Pietro Paolo Columbani

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Pietro Paolo Columbani (* um 1682 vermutlich in Ligornetto, Schweiz; † 28. Dezember 1748 in Raudnitz an der Elbe) war ein italienischer Baumeister und Architekt aus dem Tessin, der im Wesentlichen in Nordböhmen wirkte und dort Barockbauten errichtet hat.[1][2][3][4]

Leben und Wirken

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Aus seinem Leben ist nicht viel bekannt. Columbani war ab 1702 Baumeister und Architekt in Böhmen. Dies ergibt sich aus seiner Registrierung bei der Maurer-Gilde in Leitmeritz (Litoměřice) in den Jahren 1702, 1703, 1705 und 1707. Er ließ sich in Raudnitz nieder und war dort vermutlich dreimal verheiratet. Im Jahr 1707 heiratete er Katherina, geb. Complezhamr. Seine zweite Frau Anna Maria verstarb bereits 1716. Seine dritte Frau Anna, Tochter von Wenzel Partyka, einem Bürger und Stadtrat von Leitmeritz, heiratete er im Jahr 1721. Er starb 1748 in Raudnitz.

Seine drei Söhne erreichten hohe berufliche Positionen:[5]

  • Pietro Paolo Giacomo (* 1737) war Jurist und Landesadvokat in Prag
  • Francesco Carlo (Dismas) war Rektor des Prämonstratenser-Kollegiums von St. Norbert in Prag
  • Taddeo war Prior des Prämonstratenser-Klosters Strahov in Prag

Von Kunsthistorikern wird er zusammen mit Christoph Dientzenhofer (1655–1722), Johann Blasius Santini-Aichl (1677–1723), Franz Maximilian Kaňka (1674–1766), Thomas Haffenecker (1669–1730) und Octavio Broggio (1670–1742) zur sogenannten „radikal-dynamischen Gruppe“ der Barock-Architekten gezählt.[6][7]

Werke (Auswahl)

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  • 1707: Erneuerung der Kirche St. Jacobus der Ältere in Wettel (Vetlá), OT von Vrbice (Wrbitz)
  • 1715–1718: Kirche des hl. Johannes des Täufers in Steinschönau (Kamenický Šenov)
  • 1716–1718: Dreifaltigkeitskirche in Blottendorf (Polevsko)
  • 1717–1719: Kirche der hl. Katharina in Bürgstein (Sloup v Čechách)
  • 1718–1721: Kirche St. Peter und Paul in Ober Preschkau (Horní Prysk)
  • 1720–1722: Barocke Friedhofskirche des hl. Laurentius in Libochowitz (Libochovice)
  • 1724–1725: Kirche St. Peter und Paul (begonnen 1694 von Antonio della Porta) in Perutz (Peruc)
  • bis 1724: Schloss Perutz nach einem Entwurf von Antonio della Porta
  • 1730–1733: Kinsky-Schloss in Bürgstein (Sloup v Čechách) im Auftrag von Johann Joseph Maximilian Kinsky (1705–1780)[8][9]
  • 1730–1737: Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Chotieschau (Chotěšov) im Auftrag von Wenzel Henniger von Seeberg
  • 1736–1738: Karner (Beinhaus) in Ratschinowes (Račiněves)
  • 1737–1745: Kirche St. Wenzel in Letschitz (Ledčice) nach einem Entwurf des Architekten Girolamo Costa (um 1671–1741)
  • um 1744: Allerheiligenkapelle in Rohatetz (Rohatce), OT von Hrobce (Hrobetz), nach einem Entwurf von Octavio Broggio[10]

Bildergalerie seiner Bauten

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  • Petr Macek, Richard Biegel, Jakub Bachtík (Hrsg.): Barokní architektura v Čechách (Barockarchitektur in Böhmen). Karolinum, Praha 2015, ISBN 978-80-246-2736-6, 768 S. (tschechisch).
  • Vĕra Naňková: Columbani, Pietro Paolo. K. G. Saur, 2020.
  • Gottfried Johann Dlabacz: Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theil auch für Mähren und Schlesien, Praha 1815 (digital in: Bayerische Staatsbibliothek, Band 1 (A-H), Band 2 (J-R), Band 3 (S-Z)).
Commons: Pietro Paolo Columbani – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vera Nanková: Dizionario Biografico degli Italiani - Volume 27 (1982) (ital.); abgerufen am 15. März 2021.
  2. Biografický slovník českých zemí 9, Praha 2008, S. 448-449 (tschech.); abgerufen am 15. März 2021.
  3. Deutsche Biographie – Columbani, Pietro Paolo; abgerufen am 15. März 2021.
  4. Pietro Paolo Columbani. In: archINFORM; abgerufen am 15. März 2021.
  5. Gottfried Johann Dlabacz: Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theil auch für Mähren und Schlesien, Praha 1815, S. 288
  6. Petr Macek u. a.: Barokní architektura v Čechách (Barockarchitektur in Böhmen) (tschech.); abgerufen am 15. März 2021.
  7. Barokní architekti (tschech.); abgerufen am 15. März 2021.
  8. Bürgstein; abgerufen am 15. März 2021.
  9. iDNES.cz – Hrad Sloup (tschech.); abgerufen am 15. März 2021.
  10. Kaple Všech svatých. In: pamatkovykatalog.cz. Národní památkový ústav; (tschechisch).