Pirmasenser Zeitung
Pirmasenser Zeitung
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Beschreibung | deutsche Lokalzeitung |
Verlag | Adolf Deil GmbH & Co. KG Druckerei und Verlag der Pirmasenser Zeitung (Deutschland) |
Hauptsitz | Pirmasens |
Erstausgabe | 1831 (als Pirmasenser Wochen-Blatt) |
Erscheinungsweise | täglich |
Verkaufte Auflage | 7061 Exemplare |
(IVW 3/2024, Mo–Sa) | |
Chefredakteur | Guido Glöckner |
Herausgeber | Adolf Deil GmbH & Co. KG Druckerei und Verlag der Pirmasenser Zeitung |
Geschäftsführer | Pirmasenser Zeitung Verwaltungs-GmbH (Geschäftsführer Jens Vollmer seit Mai 2023) |
Weblink | www.pirmasenser-zeitung.de |
Die Pirmasenser Zeitung (vormals Pirmasenser Wochen-Blatt) ist eine deutsche lokale Tageszeitung für Pirmasens und Umgebung.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1830 übernahm der 26-jährige Buchdrucker Friedrich Philipp Deil (1804–1853)[1][2] in Pirmasens die Druckerei Rost.[3] 1831 brachte er das Pirmasenser Wochen-Blatt heraus.[4]
1832 druckte Deil das Schriftwerk Der deutsche Mai. Der Liberale im Westrich[5] und unterstützte das Hambacher Fest mit dem Druck des Blatts Das Fest zu Hambach und die Bayrische Regierung. Aufruf an Rheinbayern und Deutschland zum Schutze der bedrängten Presse.[6]
Nach dem Tod von Friedrich Philipp Deil im Jahr 1853 verwaltete seine Frau Luise Deil das Erbe, bis es sein Sohn Adolf Deil antreten konnte.
1884 wurde das Pirmasenser Wochen-Blatt in Pirmasenser Zeitung umbenannt.[7]
Am 2. März 1904 wurde die „Adolf Deil Buchdruckerei und Verlag der Pirmasenser Zeitung“[8] im Handelsregister eingetragen.[9]
In der Zeit des Nationalsozialismus erschien[10] die Pirmasenser Zeitung bis zum Bombenangriff am 15. März 1945[7] auf die Stadt Pirmasens durch die Alliierten.[11] Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verbot die französische Besatzungsmacht die Pirmasenser Zeitung, die erstmals wieder am 1. November 1949[7] nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland in der Adolf Deil Buchdruckerei und Verlag der Pirmasenser Zeitung unter der Verlagsleitung von Werner Baisch[11][12][13] erschien. Ab 1950 war der Journalist Julius Ganser (1904–1994)[14] Redakteur der Pirmasenser Zeitung, der zuvor von 1934 bis 1937 Kreiswirtschaftsberater der NSDAP in Landau in der Pfalz, dann 1937/38 Pressereferent des Reichskommissars Josef Bürckel[15] für das Saarland sowie von 1937 bis 1945 Hauptschriftleiter der Nationalsozialistischen Zeitung „NSZ-Westmark“[15] als Parteiorgan[16] der NSDAP in Saarbrücken und Ludwigshafen gewesen war.[14]
Nach dem Tod des Verlegers Werner Baisch im Jahr 1952[13] übernahmen seine Frau Hilde Becker-Baisch[9] und sein Sohn Hans Friedrich Baisch (ab 1964) die Geschäftsführung der Adolf Deil Buchdruckerei und Verlag der Pirmasenser Zeitung.[9]
1969 feierte die Pirmasenser Zeitung mit einer Jubiläumsbeilage „Zwanzig Jahre wieder Pirmasenser Zeitung“ mit Beiträgen u. a. von dem langjährigen Redakteur Julius Ganser.[17][14]
Ende 1994 verkaufte die Verlegerfamilie[9] ihre Anteile an der Adolf Deil GmbH & Co. KG Druckerei und Verlag der Pirmasenser Zeitung an die für diesen Zweck gegründete Tukan Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.[18][9] Hans Friedrich Baisch gründete mit dem Erlös aus dem Verkauf seiner Anteile die Hans-Frieder-Baisch-Stiftung.[19]
Die Pirmasenser Zeitung erscheint in der Adolf Deil GmbH & Co. KG Druckerei und Verlag der Pirmasenser Zeitung, deren alleiniger Kommanditist seit dem 21. Februar 2022 die RHEINPFALZ Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG ist,[9] in der die Regionalzeitung Die Rheinpfalz und die Lokalausgabe Pirmasenser Rundschau[20][21] erscheint.
