Pietari Inkinen

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Pietari Inkinen (* 29. April 1980 in Kouvola, Finnland) ist ein finnischer Dirigent.

Pietari Inkinen studierte an der Sibelius-Akademie in Helsinki sowie Violine bei Zakhar Bron an der Musikhochschule Köln.[1] An der Sibelius-Akademie schloss er sein Studium 2003 im Fach Violine und 2005 im Fach Dirigieren ab.

Nachdem er schon mit vielen internationalen Orchestern aufgetreten war, wirkte er von 2008 bis 2016 als künstlerischer Direktor des New Zealand Symphony Orchestra.[1] Darüber hinaus wurde er 2009 Gastdirigent des Japan Philharmonic Orchestra.[2] Von 2014/15 bis 2019 war Pietari Inkinen Chefdirigent der Ludwigsburger Schlossfestspiele.[1] In seiner ersten Spielzeit realisierte er mit dem Festspielorchester unter anderem vielbeachtete Interpretationen von Jean SibeliusKullervo, Igor Strawinskys Le sacre du printemps sowie Dmitri Schostakowitschs 5. Sinfonie.[3] Von 2015[4] bis 2020[5] war er Chefdirigent der Prager Symphoniker, von 2016 bis 2023 auch Chefdirigent des Japan Philharmonic Orchestra.[6] Zudem berief ihn die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern zum Chefdirigenten ab 2017.[7]

Er wurde eingeladen, bei den Bayreuther Festspielen des Jahres 2020 den Ring des Nibelungen zu leiten, inszeniert von Valentin Schwarz. COVID-19-bedingt wurde die Produktion auf das Jahr 2022 verschoben.[8] Im Sommer 2021 gab Inkinen sein Bayreuth-Debüt mit Die Walküre. Die Vorstellungen wurden aufgrund der Pandemie kurzfristig und konzertant angesetzt und von einer Performance des Aktionskünstlers Hermann Nitsch begleitet.[9] Im Juli 2022 musste Inkinen sein Dirigat des Rings krankheitshalber absagen.[10] Inkinen leitete dann die Wiederaufnahme des Rings bei den Bayreuther Festspielen 2023.[11]

Zu den Schwerpunkten Inkinens mit der Deutschen Radio Philharmonie (DRP) gehörte das spätromantische Repertoire, vor allem Sibelius, Dvořák und Wagner. Zudem unternahm er mit dem Orchester zwei Südkorea-Tourneen 2018 und 2023. Im Januar 2024 wurde bekannt, dass Inkinen seinen 2025 auslaufenden Vertrag mit der DRP nicht verlängert.[12]

Seit Jahresbeginn 2022 ist Inkinen außerdem Musikdirektor des KBS Symphony Orchestra in Seoul.[6]

Mit dem New Zealand Symphony Orchestra und dem Bournemouth Symphony Orchestra spielte Inkinen für Naxos unter anderem Werke von Einojuhani Rautavaara sowie das Violinkonzert von Johannes Brahms ein. Bis 2012 sind sechs CDs mit Werken von Jean Sibelius erschienen, darunter sämtliche nummerierte Sinfonien.[13]

Einzelnachweise

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  1. a b c Pietari Inkinen (Memento vom 25. Januar 2021 im Internet Archive) auf: IMG Artists (englisch)
  2. Dirigenten des Japan Philharmonic Orchestra (Memento vom 10. März 2010 im Internet Archive) auf dessen Website (englisch)
  3. Bettina Nowakowski: Fulminanter Abschluss. In: Bietigheimer Zeitung vom 27. Juli 2015. Abgerufen am 6. August 2015.
  4. Pietari Inkinen neuer Chefdirigent der Prager Symphoniker
  5. Petr Veber: Chefdirigent FOK Pietari Inkinen verabschiedet sich. In: klasikaplus.cz. 7. Juni 2020; (tschechisch).
  6. a b Pietari Inkinen. In: Künstlersekretariat am Gasteig. 2024;.
  7. Saarländischer Rundfunk: Pietari Inkinen wird neuer Chefdirigent. Abgerufen am 16. September 2016.
  8. BR-Klassik: Katharina Wagner längerfristig erkrankt, 27. April 2020
  9. SteveChamand: Lise Davidsen returns to Bayreuth Festival for Die Walküre and Tannhäuser. 14. Juli 2021, abgerufen am 14. Mai 2024 (amerikanisches Englisch).
  10. Jan Brachmann: Bayreuther Festspiele: „Ring“-Tausch. In: www.faz.net. 15. Juli 2022, abgerufen am 15. Juli 2022.
  11. Joachim Lange: In Bayreuth unterdessen: Ring-Baustelle: betreten erwünscht. In: Neue Musikzeitung. 2. August 2023;.
  12. Pietari Inkinen verlässt die Deutsche Radio Philharmonie nach der Spielzeit 2024/25. In: Deutsche Radio Philharmonie. 25. Januar 2024;.
  13. Diskographie