Pinguin-Pullover
Pinguin-Pullover sind Pullover, die für Pinguine gestrickt werden, die in einen Ölteppich geraten sind.[1] Die Pullover verhindern, dass Pinguine, die mit Öl in Verbindung gekommen sind, ihr Gefieder putzen, und halten sie warm. So soll vermieden werden, dass sich die Tiere mit dem Öl vergiften.[2] Außerdem zerstört das freigesetzte Öl die natürliche dünne Ölschicht auf dem Gefieder der Pinguine, die zugleich den Einschluss von wärmeisolierender Luft und über Verschieblichkeit leichte Beweglichkeit des Körpers ermöglicht. Die Pullover werden ausgezogen und entsorgt, sobald die Pinguine gewaschen werden können.[3]
Erfunden wurden die Pinguin-Pullover im Zuge der Ölverschmutzung im Januar 2000 im Phillip Island Nature Park. Mit dem Penguin Jumpers Project wurden Privatpersonen dazu aufgerufen, solche Pullover herzustellen. Über 15.000 Pullover wurden eingeschickt. Die Strickmuster sind immer noch online verfügbar,[4] weil nachfolgende Ölverschmutzungen es erforderlich machten.[5] Überzählige bereits hergestellte Pullover wurden für einen zukünftigen Gebrauch aufbewahrt.[6]
Nach einem Ölunfall vor Neuseeland 2011 wurde in einem Strickforum ebenfalls ein Appell für handgestrickte Pinguin-Pullover gestartet und hunderte wurden eingesendet. In diesem Fall wurde allerdings keiner der Pullover benutzt. Die Genesung der Pinguine wurde durch Haltung in warmem Wasser und unter Hitzelampen herbeigeführt.[7]
Ein den Pullovern ähnlicher Neoprenanzug wurde für einen Pinguin hergestellt, der seine Federn verloren hatte.[8][9] Ähnliche Kleidungsstücke werden auch zur Rehabilitierung von Legebatteriehühnern hergestellt.[10]
Seit 2014 nimmt die australische Penguin Foundation zwar weiterhin handgefertigte Pinguin-Pullover an, nutzt sie aber nicht mehr zur Rehabilitierung von Pinguinen. Stattdessen werden sie zur Bekleidung von Spielzeugpinguinen verwendet, die verkauft werden, um Geld für die Stiftung zu sammeln.[11][12]
Im Frühjahr 2015 berichteten australische und britische Medien, dass auch der älteste Australier, der 109-jährige Alfred Date, Pullover für die Pinguine von Phillip Island stricke.[13]
Einzelnachweise und Erläuterungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Holly Hartman: Penguin sweaters: Cozy tops give small birds a chance. Abgerufen am 25. April 2008.
- ↑ Woolly Jumpers for Oiled Penguins In: BBC, 16. Februar 2007. Abgerufen am 17. Juli 2009
- ↑ Penguin jumpers mercy flight. In: BBC News. 8. Februar 2002, abgerufen am 25. April 2008.
- ↑ Tasmanian Conservation Trust: Penguin Conservation in Tasmania. Archiviert vom am 30. September 2018; abgerufen am 13. April 2010. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ International Business Times Staff Reporter: Penguin Sweaters Help Those Affected by Oil Spills. 20. Oktober 2011, abgerufen am 20. Oktober 2011.
- ↑ Buscke: The Yarn Kitchen: We have Critical Mass. 17. Oktober 2011, abgerufen am 20. Oktober 2011.
- ↑ The Great Penguin Sweater Fiasco. Archiviert vom am 8. August 2015; abgerufen am 9. August 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ BBC video
- ↑ Found Items: Pierre the Penguin’s Wetsuit. Dabbler.ca, 28. April 2008, archiviert vom am 5. März 2012; abgerufen am 13. April 2010.
- ↑ Robert Leslie: In from the cold: chilly chickens given a winter warmer. (BBC article with video links) Abgerufen am 23. November 2008.
- ↑ Penguin Foundation: Wildlife Rehabilitation. Archiviert vom am 8. März 2014; abgerufen am 7. März 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Mary Mooney: Penguin Sweaters: separating fact from fiction. In: The Oregonian. Abgerufen am 7. März 2014.
- ↑ Jonathan Pearlman in Sydney: Australia's oldest person reveals he spends his time knitting jumpers for penguins. In: telegraph.co.uk. 11. Februar 2015, abgerufen am 17. November 2015 (englisch).