Pietro de Magistris
Pietro de Magistris (auch Peter di Magister; † vor dem 18. September 1628 in Kaisersteinbruch, damals Westungarn, heute Burgenland) war ein italienischer Steinmetzmeister der Renaissance. Er war Hofsteinmetzmeister unter den Kaisern Matthias und Ferdinand II.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eintragung im Grundbuch 1603
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 13. März 1603 wird sein Name im kaiserlichen Steinbruch erstmals genannt: „… Steinmetz am Leithaberg hat Nutz und Gewähr empfangen einer Behausung daselbst, samt einem Gärtl dabei …“[1]
Eigenständiges Steinmetzhandwerk 1617
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Steinmetzhandwerk in Kaisersteinbruch gehörte zur Haupthütte Wiener Neustadt, deren Handwerksordnung regelte sämtliche Zunftbräuche wie die Arbeitskleidung, Aufdingung, Freisprechung usw. Gemeinsam mit Baden wurde 1617 der Status einer eigenständigen Viertellade verliehen. In diesem ersten Meisterbuch ist der Name von Pietro de Magistris verzeichnet.[2]
Kaiserlicher Steinmetzmeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die niederösterreichische Regierung forderte 1618 die Einhebung der Weinsteuer, des „Täz“, sie schickte ihren Rentmeister Johann Miller in den Steinbruch, damit er dessen staatsrechtliche Zugehörigkeit ergründen solle. Sein Bericht vom 20. Februar 1618 zeigt auch die Anfänge dieser Viertellade des Steinmetzhandwerkes auf (Auszug):[3][4]
„… ist der ungarischen Jurisdiktion unterworfen …
Ansässig sind sechs Meister, Steinmetzen und ein Bildhauer, und all das Gesinde, das sich in dem Steinbruch aufhält, lebt von der Arbeit bei diesen sechs Meistern. Ulrich Payos, Pietro de Magistris, Leonhardt Holzäpfl, Nicolae di Novo, Andre Ruffini und Antonius Bregno. Sie sind alle Welsche, darunter vier Meister Ihrer Kaiserlichen Majestät. Für den Fall, dass Ihre Majestät ihrer bedürftig, sind sie schuldig, alle anderen Arbeiten beiseite zu legen und Ihrer Majestät Sachen zu befürdern. Wie sie anjetzt auf Ebersdorf ein Haupttor führen …“[5]
Grundbuch 1619
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits mit seiner Frau Juliana wurde am 30. April 1619 ein Grundstück neben dem Steinbrecher Hans Hinterlang gepachtet.[6] Er hatte Juliana N.N. geheiratet, wahrscheinlich nicht in erster Ehe. Dazu gibt es keine weiteren Unterlagen.
Auszug aus dem Text: „… zuvor voll mit Staudenwerk, welches zum Kalk- und Kohlbrennen abgemäht wurde, entsteht daraus ein Krautgarten zwischen des Öden Klosters und dem Steinbruch gelegen“.
Handwerksordnung 1625
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tod 1628
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Witwe Juliana Magistris verheiratete sich mit dem Hofsteinmetzmeister Antonius Bregno, der auch Witwer geworden war. Sie ließ ihn am 18. September 1628 neben sich mit dem Haus und zwei Gärten im Grundbuch eintragen…[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmuth Furch 2002, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1, 2004, Band 2
- Ursula Stevens: Kaisersteinbruch. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. 2016, abgerufen am 21. Oktober 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz: Register über hierin begriffene Fleckhen, Wilfersdorf, Steinbruch .. 1603 Rubr. 49
- ↑ Stadtarchiv Wiener Neustadt: Denen bürgerlichen Steinmetz- und Maurer in der Neustadt Zechbuch, angefangen anno 1617
- ↑ Harald Prickler: Bgl. Hbl. 1961
- ↑ Helmuth Furch: 400 Jahre Kaisersteinbruch 1590–1990. Festschrift, Bericht des Johann Miller 1618, Kaisersteinbruch 1990, ISBN 978-3-9504555-1-9, S. 22f.
- ↑ Niederösterreichisches Landesarchiv: Ständische Akten B 9/24
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz: Register .. 1619
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz: Register .. 1628
Personendaten | |
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NAME | Magistris, Pietro de |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Steinmetzmeister der Renaissance |
GEBURTSDATUM | 16. Jahrhundert |
STERBEDATUM | zwischen 1619 und 18. September 1628 |
STERBEORT | Kaisersteinbruch |