Pohlmoose
Pohlmoose | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pohlia | ||||||||||||
Hedw. |
Die Pohlmoose (Pohlia) sind eine kosmopolitisch verbreitete Gattung von Laubmoosen aus der Familie Mniaceae.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pohlia-Arten wachsen in lockeren bis dichten Rasen. Die aufrechten Stämmchen weisen einen mehr oder weniger fünfkantigen Querschnitt und einen deutlichen Zentralstrang auf. Die Blätter sind eiförmig bis lanzettlich, ganzrandig oder zum Teil gegen die Blattspitze zu gezähnt, ohne ausgeprägten Randsaum und mit einfacher, vor der Blattspitze endender oder selten austretender Blattrippe. Die Laminazellen sind verlängert sechseckig bis linear. Die Sporenkapsel auf der langen Seta ist aufrecht bis hängend und kurz eiförmig bis zylindrisch. Spaltöffnungen sind auf den Kapselhals beschränkt, sie können phaneropor (nicht eingesenkt) oder kryptopor (eingesenkt) sein. Das Peristom ist doppelt. Bei einer Reihe von Arten werden in den Blattachseln Bulbillen gebildet.
Gattungsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johannes Hedwig (1730–1799) hat die Gattung nach Johann Ehrenfried Pohl (1746–1800), einem deutschen Arzt und Botaniker benannt.[1] Hedwig war Nachfolger von Pohl als Ordinarius und Direktor des Botanischen Gartens der Universität Leipzig.[2]
In der Vergangenheit war auch der Gattungsname Webera gebräuchlich.
Systematik und Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Pohlia war früher der Familie Bryaceae zugeordnet. Nach der Systematik von Frey/Fischer/Stech wird sie jetzt zur Familie Mniaceae gestellt.
Weltweit gibt es 138 Arten[3]. In Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen die folgenden Arten vor:
- Pohlia andalusica, Andalusisches Pohlmoos
- Pohlia andrewsii, Gebirgs-Pohlmoos oder Andrews Pohlmoos
- Pohlia annotina, Einjähriges Pohlmoos
- Pohlia bulbifera, Bulbillen-Pohlmoos
- Pohlia camptotrachela, Krummhals-Pohlmoos
- Pohlia cruda, Hellgrünes Pohlmoos
- Pohlia drummondii, Veränderliches Pohlmoos
- Pohlia elongata, Verlängertes Pohlmoos
- Pohlia filum, Faden-Pohlmoos
- Pohlia flexuosa, Gebogenes Pohlmoos
- Pohlia lescuriana, Kleines Pohlmoos
- Pohlia longicolla, Langhals-Pohlmoos
- Pohlia ludwigii, Ludwigs Pohlmoos, Schneeboden-Pohlmoos
- Pohlia lutescens, Glänzendes Pohlmoos
- Pohlia marchica
- Pohlia melanodon, Rötliches Pohlmoos
- Pohlia nutans, Nickendes Pohlmoos
- Pohlia obtusifolia, Stumpfblättriges Pohlmoos
- Pohlia proligera, Brutbildendes Pohlmoos
- Pohlia sphagnicola, Moor-Pohlmoos
- Pohlia tundrae, Tundra-Pohlmoos
- Pohlia vexans, Alluvionen-Pohlmoos
- Pohlia wahlenbergii, Wahlenbergs Pohlmoos
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey: Moosflora (= UTB. 1250). 4., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8252-1250-5.
- Wolfgang Frey, Michael Stech, Eberhard Fischer: Bryophytes and Seedless Vascular Plants (= Syllabus of Plant Families. 3). 13th edition. Borntraeger, Berlin u. a. 2009, ISBN 978-3-443-01063-8.
- Martin Nebel, Georg Philippi (Hrsg.): Die Moose Baden-Württembergs. Band 2: Spezieller Teil, (Bryophytina II, Schistostegales bis Hypnobryales). Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3530-2.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lotte Burkhardt (2022): Eine Enzyklopädie zu eponymischen Pflanzennamen: Von Menschen & ihren Pflanzen – Berlin: Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin. – doi:10.3372/epolist2022, Berlin 2022.
- ↑ Jan-Peter Frahm, Jens Eggers: Lexikon deutschsprachiger Bryologen. 2. Auflage, Neubearbeitung. Selbstverlag der Autoren, Bonn 2001, ISBN 3-8311-0986-9.
- ↑ Wolfgang Frey, Michael Stech, Eberhard Fischer: Bryophytes and Seedless Vascular Plants (= Syllabus of Plant Families. 3). 13th edition. Borntraeger, Berlin u. a. 2009, ISBN 978-3-443-01063-8, S. 196.