Plectranthias

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Plectranthias

Plectranthias sagamiensis

Systematik
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Familie: Fahnenbarsche (Anthiadidae)
Gattung: Plectranthias
Wissenschaftlicher Name
Plectranthias
Bleeker, 1873

Plectranthias ist eine Gattung der Fahnenbarsche (Anthiadidae). Die Fische leben vor allem in Korallen- und Felsriffen im tropischen Indopazifik, drei Arten kommen im östlichen Pazifik vor und eine (P. garrupellus[1]) im tropischen westlichen Atlantik.[2]

Die meisten Plectranthias-Arten erreichen Standardlängen von 4,5 bis 11 cm. Einige werden 15 bis 20 cm lang. Wie die meisten Fahnenbarsche sind sie von rötlicher oder gelblicher Grundfärbung, in ihrer Gestalt ähneln sie jedoch mehr den Sägebarschen (Serranidae) oder den Büschelbarschen (Cirrhitidae). Der Körper ist oval bis länglich oval und für gewöhnlich 2,3- bis 3,1-mal so lang wie hoch. Hart- und weichstrahliger Abschnitt der Rückenflosse sind durch einen mehr oder weniger ausgeprägten Einschnitt voneinander getrennt. Der Körper ist von großen, deutlich ausgeprägten Kammschuppen bedeckt. Der Kopf ist mehr oder weniger beschuppt. Die parallel zur Rückenlinie, nur wenige Schuppenreihen unterhalb der Rückenflosse verlaufende Seitenlinie ist vollständig oder unterhalb des weichstrahligen Abschnitts der Rückenflosse unterbrochen. Die normalerweise unbeschuppte Maxillare hat an ihrem dorsalen Rand einen niedrigen Grat. Der Gaumen ist bezahnt.[3] Vordere und hintere Nasenöffnungen jeder Kopfseite stehen nah zusammen, die vorderen sitzen am Ende einer kleinen Röhre. Das Präoperculum ist gezähnt. Die meisten Kieferzähne sind konisch. Einige vorn stehende und ein bis drei in der Mitte jeder Unterkieferseite sind zu Fangzähnen verlängert.[4]

Der letzte Flossenstrahl von Rücken- und Afterflosse teilt sich an der Basis, wird aber als ein Flossenstrahl gezählt. Die Brustflossenstrahlen sind verzweigt oder unverzweigt. Bei Arten mit verzweigten Brustflossenstrahlen können die Jungfische unverzweigte Brustflossenstrahlen haben. Die Flossenbasen der unpaaren Flossen und der Brustflosse sind mit kleinen, dünnen Schuppen besetzt.[3]

Die Gattung Plectranthias ist möglicherweise nicht monophyletisch.[5] Die westatlantische Art P. garrupellus und die drei ostpazifischen Arten (P. exsul, P. nazcae und P. parini) haben eine andere, ursprünglichere Schuppenmorphologie als die indopazifischen Arten und da die Schuppenmorphologie ein wichtiges Merkmal in der Taxonomie der Fahnenbarsche ist, müssen die vier Arten eventuell in eine andere Gattung überführt werden.[4]

Plectranthias-Arten leben bodennah und versteckt in Fels- und Korallenriffen in Tiefen von 20 bis 300 Metern. Im Unterschied zu den meisten anderen Fahnenbarscharten sind sie eher einzelgängerisch und meiden das offene Wasser.[3] Die meisten Plectranthias-Arten haben eine geringe Anzahl von Kiemenrechen als die meisten übrigen Fahnenbarscharten und ernähren sich vor allem von größerer Beute, wie Krebstieren und kleinen Fischen.[2]

Plectranthias ahiahiata
Plectranthias altipinnatus
Plectranthias hinano
Plectranthias inermis
Plectranthias kelloggi
Plectranthias longimanus
Plectranthias maculicauda
Plectranthias polygonius

Es gibt über 50 Plectranthias-Arten.[6][7] Viele Arten sind nur wenig erforscht und nur von einer oder zwei Örtlichkeiten oder nur einem gesammelten Exemplar bekannt. Da sie oft unterhalb der Tiefe vorkommen, die ein gewöhnlicher Taucher erreichen kann, sind von vielen Arten nur wenige präparierte Exemplare in den Sammlungen naturwissenschaftlicher Museen vorhanden.[2]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Plectranthias garrupellus auf Fishbase.org (englisch)
  2. a b c Allen, G. R. and F. Walsh (2015): Plectranthias bennetti, a new species of anthiine fish (Pisces: Serranidae) from the Coral Sea, Australia. Journal of the Ocean Science Foundation v. 16: 82-89.
  3. a b c d e f Heemstra, P. C. and J. E. Randall (2009): A review of the anthiine fish genus Plectranthias (Perciformes: Serranidae) of the western Indian Ocean, with description of a new species, and a key to the species. Smithiana, Publications in Aquatic Biodiversity, Bulletin v. 10: 3-17, Pl. 1.
  4. a b c d Anderson WD, Heemstra PC (2012): Review of Atlantic and eastern Pacific Anthiine fishes (Teleostei: Perciformes: Serranidae), with descriptions of two new genera. Transactions of the American Philosophical Society, New Series 102(2): 1–173. Seite 35–36.
  5. a b Shepherd, B., T. Phelps, H. T. Pinheiro, A. Pérez-Matus and L. A. Rocha (2018): Plectranthias ahiahiata, a new species of perchlet from a mesophotic ecosystem at Rapa Nui (Easter Island) (Teleostei, Serranidae, Anthiadinae). ZooKeys No. 762: 105-116.
  6. Plectranthias auf Fishbase.org (englisch)
  7. a b c d e Gill, A.C., Pogonoski, J.J., Moore, G.I. & Johnson, J.W. (2021): Review of Australian species of Plectranthias Bleeker and Selenanthias Tanaka (Teleostei: Serranidae: Anthiadinae), with descriptions of four new species. Zootaxa, 4918 (1): 1-116. DOI: 10.11646/zootaxa.4918.1.1
  8. a b Shepherd B, Phelps TAY, Pinheiro HT, Rocha CR, Rocha LA (2020): Two new species of Plectranthias (Teleostei, Serranidae, Anthiadinae) from mesophotic coral ecosystems in the tropical Central Pacific. ZooKeys 941: 145-161. doi: 10.3897/zookeys.941.50243