Plausch
Plausch (Schweizer Hochdeutsch als Synonym für «Spass» oder «geselliges Zusammentreffen» im Sinne einer Party. Der Dudenband über Schweizer Hochdeutsch führt die Bezeichnung in der Bedeutung für «Vergnügen, Spass».[1] Die Bezeichnung wird in Österreich und Süddeutschland ebenfalls verwendet und bedeutet dort «gemütliche Unterhaltung».[2] Es kann derart eine Zusammenkunft zum ungezwungenen Gespräch unter Freunden, Bekannten oder Gleichgesinnten bedeuten, wie beispielsweise beim Kaffeeplausch.[2]
) steht imEtymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wort Plausch ist eine Substantivierung von plausche[n], das «schwatzen», älter auch «schlecht artikulieren, undeutlich, unbeholfen sprechen» bedeutet.[3] Das Wort erfuhr im Laufe der Zeit eine Melioration, und der negative Beiklang ist heute fast vollständig verschwunden. Das Verb hat heute in Österreich und Süddeutschland dieselbe Bedeutung und Konnotation wie plaudern;[2] in der Schweiz wird es hingegen kaum mehr verwendet. Möglicherweise haben plauschen und plaudern denselben Ursprung im spätmittelhochdeutschen lautmalerischen Verb plūdern,[4] wobei die Diphthongierung von /uː/ zu /au/ auf einen bairischen Ursprung des Wortes verweist.[3]
In der Schweiz wurde Plausch zu einem Synonym für «Spass» und «Vergnügen» und wird in Formulierungen wie den Plausch haben «Spass haben» oder Zusammensetzungen wie Plauschturnier «Spassturnier» (Turnier, bei dem das Vergnügen im Vordergrund steht und nicht die Ernsthaftigkeit eines sportlichen Wettkampfs) verwendet.[2] Darüber hinaus wird das Wort in Zusammensetzungen wie Spaghettiplausch, Grillplausch oder Badeplausch zunehmend in der Bedeutung «Party» gebraucht.[2]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hans Bickel, Christoph Landolt: Schweizerhochdeutsch. Wörterbuch der Standardsprache in der deutschen Schweiz. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl. Hrsg. vom Schweizerischen Verein für die deutsche Sprache. Dudenverlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-411-70418-7, S. 64.
- ↑ a b c d e Ulrich Ammon und andere: Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. Verlag Walter de Gruyter 2004, ISBN 3-11-016574-0, S. 579 (Digitalisat).
- ↑ a b Schweizerisches Idiotikon, Band V, Spalte 161, Artikel Ge-plausch und plauschen
- ↑ Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. De Gruyter, Berlin/Boston 2011, S. 711