Im Mai 2022 feierte Die Rheinpfalz „75 Jahre Pirmasenser Rundschau“,[22] angefangen von dem Pirmasenser Lokalteil der regionalen Tageszeitung Die Rheinpfalz mit den Unterreihen Pirmasens (von 1948 bis 1949)[23] und Pirmasenser Nachrichten (von 1949 bis 1971),[24] für die u. a. auch der Journalist Julius Ganser[25][14] schrieb, bis hin zur Umbenennung der Unterreihe in Pirmasenser Rundschau,[26] die erstmals 1972[26] erschien.[23]
Auflage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die verkaufte Auflage beträgt 7061 Exemplare, ein Minus von 51,8 Prozent seit 1998.[27] Die verkaufte Auflage ist in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 3,7 % pro Jahr gesunken. Im vergangenen Jahr hat sie um 7 % abgenommen.[28] Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 93,7 Prozent.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Pirmasenser Zeitung
- Pirmasenser Zeitung Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Friedrich Philipp Deil (1804-1853). In: museum-digital. Abgerufen am 27. Juli 2023 (Herausgeber der Zeitschrift "Pirmasenser Wochenblatt" und Unterstützer des Hambacher Festes.).
- ↑ Rheinland-Pfälzische Bibliographie. In: Landesbibliothekszentrum Rheinische Landesbibliothek. Abgerufen am 27. Juli 2023: „Glöckner, Guido: Alle Schicksalsschläge überstanden : Friedrich Philipp Deil gründete vor 169 Jahren die Pirmasenser Zeitung In: Pirmasenser Zeitung. - 169 (1999), Nr. 253 vom 30.10., Sonderbeilage 50 Jahre jung, Seite 11-13. - Ill. - (Die PZ-Geschichte: 1830-1945)“
- ↑ Pfalzlexikon: Pirmasenser Zeitung. 26. Juli 2004, archiviert vom am 26. Juli 2004; abgerufen am 27. Juli 2023. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ ZDB-Katalog - Detailnachweis: Pirmasenser Wochen-Blatt. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Broschüre: "Der Deutschen Mai" Nro. 1. In: museum-digital. Abgerufen am 27. Juli 2023: „Broschüre: "Der Deutschen Mai" Der Liberale im Westrich Nro. 1. Freitag, den 25. Mai 1832 4 Seiten; Pirmasens; Dr. E. Große, 25. Mai 183 Stempel Altertumsverein Dürkheim a.d.h.“
- ↑ Blatt, Aufruf: "Das Fest zu Hambach und die Bayrische Regierung". In: museum-digital. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ a b c ZDB-Katalog - Detailnachweis: Pirmasenser Zeitung : Zeitung für Pirmasens und die Südwestpfalz. Abgerufen am 27. Juli 2023: „Pirmasens : Deil Nachgewiesen 1884 - 115.1945,15.März; 119.1949,1.Nov. -“
- ↑ Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. (PDF) In: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden. 15. April 1944, S. 274, abgerufen am 27. Juli 2023: „Adolf Deil, Buchdruckerei und Verlag der Pirmasenser Zeitung“
- ↑ a b c d e f Registerportal der Länder - Auskunft aus dem Handels-, Genossenschafts-, Partnerschafts- und Vereinsregister. Abgerufen am 26. Juli 2023.
