Pietro Carnesecchi
Pietro Carnesecchi (* 24. Dezember 1508 in Florenz; † 1. Oktober 1567 in Rom) war ein italienischer Märtyrer der Reformation.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carnesecchi war ein Sohn des florentinischen Kaufmanns Andrea Carnesecchi. Er wurde im Haus seines Onkels, des Kardinals Bernardo Dovizi da Bibbiena in Rom erzogen und erwarb eine humanistische Bildung. Er wurde erst Notar, dann Apostolischer Protonotar bei der Kurie und 1533 wurde er Sekretär Papst Clemens VII. Hier traf Carnesecchi erstmals Juan de Valdés, dem er 1536 nach Neapel folgte und von dem er den Gedanken der Rechtfertigungslehre Martin Luthers annahm. Nach Valdés’ Tod verließ Carnesecchi Neapel. 1537 ging er nach Paris und hielt sich am Hof der französischen Königin Katharina von Medici auf. Dort konnte er unbesorgt leben, da Papst Paul III. ihn schützte. 1542 ging er nach Venedig. Unter dem Verdacht, protestantische Lehren zu verbreiten, wurde er nach Rom gerufen, wegen Ketzerei verurteilt, dann aber begnadigt. Sein Prozess wurde niedergeschlagen. 1566 wurde er allerdings auf Betreiben Cosimos I. de’Medici erneut verhaftet und der römischen Inquisition ausgeliefert. Diesmal wurde Carnesecchi nach einem langen Prozess zum Tode verurteilt und enthauptet; sein Leichnam wurde verbrannt.
Gedenktag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2. Oktober im Evangelischen Namenkalender.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Antonio Rotondò: Carnesecchi, Pietro. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 20: Carducci–Carusi. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1977.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Pietro Carnesecchi. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 933–934 .
- Manfred E. Welti: Kleine Geschichte der italienischen Reformation (= Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte. Bd. 193). Mohn, Gütersloh 1985, ISBN 3-579-01663-6, S. 29–75 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Information zu Pietro Carnesecchi (italienisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Frieder Schulz: Das Gedächtnis der Zeugen – Vorgeschichte, Gestaltung und Bedeutung des Evangelischen Namenkalenders. In: Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie, Band 19. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1975, S. 69–104, Namenliste S. 93–104 (Digitalisat)
Personendaten | |
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NAME | Carnesecchi, Pietro |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Humanist und Märtyrer |
GEBURTSDATUM | 24. Dezember 1508 |
GEBURTSORT | Florenz |
STERBEDATUM | 1. Oktober 1567 |
STERBEORT | Rom |