eine Art:
  • Aristogeitonia Prain: Die etwa sieben Arten kommen im tropischen Afrika und in Madagaskar vor.[2]
  • Austrobuxus Miq. (Syn.: Canaca Guillaumin): Die etwa 22 Arten kommen im Gebiet von Malesien bis zu den Fidschi-Inseln vor.[2]
  • Choriceras Baill.: Die nur zwei Arten kommen in Neuguinea und Australien vor.[2]
  • Croizatia Steyerm.: Es gibt etwa fünf Arten (werden von manchen Autoren auch zu den Phyllanthaceae gestellt).
  • Dissiliaria F.Muell. ex Baill.: Die etwa sechs Arten kommen nur in Queensland vor.[2]
  • Hyaenanche Lamb. & Vahl: Sie enthält nur eine Art:
    • Hyaenanche globosa (Gaertn.) Lamb. & Vahl: Dieser Endemit kommt nur in Gifberg im nördlichen Bokkeveld Escarpment südlich von Vanrhynsdorp im nördlichen Teil des Westkap vor.
  • Kairothamnus Airy Shaw: Sie enthält nur eine Art:
  • Longetia Baill.: Sie enthält nur eine Art:
  • Micrantheum Desf.: Die etwa vier Arten kommen in Australien vor.[2]
  • Mischodon Thwaites: Sie enthält nur eine Art:
  • Neoroepera Müll.Arg. & F.Muell.: Sie enthält nur eine Art:
  • Oldfieldia Benth. & Hook.: Die etwa vier Arten kommen in Afrika vor.[2] Darunter:
  • Paradrypetes Kuhlm. (wird von manchen Autoren auch zu den Rhizophoraceae gestellt): Die zwei Arten kommen in Brasilien vor.
  • Parodiodendron Hunz.: Sie enthält nur eine Art:
  • Petalostigma F.Muell.: Die etwa fünf Arten kommen in Neuguinea und Australien vor.[2]
  • Picrodendron Planch.: Sie enthält nur eine Art:
  • Piranhea Baill.: Die etwa vier Arten sind von Mexiko bis Brasilien verbreitet.[2]
  • Podocalyx Klotzsch: Sie enthält nur eine Art:
  • Pseudanthus Sieber ex Spreng.: Die etwa neun Arten kommen in Australien vor.[2]
  • Sankowskya P.I.Forst.: Sie enthält nur eine Art:
  • Scagea McPherson: Die nur zwei Arten kommen in Neukaledonien vor.[2]
  • Stachyandra J.-F.Leroy ex Radcl.-Sm.: Die etwa vier Arten kommen in Madagaskar vor.[2]
  • Stachystemon Planch.: Die etwa neun Arten kommen in Westaustralien vor.[2]
  • Tetracoccus Engelm. ex Parry: Die etwa vier Arten kommen in den USA und in Mexiko vor.[2]
  • Voatamalo Capuron ex Bosser: Die nur zwei Arten kommen in Madagaskar vor.[2]
  • Whyanbeelia Airy Shaw & B.Hyland: Sie enthält nur eine Art:
  • D. Merino Sutter, P. I. Forster, P. K. Endress: Female flowers and systematic position of Picrodendraceae (Euphorbiaceae s.l., Malpighiales). In: Plant Systematics and Evolution. Volume 261, 2006, S. 187–215.

Einzelnachweise

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  1. a b c P. F. Stevens: Angiosperm Phylogeny Website, Version 9, Juni 2008, Online, abgerufen am 11. August 2008.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z Picodendraceae. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 28. Dezember 2021.
Commons: Picrodendraceae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien