Plukon Food Group

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Plukon Food Group (Bankiva B.V.)

Logo
Rechtsform B.V.
Sitz Wezep
Leitung Kees Kraijenoord[1]
Rainer Dullweber (Deutschland)[2]
Mitarbeiterzahl 9000[3]
Umsatz 2,8 Mrd. EUR[3]
Branche Fleischwarenhersteller
Website www.plukon.nl
Stand: 2022

Die Plukon Food Group ist eine international tätige Unternehmensgruppe der Fleischindustrie. Sie ist einer der größten Verarbeiter von Geflügelfleisch in Europa.[4]

Die gesamten Aktivitäten sind im Unternehmen Bankiva B.V. mit Hauptsitz in Wezep in den Niederlanden gebündelt.[5] Die Unternehmensgruppe hat drei Anteilseigner: die deutsche EW Group, das niederländische Futtermittelunternehmen De Heus und die Geschäftsführer um Peter Poortinga, die gemeinsam 25 % der Anteile besitzen.[4]

1964 wurde die Marke Friki gegründet, an die Plukon Produkte lieferte. Unter der Marke Friki wurde der Einzelhandel in den Niederlanden und Deutschland beliefert.[6]

1978 fusionierte Friki mit dem Geflügelunternehmen Bekebrede in Barneveld zur Pluimvee Kombinatie Nederland. 2010 wurde Plukon unabhängig.[6]

Im Jahr 2015 stieg die EW Group als Anteilseigner bei der Plukon Food Group ein.[7] In den Folgejahren übernahm die Plukon Food Group den französischen Geflügelproduzenten DUC,[8] den spanischen Geflügelproduzenten VMR sowie die deutsche Brüterei Optibrut.[9]

Seit dem 14. Januar 2021 hält Plukon 43 % der Anteile am Unternehmen Noblesse Proteïns BV, das Schlachtabfälle verarbeitet.[5]

Struktur und Kennzahlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Plukon Food Group betreibt 30 Niederlassungen in den Niederlanden, Deutschland, Polen, Belgien, Frankreich und Spanien. Insgesamt beschäftigt die Plukon Food Group nach eigenen Angaben etwa 9000 Mitarbeiter; die wöchentliche Schlachtkapazität beträgt rund 8,9 Millionen Hähnchen. Der Umsatz des Unternehmens belief sich im Jahr 2022 auf 2,8 Milliarden Euro.[10]

Die wichtigsten Absatzgebiete der Plukon Food Group sind die Niederlande, Deutschland, Belgien, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Irland. In Deutschland werden die Produkte entweder frisch oder tiefgefroren unter den Marken Friki, Pingo, Stolle, Maiski, FairMast sowie Handelsmarken vermarktet.[11]

Die Plukon Food Group war im Jahr 2019 mit einer Schlachtmenge von 426 Millionen Hühnern der zweitgrößte Hühnerfleischverarbeiter der EU sowie weltweit auf Platz 16.[12] In der Mast kommen bei Plukon Eintagsküken der Hybridhuhn-Zuchtrasse Cobb des Lieferanten WIMEX-Gruppe zum Einsatz.[11][13]

Dem fünfköpfigen Aufsichtsrat gehören die Deutschen Jürgen Steinemann (Vorsitzender) und Erich Wesjohann an.[5]

Plukon Food Group in Deutschland

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plukon Deutschland ist (Stand 2019) das fünft-größte Unternehmen in der Geflügelwirtschaft in Deutschland.[14]

Insgesamt beschäftigt Plukon Deutschland 1.400 Mitarbeiter[15] und betreibt sechs Betriebsstätten[16][10]:

  • Plukon Visbek GmbH in Visbek, ehemals Stolle Visbek, gleichzeitig Verwaltungszentrale von Plukon Deutschland
  • Plukon Brenz GmbH in Brenz, ehemals Stolle Brenz
  • Plukon Gudensberg GmbH in Gudensberg, ehemals Stolle Gudensberg (Geflügelschlachthof, Kapazität: Stand 2020 ca. 28 Millionen Schlachtungen pro Jahr[17])
  • Plukon Storkow GmbH in Storkow, ehemals Friki Storkow (Geflügelschlachthof, Kapazität: Stand 2020 bis zu 130.000 Schlachtungen täglich[18])
  • Plukon Döbeln GmbH in Döbeln, ehemals Friki Döbeln
  • Optibrut GmbH in Nordhorn