- ↑ Historische Zeitungen – Bezirksverband Pfalz. Abgerufen am 27. Juli 2023 (deutsch): „Pirmasenser Zeitung: 1831-1945“
- ↑ a b Vera Ulrich: Chronik von Pirmasens. In: Historischer Verein Pirmasens e. V. Abgerufen am 27. Juli 2023: „1945 - 15.03.: Weiterer Großangriff mit 350 Toten und fast völliger Zerstörung der Stadt. - 22.03.: Pirmasens wird von den Amerikanern besetzt. - 10.07.: Pirmasens wird von den Franzosen besetzt [...] 1949 - Verleger Werner Baisch druckt zum ersten Mal nach dem Krieg die „Pirmasenser Zeitung“.“
- ↑ Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ a b Gert Hagelweide: 98385–110925. Biographische Literatur. A - E (= Dortmunder Beiträge zur Zeitungsforschung). Reprint 2017 Auflage. De Gruyter, Berlin/Boston 2017, ISBN 978-3-11-096389-2, S. 64 (dnb.de [abgerufen am 27. Juli 2023]): „100384 Verlagsleiter Werner Baisch †. In: ZV. Jg. 49. 1952, Nr 2 v. 29. Febr., S. 71 (Wir betrauern).“
- ↑ a b c d Bundesarchiv: Ganser, Julius (1904-1994). Abgerufen am 27. Juli 2023: „Journalist, 1934-1937 Kreiswirtschaftsberater der NSDAP in Landau/Pfalz, auch Schriftleiter des Landauer Anzeiger, 1937/38 Pressereferent des Reichskommissars für das Saarland, 1937-1945 (Haupt-) Schriftleiter der NSZ-Westmark in Saarbrücken und Ludwigshafen, ab 1950 Redakteur der Pirmasenser Zeitung“
- ↑ a b Stephan Pieroth: NSZ Rheinfront. In: Historisches Lexikon Bayerns. Bayerische Staatsbibliothek, 3. August 2021, abgerufen am 27. Juli 2023: „Die Nationalsozialistische Zeitung Rheinfront (NSZ) wurde 1930 von Gauleiter Josef Bürckel (NSDAP, 1895-1944) als NSDAP-Organ für die bayerische Pfalz gegründet. Mit der Herausgabe eigener Ausgaben für das benachbarte Saargebiet (ab Juli 1932) und das besetzte Lothringen (ab August 1940) entwickelte sich die NSZ Westmark (so der Titel ab Dezember 1940) zu einem bis dahin beispiellosen publizistischen Schwergewicht. [...] Bürckel konnte jederzeit ausführlich in der NSZ zu Wort kommen, wenn er das wünschte. Sein Pressechef in den Jahren 1937/38, der NSZ-Redakteur Julius Ganser (NSDAP, 1900-1994)“
- ↑ NSZ Rheinfront/NSZ Westmark. In: neustadt-und-nationalsozialismus.uni-mainz.de. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Rheinland-Pfälzische Bibliographie. In: Landesbibliothekszentrum Rheinische Landesbibliothek. Abgerufen am 30. Juli 2023: „Zwanzig Jahre wieder Pirmasenser Zeitung (m. Beitr. von Julius Ganser, Walter Siegl, Albert Dusenberg u.a.) In: Pirmasenser Zeitung. - 139, Nr. 261 v. 11.11.1969 (Jubiläumsbeilage) 36 ungez. Bl.“
