Pleurodema
Pleurodema | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Pleurodema brachyops | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pleurodema | ||||||||||||
Tschudi, 1838 |
Pleurodema ist eine Gattung der Froschlurche aus der Familie der Pfeiffrösche. Sie ist von Mittel- bis Südamerika verbreitet.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Pleurodema-Arten sind sehr kleine und etwas plump wirkende Frösche. Charakteristisch für die Gattung ist das Anlegen von Schaumnestern, die die Entwicklung der Larven bis zum Frosch gewährleisten und sie vor Austrocknung schützen.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arten der Gattung Pleurodema sind in der Neotropis beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet reicht von Panama in Mittelamerika bis nach Patagonien an der Südspitze des südamerikanischen Kontinents. Sie kommen in unterschiedlichen Seehöhen vor, von Meereshöhe bis in die Gipfel der Anden mit 5000 Metern über dem Meeresspiegel. Sie können in Gegenden mit stark saisonal beeinflussten Gewässern und selbst in trockenen Regionen überleben und sich fortpflanzen. Dafür stehen den Fröschen eine Reihe von Anpassungen zur Verfügung. Sie besiedeln die Laubstreu von Primär- und Sekundärwäldern oder sind Bodenbewohner in offenem Gelände. Meist genügen zur Eiablage sehr kleine Wasseransammlungen, z. B. Phytotelmata in Pflanzen oder temporäre Gewässer wie Pfützen.[1]
Fortpflanzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Eier werden während der Umklammerung des Weibchens durch das Männchen (Amplexus) in Schaumnestern abgelegt. Es gibt bei dieser Gattung zwei verschiedene Arten der Umklammerung, wobei das Männchen ein vom Weibchen abgegebenes Sekret mit den Hinterbeinen zu Schaum schlägt. Die Eier werden vom Männchen befruchtet und in den Schaum eingeschlagen, wo sie vor kurzfristiger Austrocknung und Fressfeinden im Wasser geschützt sind.[1] Einige Arten der Gattung können sich mit ihren Hinterbeinen in die feuchte Erde eingraben, wo sie Hitzephasen überdauern können.[2]
Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung umfasst 15 Arten, die in mehrere Kladen zusammengestellt werden können.[3]
Stand: 15. Juli 2022
- Pleurodema alium Maciel & Nunes, 2010
- Pleurodema bibroni Tschudi, 1838
- Pleurodema borellii (Peracca, 1895)
- Pleurodema brachyops (Cope, 1869)
- Pleurodema bufoninum Bell, 1843
- Pleurodema cinereum Cope, 1878
- Pleurodema cordobae Valetti, Salas & Martino, 2009
- Pleurodema diplolister (Peters, 1870)
- Pleurodema guayapae Barrio, 1964
- Pleurodema kriegi (Müller, 1926)
- Pleurodema marmoratum (Duméril & Bibron, 1841)
- Pleurodema nebulosum (Burmeister, 1861)
- Pleurodema somuncurense (Cei, 1969)
- Pleurodema thaul (Lesson, 1827)
- Pleurodema tucumanum Parker, 1927
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Célio F. B. Haddad & José P. Pombal, Jr.: Redescription of Physalaemus spiniger (Anura: Leptodactylidae) and Description of Two New Reproductive Modes. Journal of Herpetology, 32, 4, Dezember 1998, S. 557–565. doi:10.2307/1565210.
- ↑ Julián Faivovich, Daiana P. Ferraro, Néstor G. Basso, Célio F. B. Haddad, Miguel T. Rodrigues, Ward C. Wheeler & Esteban O. Lavilla: A phylogenetic analysis of Pleurodema (Anura: Leptodactylidae: Leiuperinae) based on mitochondrial and nuclear gene sequences, with comments on the evolution of anuran foam nests. Cladistics, 28, 2012, S. 460–482 doi:10.1111/j.1096-0031.2012.00406.x.
- ↑ Darrel R. Frost: Pleurodema Tschudi, 1838. Amphibian Species of the World: an Online Reference. Version 6.1. American Museum of Natural History, New York 1998–2022, abgerufen am 15. Juli 2022
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Jakob von Tschudi: Classification der Batrachier mit Berücksichtigung der fossilen Thiere dieser Abtheilung der Reptilien. Petitpierre, Neuchâtel 1838, S. 47, 84. (Erstbeschreibung).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Darrel R. Frost: Pleurodema Tschudi, 1838. Amphibian Species of the World: an Online Reference. Version 6.1. American Museum of Natural History, New York 1998–2022, abgerufen am 15. Juli 2022