Am Standort in Gudensberg kam es seit 2014 wiederholt zu Protesten. Im Februar 2014 demonstrierten dort mehrere Hundert Menschen gegen einen geplanten Ausbau des Geflügelschlachthofs,[19] im Folgejahr gab es eine weitere Demonstration.[20] Im April 2021 protestierte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten für bessere Arbeitsbedingungen für die Plukon-Beschäftigten in Gudensberg.[21] Am 27. Mai 2021 blockierten Aktive des Bündnisses Gemeinsam gegen die Tierindustrie die Zufahrten des Geflügelschlachthofs; das Bündnis kritisierte mangelnden Infektionsschutz für die Beschäftigten und forderte eine Schließung des Betriebs.[22][23]

Commons: Plukon Food Group – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Plukon chief Peter Poortinga to depart as CEO. Kees Kraijenoord appointed as successor as of 1 April 2023. Abgerufen am 25. November 2023.
  2. Impressum. Abgerufen am 25. November 2023.
  3. a b Über Plukon. Abgerufen am 21. April 2022.
  4. a b Topman van pluimveemultinational Plukon treedt na 22 jaar terug, opvolger is huidige cfo. In: Het Financieele Dagblad. 31. Oktober 2022, abgerufen am 4. November 2022.
  5. a b c Befreiender Konzernabschluss gem. § 291 HGB zum Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 der Plukon Food Group Deutschland GmbH & Co. KG, Visbek. In: Bundesanzeiger, 27. Juni 2022. Abgerufen im Bundesanzeiger am 4. November 2022.
  6. a b Historie van Plukon. In: Plukon.nl. Abgerufen am 22. April 2022 (niederländisch).
  7. EW Group steigt bei Geflügelschlachter ein. In: Focus Online. 10. April 2015, abgerufen am 21. April 2022.
  8. Grünes Licht für die Übernahme von DUC. In: Fleischwirtschaft (Zeitschrift). 6. Februar 2017, abgerufen am 21. April 2022.
  9. Plukon and Optibrut join forces. In: Fleischwirtschaft (Zeitschrift). 2. September 2020, abgerufen am 21. April 2022.
  10. a b Corporate Social Responsibility Report 2022. Abgerufen am 25. November 2023.
  11. a b Plukon Food Group CSR Report 2016. (pdf) 1. Juni 2017, abgerufen am 21. April 2022 (englisch).
  12. Watt Poultry Top Companies. In: Watt Poultry. 1. Oktober 2020, abgerufen am 21. April 2022.
  13. Kees Van Dooren: Expansion of chick giant Wimex. In: poultryworld.net. 9. Februar 2017, abgerufen am 20. Januar 2023 (englisch).
  14. Umsatz der führenden Unternehmen in der Geflügelwirtschaft in Deutschland in den Jahren 2018 und 2019. In: Statista. 1. November 2020, abgerufen am 22. April 2022.
  15. Plukon Deutschland. Abgerufen am 22. April 2022.
  16. Neues Jahr, neue Firmierung. 1. Januar 2020, abgerufen am 22. April 2022.
  17. Kleine Anfrage. (pdf) 12. August 2020, abgerufen am 22. April 2022.
  18. Zwei Corona-Fälle bei Geflügelschlachter Plukon in Storkow. In: Märkische Oderzeitung. 31. Juli 2020, abgerufen am 21. April 2022.
  19. Demo gegen Geflügelschlachtbetrieb - Proteste gegen Massentierhaltung. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 22. Februar 2014, abgerufen am 21. April 2022.
  20. Bürgerinitiative protestiert gegen Massentierhaltung. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine. 16. September 2015, abgerufen am 21. April 2022.
  21. Lautstarker Protest im Chattengau: NGG fordert einheitlichen Mindestlohn. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine. 19. April 2021, abgerufen am 21. April 2022.
  22. Tierschützer besetzen Zufahrt von Geflügelschlachthof. In: hessenschau. 27. Mai 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Januar 2022; abgerufen am 21. April 2022.
  23. Demonstranten blockieren Zufahrten von Geflügelschlachthof. In: Zeit Online. 27. Mai 2021, abgerufen am 21. April 2022.