- ↑ Pressemitteilung Nr. 90/98 vom 8.12.1998: Verkauf der "Pirmasenser Zeitung" gescheitert. Bundesgerichtshof bestätigt Untersagungsverfügung des Kartellamts. In: Pressestelle des Bundesgerichtshofs. 8. Dezember 1998, abgerufen am 28. Juli 2023: „Mit einem heute verkündeten Beschluß hat der Kartellsenat des Bundesgerichtshofs die Untersagung des Erwerbs sämtlicher Anteile an der Adolf Deil GmbH & Co. KG - der Verlagsgesellschaft, die die "Pirmasenser Zeitung" herausgibt - durch die Tukan Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG bestätigt. [...] Nachdem das Kammergericht in Berlin die Beschwerde der beteiligten Unternehmen und der Verkäufer gegen die Untersagungsverfügung des Bundeskartellamts zurückgewiesen hatte, mußte nun der Kartellsenat des Bundesgerichtshofs in letzter Instanz darüber entscheiden, ob der Erwerb im Rahmen der Fusionskontrolle zu Recht untersagt worden ist. Der BGH hat diese Frage bejaht und ebenso wie die Vorinstanzen in der Tukan eine Konzerngesellschaft der Rheinpfalz/Medien-Union-Gruppe gesehen.“
- ↑ Stiftungen. In: Deutsche Journalistenschule e. V. Abgerufen am 30. Juli 2023: „Hans-Frieder Baisch-Stiftung [...] Er war lange Jahre Besitzer und Verleger der Pirmasenser Zeitung, bevor die Familie die Zeitung 1995 verkaufte. Aus dem Erlös gründete er eine Stiftung, die sowohl die DJS als auch die Jugendarbeit seiner Heimatstadt fördert.“
- ↑ ZDB-Katalog - Detailnachweis: Die Rheinpfalz. Pirmasenser Rundschau. Abgerufen am 28. Juli 2023.
- ↑ Die Rheinpfalz. ... Pirmasenser Rundschau. Rheinpfalz Verl. und Dr, Ludwigshafen 2013 (dnb.de [abgerufen am 28. Juli 2023]).
- ↑ 75 Jahre Pirmasenser Rundschau : 1947-2022. In: Die Rheinpfalz (Ludwigshafen) / Pirmasenser Rundschau. Landesbibliothekszentrum Rheinische Landesbibliothek, 2022, abgerufen am 28. Juli 2023.
- ↑ a b ZDB-Katalog - Detailnachweis: Die Rheinpfalz : unabhängige überparteiliche Zeitung für Politik, Kultur, Wirtschaft, Heimat und Sport. [Pirmasens]. Abgerufen am 28. Juli 2023: „Neustadt, H. : Rheinpfalz-Verl. Nachgewiesen 4.1948 - 5.1949,51(30.Apr.) [...] Unterreihe [Pirmasens]“
- ↑ ZDB-Katalog - Detailnachweis: Die Rheinpfalz : unabhängige überparteiliche Zeitung für Politik, Kultur, Wirtschaft, Heimat und Sport. Pirmasenser Nachrichten. Abgerufen am 28. Juli 2023: „Ludwigshafen, Rh. : Rheinpfalz-Verl. 5.1949,52(3.Mai) - 27.1971,302(31.Dez.) [...] Unterreihe Pirmasenser Nachrichten“
- ↑ Rheinland-Pfälzische Bibliographie. In: Landesbibliothekszentrum Rheinische Landesbibliothek. Abgerufen am 28. Juli 2023: „Ganser, Julius: Die Auflockerung der monoindustriellen Struktur. Erste Voraussetzung: Verbesserung der Verkehrsverhältnisse um Pirmasens. In: Die Rheinpfalz (Ludwigshafen) / Pirmasenser Nachrichten. - 21, Nr. 117 v. 21.5.1965, Beil.“
- ↑ a b ZDB-Katalog - Detailnachweis: Die Rheinpfalz : unabhängige überparteiliche Zeitung. Pirmasenser Rundschau. Abgerufen am 28. Juli 2023: „Ludwigshafen, Rh. : Rheinpfalz-Verl. 28.1972,1(3.Jan.) - [...] Unterreihe Pirmasenser Rundschau“
- ↑ laut IVW (Details auf ivw.de)
- ↑ laut IVW (online)