Platzer Kuppe

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Platzer Kuppe

Platzer Kuppe von Westen

Höhe 736,8 m ü. NHN
Lage Landkreis Bad Kissingen, Regierungsbezirk Unterfranken, Bayern, Deutschland
Gebirge Rhön
Schartenhöhe 58 m
Koordinaten 50° 17′ 24″ N, 9° 55′ 19″ OKoordinaten: 50° 17′ 24″ N, 9° 55′ 19″ O
Platzer Kuppe (Bayern)
Platzer Kuppe (Bayern)
Gestein Basalt
fd2

Die Platzer Kuppe ist ein 736,8 m ü. NHN[1] hoher Berg in der Rhön nordöstlich von Platz, einem Ortsteil von Geroda im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen. Die Platzer Kuppe ist die südlichste Erhebung der Schwarzen Berge und von diesen mit einer Schartenhöhe von 58 m deutlich abgesetzt, weshalb sie aus Osten und Westen auch aus größerer Entfernung erkannt werden kann. Ein 23 Hektar großes Areal am Südosthang der Platzer Kuppe gehört zum Waldfensterer Forst, wohingegen die übrigen Bereiche auf der Gemarkung von Platz liegen. Die Platzer Kuppe ist ein beliebter Aussichtsberg. Vom höchsten Punkt, auf dem sich auch ein Gipfelkreuz befindet, reicht der Blick weit in südwestliche und westliche Richtung, an klaren Tagen bis zum Taunus.

Im Wald der Platzer Kuppe und nach dieser benannt wurde ein Naturwaldreservat ausgewiesen, das vom Forstamt Bad Kissingen betreut wird. Der Altbestand ist aus einem ehemaligen Hudewald hervorgegangen.

Das Gestein der Platzer Kuppe gehört in der Feldansprache zum Basalt. Die Kuppe selbst besteht aus einen glasreichen Basalt, nach alter Nomenklatur Limburgit genannt. Kleinere Aufschlüsse in seiner Umgebung wurden als Nephelinit angesprochen, ein basisches, kieselsäurearmes Ergussgestein, bei dem die Feldspate mehr oder weniger stark durch Foide (Feldspatvertreter) ersetzt sind. Ob das Gestein der Kuppe selbst eine glasreiche Ausbildung eines Nephelinits oder Basanits ist oder ob Feldspatbasalt vorliegt, ist nicht bestimmt worden. Die Gesteine der Umgebung der Bergkuppe sind durch mächtige Blockschutt- und Fließerdedecken verhüllt, die sich aus dem Basalt gebildet haben. Im Untergrund der Platzer Kuppe wurden Schlotbrekzien nachgewiesen, es handelt sich also um den Erosionsrest einer Schlotfüllung, nicht einer Basaltdecke. Kleine Aufschlüsse im Hangbereich zeigen, dass der Schlot den Unteren Muschelkalk (in der Stufe des Wellenkalks) durchschlagen hat, die Mächtigkeit des Wellenkalks beträgt etwa 25 Meter.[2][3]

Nicht im Gipfelbereich der Kuppe, sondern an einem kleinen Basalt-Aufschluss am Südhang des Bergs sammelte Julius Soellner (1874–1946) Mineralproben, in denen er ein bisher unbekanntes Mineral fand. In seiner 1907 veröffentlichten Erstbeschreibung bezeichnete er es nach dessen Typlokalität als Rhönit.[4]

Einzelnachweise

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  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Otto M. Reiss: Erläuterungen zur Geologischen Karte von Bayern. Blatt Brückenau Nr. 22, Blatt Geroda Nr. 23. Verlag des Bayerischen Oberbergamts, München 1923. download Karte und Erläuterungen, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
  3. Digitale Geologische Karte von Bayern 1:25.000, Blatt 7525 Stangenroth. Geologische Aufnahme: Uwe Hoffmann 2010-2011. download der Karte, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
  4. J. Soellner: Ueber Rhönit, ein neues änigmatitähnliches Mineral und über das Vorkommen und die Verbreitung desselben in basaltischen Gesteinen. In: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaontologie. Band 24, 1907, S. 475–547 (rruff.info [PDF]).