Pile-up

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Als pile-up (auch: pileup; englisch für aufstapeln) wird ein Fall bezeichnet, in dem mehrere Ereignisse innerhalb einer so kurzen Zeit auftreten, dass sie nicht oder kaum einzeln wahrgenommen werden können.

In der Kernphysik handelt es sich um solch einen Fall, wenn in einem Teilchen- oder Strahlungsdetektor zwei Detektionsereignisse innerhalb einer Zeit erfolgen, die kürzer als die Breite des einzelnen erzeugten elektrischen Impulses ist.

Bei pile-up wird nur ein Ereignis statt zweier registriert, es ergibt sich also ein Zählverlust ähnlich wie durch Totzeit. Wird zwecks Spektroskopie auch die Impulshöhe gemessen, fehlen die beiden ursprünglichen Impulse an ihren richtigen Stellen im Spektrum; stattdessen taucht ein unechtes „Ereignis“ bei höherer Impulshöhe auf.

Um Verfälschungen des Messergebnisses durch pile-up zu vermeiden, wird oft ein pile-up rejector in die Apparatur eingefügt. Dieses Gerät erkennt den verfälschten Impuls an seiner Form – z. B. an der zu großen Anstiegszeit oder am Auftreten zweier Maxima im Signal – und verhindert seine Weiterleitung, etwa an den Analog-Digital-Konverter des Vielkanalanalysators.

Im Amateurfunk spricht man von einem Pile-up, wenn während des Aufbaus einer Funkverbindung (QSO) nahezu zeitgleich viele unterschiedliche Anrufe bei einer Station eintreffen („auflaufen“), so dass diese kaum in der Lage ist, alle abzuarbeiten. Das tritt insbesondere bei sogenannten „seltenen“ Stationen auf, also Amateurfunkstellen, die sich in Gebieten befinden, aus denen nur selten „auf Sendung gegangen“ wird.

  • Glenn F. Knoll: Radiation detection and measurement. 2nd ed. Wiley, New York 1989, ISBN 0-471-81504-7.